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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Heger, Klaus [Honoree]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0142
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Wolfgang Raible

COMMENCER, UNIR, SEPARER, DEVENIR, CAPTURER,
EMETTRE, FAILLIR, SE SUICIDER, AGITER, REPOUSSER,
TRAVERSER, DONNER, ENVOYER, PRENDRE, LIER und
COUPER24. Bemerkenswert ist die weitgehende Nicht-Übereinstim-
mung solcher Versuche. Der Akzent liegt bei Thom freilich auf der Vor-
stellung (auch perzeptiv) „katastrophaler“ Ereignisse, während Schank
elementare kognitive Prozesse im Auge hat. In beiden Fällen geht es
jedoch darum, Elementares und vor allem Außereinzelsprachliches zu
nennen.

Mit typischen Situationen arbeiten auch Foley und van Valin (1984). Mit
Hilfe solcher Situationen etablieren sie zwischen ACTOR und UN-
DERGOER eine Skala mit fünf Positionen, die zugleich eine Präfe-
renzskala für die Ausfüllung der Position des Erst-Aktanten darstellen.
Ihr Verfahren wird am bequemsten ersichtlich, wenn man es auf die
Kochsche Hierarchie bezieht:

Koch (1981)
(Arten der Sachverhalts-
darstellung)
Foley/van Valin (1984:47-59)
(Actor-Undergoer-Hierarchie)
Illokution
Interaktion
Handlung
Agent
(Merkmal der Intention)
Tun
Effector
Vorgang
Locative
(z. B. ,x‘ in x hat y, x sieht y,
Theme
x glaubt y, y ist an x)
(z. B. ,x‘ in x fällt, ,y‘ in x sieht
reine Sachverhaltsdar-
Patient
y, x glaubt y, x hat y)
(z. B. ,x‘ in x ist krank, groß,
Stellung, Zustand
glücklich )

Dabei liegt bei Foley/van Valin das Augenmerk nicht so sehr auf Kochs
Aspekt ,Art der Sachverhaltsdarstellung‘, also der Situationstypik.
Sonst müßten auch ,Interaktion‘ und ,Illokution‘ im Kochschen Sinne
eine Rolle spielen. Das Bestreben liegt vielmehr darin, die „grobe“ Di-
chotomie zwischen ACTOR und UNDERGOER in eine Skala aufzulö-
sen, in der implizit Kochs „konstitutive Sachverhaltsbedingungen“ eine
Rolle spielen (sonst kann man wohl kaum einen Unterschied zwischen
24 Vgl. René Thom (1970).
 
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