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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Heger, Klaus [Gefeierte Pers.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

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https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0183
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IV. Die diachronische Perspektive

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sagte er, er würde sich auch durch die Exkommunikation, die der Papst androhe,
nicht davon abhalten lassen, sich an denen aus der Stadt [Zara] zu rächen.“ -
Robert de Clari, Li estoires de Coustantinoble.)
- Et il vienent al duc et li dient: „Sire, nos le vos aiderons a prendrepormal de cels
qui destorné l’ont.
(„Und sie kommen zum Dogen und sagen ihm: ,Herr, wir werden Euch helfen
[die Stadt Zara] einzunehmen trotz derer [wegen/ trotz des Übels derer], die es
abgelehnt haben“-Villehardouin, La conqueste de Constantinople, Kapitel 84).
Die Beispiele, die in Kapitel V.3 für die Polyvalenz einfacher Präpositio-
nen, etwa des neufranzösischen pour, gegeben werden, zeigen z. T. auch
hier die Nähe zwischen Ursache und Gegenursache40.
Die vorgeführten Beispiele machen deutlich, daß die in Rede stehen-
den Relationen nicht nur, wie in IV. 1, in die Form von infiniten Formen
gekleidet und auf diese Weise - schon durch das morphologische Signal
einer reduzierten Finitheit (concermng, durant, lähtzen etc.) - zu inte-
grativen Junktoren werden können. Die Entwicklung zum Junktor kann
vielmehr auch von den Extrempolen der Finitheits- /Infinitheits-Skala
ausgehen, also von finiten Verben (oder ganzen Sachverhaltsdarstellun-
gen) auf der einen und von Nomina auf der anderen Seite. Vorausset-
zung ist in beiden Fällen die Thematisierung einer der Relationen, die in
der Dimension ,Junktion‘ eine Rolle spielen.
4. Was ist Para-Hypotaxe?
In der ersten Auflage seiner Sintassi romanza (1929) hat der italienische
Romanist Luigi Sorrento eine Erscheinung der frühen romanischen
Texte beschrieben, die ihm besonders aufgefallen war. In Dantes Vita
Nuova lesen wir:
- Appresso questa vana imaginazione, avvenne uno die ehe, sedendo io pensoso in
alcuna parte, ed io mi sentio cominciare un tremuoto nel cuore, cosï come se io
fosse stato presente a questa donna.
(Wörtlich wäre dies ungefähr: „Nach dieser Trugerscheinung geschah es eines
Tages, daß ich, als ich nachdenklich irgendwo saß, und plötzlich verspürte ich ein
Zittern im Herzen, als ob ich vor jener Dame stünde“ - Vita Nuova xxiv, l)41.
40 Vgl. etwa „eile voulait être épousée pour sa fausse laideur et ses prétendus défauts“. Der
Petit Robert stuft das pour hier als ,kausal1 ein.Wenn man den Kontext nicht kennt,
könnte man ebensogut Konzessivität vermuten.
41 Wir finden hier auch die oben in IV.3 beschriebene Technik wieder, als besonderes
 
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