III. Die Ordnung der Relationen
1. Die Dimension ,Junktion‘ aus noematischer Sicht
Klaus Hegers - als tertium comparationis beim Vergleich von Einzel-
sprachen gedachtes - noematisches System ist sehr gut dazu geeignet,
die Art der Relationen zu verdeutlichen, um die es hier geht. Hegers
Aktantenmodelle bestehen im Prinzip aus einem stets zweistelligen Prä-
dikator P, der einen oder mehrere Aktanten (prädikatenlogisch: Argu-
mente) einem Relator R zuweist. Ist der Relator einstellig (iR), so ent-
spricht ihm ein Aktant. Ist er zwei- oder mehrstellig (2R, nR), so stehen
unter einem Pro-Aktanten *A*, also einem Platzhalter, zwei oder meh-
rere Aktanten A, die durch den Relator zueinander in eine bestimmte
Beziehung gesetzt werden. Die Zahl der „bestimmten Relationen“, die
durch zwei- und mehrstellige Relatoren ausgedrückt werden können, ist
schon deshalb nicht unbegrenzt, weil als Relatoren nur kontinuierliche
Allgemeinbegriffe zugelassen sind, d. h. weder Individuenbegriffe noch
diskontinuierliche Allgemeinbegriffe.
Vergleicht man dieses noematische Instrumentarium mit den Zeichen
natürlicher Sprachen, so erkennt man leicht, daß den kontinuierlichen
Allgemeinbegriffen in der Regel Verb-Ähnliches entspricht. Dabei fal-
len je verschiedene Aspekte des Verbs auf den Prädikator P und den
Relator R: dem Prädikator entspricht die Assertion (Affirmation/Nega-
tion), durch Spezifizierung u. a. auch Tempus und/oder Aspekt. Der Re-
lator spiegelt durch seine Stelligkeit die Valenz des Verbs wider, die
Relationsdimension die Art der Relation, die hergestellt wird1. Ein er-
stes Beispiel soll dies verdeutlichen:
1 Vgl. hierzu auch meine Rezension der ersten Auflage von Hegers Monem, Wort und Satz
(Raible 1973). Dort wird bereits auf die Verbindungsmöglichkeit zwischen dem Seiler-
sehen Ansatz der Universalienforschung und der Hegerschen Noematik hingewiesen.
1. Die Dimension ,Junktion‘ aus noematischer Sicht
Klaus Hegers - als tertium comparationis beim Vergleich von Einzel-
sprachen gedachtes - noematisches System ist sehr gut dazu geeignet,
die Art der Relationen zu verdeutlichen, um die es hier geht. Hegers
Aktantenmodelle bestehen im Prinzip aus einem stets zweistelligen Prä-
dikator P, der einen oder mehrere Aktanten (prädikatenlogisch: Argu-
mente) einem Relator R zuweist. Ist der Relator einstellig (iR), so ent-
spricht ihm ein Aktant. Ist er zwei- oder mehrstellig (2R, nR), so stehen
unter einem Pro-Aktanten *A*, also einem Platzhalter, zwei oder meh-
rere Aktanten A, die durch den Relator zueinander in eine bestimmte
Beziehung gesetzt werden. Die Zahl der „bestimmten Relationen“, die
durch zwei- und mehrstellige Relatoren ausgedrückt werden können, ist
schon deshalb nicht unbegrenzt, weil als Relatoren nur kontinuierliche
Allgemeinbegriffe zugelassen sind, d. h. weder Individuenbegriffe noch
diskontinuierliche Allgemeinbegriffe.
Vergleicht man dieses noematische Instrumentarium mit den Zeichen
natürlicher Sprachen, so erkennt man leicht, daß den kontinuierlichen
Allgemeinbegriffen in der Regel Verb-Ähnliches entspricht. Dabei fal-
len je verschiedene Aspekte des Verbs auf den Prädikator P und den
Relator R: dem Prädikator entspricht die Assertion (Affirmation/Nega-
tion), durch Spezifizierung u. a. auch Tempus und/oder Aspekt. Der Re-
lator spiegelt durch seine Stelligkeit die Valenz des Verbs wider, die
Relationsdimension die Art der Relation, die hergestellt wird1. Ein er-
stes Beispiel soll dies verdeutlichen:
1 Vgl. hierzu auch meine Rezension der ersten Auflage von Hegers Monem, Wort und Satz
(Raible 1973). Dort wird bereits auf die Verbindungsmöglichkeit zwischen dem Seiler-
sehen Ansatz der Universalienforschung und der Hegerschen Noematik hingewiesen.