Metadaten

Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Heger, Klaus [Honoree]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0220
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
218

Wolfgang Raible

die in der transformationsgrammatischen Diskussion unter der Rubrik
subject- und object-raising bzw. subject to object raising bekannt gewor-
den sind. Die Komplexität - Christian Mair (1990) spricht von „informa-
tion packaging“ - wird ohne weiteres ersichtlich an Fällen wie
- All in all, the record since 1978-80 shows the government to have been defeated.
- Mr. S. was asking for defence to be taken out of policy.
Eine Junktion wie
- He knew that John was going to win the race.
wird nun von Kindern im Alter von fünfeinhalb Jahren ohne weiteres
verstanden. Es gibt einen expliziten Junktor that, der anzeigt, daß John
was going to win the race die Funktion des zweiten Aktanten in der Sach-
verhaltsdarstellung he knew . . . hat. Schwerer zu verstehen sind dagegen
Sätze wie
- John is easy to see,
das man als integriertere Form von „It is easy to see John“ interpretieren
kann, oder
- John promised Bill to go,
wo ein „John promised Bill that he, John, would go“ zugrunde liegt39.
Konstruktionen dieser Art werden erst zwischen fünfeinhalb und neun
Jahren verstanden. In diesem Fall besteht zwischen der einbettenden
Sachverhaltsdarstellung und der eingebetteten Koaleszenz u.a. auf-
grund eines gleichen Erst-Aktanten (,John‘)- Noch schwieriger ist dage-
gen die Junktion
39 Nach den Analysen von Christian Mair (1990) gehören die englischen Verben, die sol-
che „subjektwertigen“ bzw. „objektwertigen“ infinitivischen Sachverhaltsdarstellungen
zulassen, zu semantisch relativ eng umrissenen Gruppen. Für die erste Gruppe sind dies:
Möglichkeit, Notwendigkeit, Erwartbarkeit/Nicht-Erwartbarkeit (easy!difficult, con-
ventional, useful, customary, absurd - bei Mair sind dies verschiedene Gruppen) und
persönliches Interesse (fascinating, interesting etc.). - Unter den Verben, die integrierte
infinite Sachverhaltsdarstellungen in der Rolle des Zweit-Aktanten zulassen, gibt es
zwei- und dreiwertige. Die zweiwertigen sind Verben des Wünschens, Verlangens, Er-
laubens, Verursachens und der persönlichen Empfindung (7 can’t bear, I do not suffer
etc.). Die dreiwertigen sind die bekannten Kommunikationsverben.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften