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Aly, Wolfgang [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1928/29, 1. Abhandlung): Der Strabon-Palimpsest Vat. Gr. 2061A — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.39905#0025
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Der Strabon-Palimpsest Vat. Gr. ’i'OÖ 1 A.

17

Wir besaßen einige 30 byzantinische Handschriften, die beiden Epi-
tomai des Palatinus 398 (Epit.) und des Vaticanus Gr. 482 (E), die
Zitate bei Eustathios (Eust.), der seine Kommentare vor 1175 in K’pel1)
verfaßt hat, und die Zitate bei Stephanos (St.). Das sieht nach
mehr aus, als es ist. Für die Handschriften stütze ich mich außer
der für ihre Zeit ausgezeichneten Arbeit von Kramer, die nur des-
halb nicht das letzte Erreichbare darstellt, weil er gar nicht die Frage
nach der Handschriftengeschichte gestellt hat, auf eine eingehende
Untersuchung der sog. Synopsis im Vat. Gr. 175 und der beiden
Epitomai. Zufälligkeiten, wie sie auf diesem Gebiete keinem erspart
bleiben, haben den Abschluß dieser Studien vertagt, indem es mir
abgeschlagen wurde, den Parisinus 1397 (A) hier in Freiburg zu
benutzen und indem es nicht einmal dem Spürsinn Mercatis gelungen
ist, den Schreiber der Epitome Vaticana mit seiner überaus charakte-
ristischen Hand festzustellen. Ich kann daher hier nur den Rahmen
der Untersuchung geben, zumal es der zur Verfügung stehende
Raum verbietet, das Material in extenso vorzulegen.
Das Ergebnis Kramers läßt sich heute soweit präzisieren, daß
der Archetyp sämtlicher byzantinischer Handschriften eine Minuskel-
handschrift von zwei Tomoi etwa des 10. Jahrh. war mit etwa 566 fol.,
etwa mit 31 Zeilen auf der Seite und etwa 44 Buchstaben in der
Zeile, deren 1. Tomos bereits erheblich durch Wasser oder sonst an
den Pfändern gelitten hatte, als die erste Abschrift genommen wurde.
Die durch jene Flecken hervorgerufenen Lücken sind sämtlichen
Handschriften gemeinsam. Der genannte Parisinus ist unmittelbar
von dieser Vorlage unter genauer Beobachtung der Lückenlängen und
der halben Worte abgeschrieben und scheint von dem Archetyp ein
ausgezeichnetes Bild zu geben. Als Beispiel setze ich die dem Recto
und Verso entsprechenden Lückengruppen p. 366 und 367 her:
p. 366 recto ΤΤροκλείδας καλεΐεθαι ά| λλά τούς μεν
47 Β. Αγίδας από Άγιδος τού Ευρυεθένους, τούς δ' | Εύρυπωντίδας ά-
42 Β. πό Εύρυπώντος τού ΤΤροκλέους' τούς μέν | γάρ δυναετεύ-
39 Β. cai δικαίως, τούς δέ δεΗαμένους έπ[ηλυδας άνθρώ-
40 Β. πους δτ εκείνων δυναετεΰεαΓ δθε|ν ούδ’ άρχηγέτας
41 Β. νομιεθήναι, δπερ πάειν άποδίδοτα[ ι οίκιεταΐς. ΤΤαυ-
44 Β. εανίαν τε των Εύρυπωντιδών έκπεεόν| τα υπό της έετίας
43 Β. οικείας, εν τη φυγή ευντάΗαι λόγ)ον κατά των Λυκουρ-
45 Β. γου νόμων δντος της έκβαλλούεη| ς αυτόν αιτίας εν ω καί
ι) Vgl. Cohn, Realenzyklopädie VI, 1454, 60.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1928'29. 1. Abh. 2
 
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