VI. Ein nochmaliger Blick auf die Dimension ,Junktion‘
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und in VI.2 erneut unterstrichenen Feststellung, daß die Rollen des
Verursachers und des Verursachten in jeder Sprache zugänglich sein
müssen, daß es mithin in jeder Sprache zweiwertige Verben als Voraus-
setzung dafür geben muß, daß durch solche Techniken wie die der Seria-
lisierung weitere Relationen ausgedrückt werden können: ,X nimmt Y‘
ist in solchen Fällen nämlich der Prototyp des zweiwertigen Verbs und
die Voraussetzung dafür, daß etwas Weiteres über dieses Y gesagt wer-
den und damit indirekt das ,nehmen4 näher spezifiziert werden kann
(nach dem - z. B. chinesischen - Schema: ,X nimmt das Fenster er zer-
schlägt4 = ,X zerschlägt das Fenster4)76.
d) „Diathese“: Verben des Typs ,machen4, Jassen4, ,bewirken4 und,
wie die Ewe-Beispiele in II.4.1.3 gezeigt haben, auch ,geben4, eignen
sich hervorragend zur Bildung kausativer Diathesen77. Verben des Typs
,bekommen4, ,kriegen4, ,geraten4, sowie Verben der Sinneswahrneh-
mung sind Ausgangspunkte für die Entwicklung einer finalen Diathese,
bei der der Begünstigte/Beeinträchtigte in die Position des Erst-Aktan-
ten kommt („Peter kriegt das Buch geschenkt“, „Pierre se voit donner le
livre“). In Sprachen, die bereits über grammatikalisierte Diathesen-Un-
terschiede verfügen, ist eine der Diathesen, z.B. die aktive, häufig
merkmallos („akkusativische Sprachen“)78. Dies bedeutet, daß zwar re-
gelmäßig die syntaktische Rolle des Erst-Aktanten durch die semanti-
sche Rolle des Agens ausgefüllt wird. Es kann sich jedoch auch um fast
jede andere semantische Rolle handeln. Gerade dies macht dann die
aktive Diathese - und zwar die „aktive“ Form besonderer Verben wie
„Akzessibilitäts-Hierarchie“ steht an oberster Stelle die „periphere“ Relation des In-
struments, dann folgen ,Komitativ‘, die Spielarten der Lokalisierung, der ,Benefaktiv‘
als eine Sonderform des ,Dativ‘ (der ,Dativ‘ im Sinne des ,Begünstigten1). Erst dann
kommt die nicht mehr periphere, sondern - im Sinne von Foley und van Valin - core-
Rolle des ,Patiens1, freilich im eben eingeschränkten Sinn. Vgl. zur „Rollenskala der
Serialisierungshierarchie“ Wilfried Kuhn (1990:169).
76 Vgl. hierzu Bisang (1991) und seine Behandlung des chinesischen Koverbs ba. - Zum
Chinesischen gibt es schon schöne Analysen von Wilhelm von Humboldt (1827). Vgl.
oben II.4.1.3.
77 Vgl. zu den verschiedenen Verben, die zu Kausativierung führen können (es können
zusätzlich z.B. noch Verben des Typs ,erlauben1 oder ,helfen1 sein) und generell zur
Bildung und Struktur von kausativen Verben grundlegend und „flächendeckend“ Vladi-
mir P. Nedjalkov/G.G. Sil’nickij (1973). - Talmy Givön und andere nennen diese Ver-
ben auch „manipulative verbs“ (vgl. etwa Givön 1990:517).
78 Vgl. hierzu Klaus Heger (1985).
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und in VI.2 erneut unterstrichenen Feststellung, daß die Rollen des
Verursachers und des Verursachten in jeder Sprache zugänglich sein
müssen, daß es mithin in jeder Sprache zweiwertige Verben als Voraus-
setzung dafür geben muß, daß durch solche Techniken wie die der Seria-
lisierung weitere Relationen ausgedrückt werden können: ,X nimmt Y‘
ist in solchen Fällen nämlich der Prototyp des zweiwertigen Verbs und
die Voraussetzung dafür, daß etwas Weiteres über dieses Y gesagt wer-
den und damit indirekt das ,nehmen4 näher spezifiziert werden kann
(nach dem - z. B. chinesischen - Schema: ,X nimmt das Fenster er zer-
schlägt4 = ,X zerschlägt das Fenster4)76.
d) „Diathese“: Verben des Typs ,machen4, Jassen4, ,bewirken4 und,
wie die Ewe-Beispiele in II.4.1.3 gezeigt haben, auch ,geben4, eignen
sich hervorragend zur Bildung kausativer Diathesen77. Verben des Typs
,bekommen4, ,kriegen4, ,geraten4, sowie Verben der Sinneswahrneh-
mung sind Ausgangspunkte für die Entwicklung einer finalen Diathese,
bei der der Begünstigte/Beeinträchtigte in die Position des Erst-Aktan-
ten kommt („Peter kriegt das Buch geschenkt“, „Pierre se voit donner le
livre“). In Sprachen, die bereits über grammatikalisierte Diathesen-Un-
terschiede verfügen, ist eine der Diathesen, z.B. die aktive, häufig
merkmallos („akkusativische Sprachen“)78. Dies bedeutet, daß zwar re-
gelmäßig die syntaktische Rolle des Erst-Aktanten durch die semanti-
sche Rolle des Agens ausgefüllt wird. Es kann sich jedoch auch um fast
jede andere semantische Rolle handeln. Gerade dies macht dann die
aktive Diathese - und zwar die „aktive“ Form besonderer Verben wie
„Akzessibilitäts-Hierarchie“ steht an oberster Stelle die „periphere“ Relation des In-
struments, dann folgen ,Komitativ‘, die Spielarten der Lokalisierung, der ,Benefaktiv‘
als eine Sonderform des ,Dativ‘ (der ,Dativ‘ im Sinne des ,Begünstigten1). Erst dann
kommt die nicht mehr periphere, sondern - im Sinne von Foley und van Valin - core-
Rolle des ,Patiens1, freilich im eben eingeschränkten Sinn. Vgl. zur „Rollenskala der
Serialisierungshierarchie“ Wilfried Kuhn (1990:169).
76 Vgl. hierzu Bisang (1991) und seine Behandlung des chinesischen Koverbs ba. - Zum
Chinesischen gibt es schon schöne Analysen von Wilhelm von Humboldt (1827). Vgl.
oben II.4.1.3.
77 Vgl. zu den verschiedenen Verben, die zu Kausativierung führen können (es können
zusätzlich z.B. noch Verben des Typs ,erlauben1 oder ,helfen1 sein) und generell zur
Bildung und Struktur von kausativen Verben grundlegend und „flächendeckend“ Vladi-
mir P. Nedjalkov/G.G. Sil’nickij (1973). - Talmy Givön und andere nennen diese Ver-
ben auch „manipulative verbs“ (vgl. etwa Givön 1990:517).
78 Vgl. hierzu Klaus Heger (1985).