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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Heger, Klaus [Honoree]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0064
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62

Wolfgang Raible

Der Unterschied liegt in einer geringeren Koaleszenz der beiden Sach-
verhaltsdarstellungen: Die Erst-Aktanten sind nämlich in diesem Fall in
aller Regel verschieden:

- lêba
kwa
ki


sc/zîgâci
,erinnern1
,Sache'
Rel.
.Herr'
Poss.
.Riese'
Imperativ
fa
sâ mè



feze
,sagen'
, Herrin' Poss.
Junktor
,Herrin'
Poss.
.machen'

PFV
(„Erinnere dich, was mein Herr Riese meiner Herrin gesagt hat, daß meine Her-

rin machen soll“, Günther, S. 142.)
- wada
mi
pa n
be

buka
.warten'
l.P.Sg.obl.
Junktor l.P.Sg.
.auch'
.gehen'
.suchen'
Imperativ

„Warte auf mich, damit ich auch etwas [davon] suchen gehen kann“, Günther,
S. 134.)

- schiga dya üa
e
tama
lata
.Eines Tages'
3.P.Sg.
.nehmen'
.Kanister'
PFV
schyê sa

pa e
wè ze awa
.Weggehen’ IPFV
.gehen'
Junktor 3.P.Sg.
.gehen' .holen' .Wasser'

PFV
(„Eines Tages nahm sie einen Kanister und ging Wasser holen“, Günther,
S. 120.)
Dieses Beispiel, das die stz-Technik mit der ptz-Technik kombiniert,
zeigt gleichzeitig, daß zwar wohl primär der Wechsel des Erst-Aktanten
- der die Setzung des Personalmorphems (oder eines Nomens) beim
zweiten Verb erforderlich macht - für daspa verantwortlich ist. Ein Spe-
zifikum der/jfl-Technik ist es jedoch, daß auch die Wiederholung dessel-
ben Erst-Aktanten beim Verb denselben Effekt haben kann.

Charakteristisch für die Fälle unter 1 und 3 ist, daß das zweite Verb trotz
der Nicht-Markierung keine perfektive Bedeutung hat. Im zweiten Fall
ist die perfektive Bedeutung ausgeschlossen durch die Imperfektiv-Par-
tikel. Beispiele aus den Kreolsprachen (und aus afrikanischen Spra-
chen) zeigen, daß Verben, die als imperfektiv markiert sind, gewisser-
maßen eine geringere Finitheit aufweisen als perfektive59. Das Denotat
39 Diese Beobachtung stammt von Ralph Ludwig (Ludwig 1989:99-101). Sie wird in Lud-
wigs kreolistischer Habilitationsschrift (Ludwig 1992) weiter vertieft. Norbert Boretzky
 
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