Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0132

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
128

ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528—1533

in den gloubind, den er gesandt hat, welichem glouben nachvolgen müssen die
werck. Johannis am viii. ca[pitel] [39] hat Christus gesprochen: Sind ir in
sün20 Abrahe, so thund die werck Abrahe. In summa, so hat Christus Matthei
am xxv. [34f.] anzeigt, wie er werde am letsten gericht zu den ußerwelten
Gottes sprechen: Kommend har, ir gebenedyeten mines vatters, besitzend das 5
rych, das üch zugericht ist von anfang der welt. Mich hat gehungert und ir habend
mich gespyßt. etc.
Martinus Butzer.
Das Ort Johannis am vi. capit[el] [29]: Das ist das werck Gottes, das ir
gloubind an den, den er gesandt hat, ist ein nachäfrende21 red, zu Griechisch 10
jJL[irjöLq Latine Imitatio genant. Als so etlich zusamenkämen und sprä-
chen: Wellen wir nit mit einandern zächen? und ein andren sagten daruff:
Das wirt unser zäch sin, wir müssend schryben oder derglychen etwas
thun. Da wäre schryben nit zächen, wurde aber in nachäfrender red also
genannt. Dermassen hat ouch der herr gethan. Die Juden fragten nach 15
wercken. Von denen wolt er sy zum glouben züchen und nempt nach22
ir red den glouben ein werck gottes, das ist ein werck, das by Gott gelten
wurde. Als hette er gesagt: Ir fragend nach wercken, damit ir Gott
gefallind. Gloubten ir an mich, das wäre ein recht göttlich werck und
97b wurde minem himmel- | sehen vatter gefallen. Das ander alles ist in der 20
erklärung herrn Berchtolden überflüssig erlütretd23
Buchstab.
Ir bringen mir zu zyten glosen one volkomne geschrifft. Als ouch
gestern24 in der andren schlußred, do ich haryn furt dry sprüch, yetz in
dise schlußred ouch dienend, zu den Philippern am i. [29f.]: Uch ist 25
geben zethun etc., i. Petri am ii. [21]: Christus hat für uns gelitten, in der ersten
Epi[stel] Johannis am ii. [6]: Welcher spricht, das er in Christo blybe, der sol,
wie Christus gewandlet hat, ouch wandlen. Durch söliche gschrifften ouch
gnugsam offenbar, das der bloß einig gloub nit gnugsam zu der seel
säligkeyt ist. [Ihr] antwurt mir uff die selbigen dry sprüch, gestern 30
yngefürt, das Christus lyden sye zu verstan von dem lyden, das uns Gott
zuschickt und nit selbs erwellen, doch one schrifft. Sag hie by, das an
Christum glouben in im25 halt alles das, so im Nüwen Testament ge-
schriben stadt zu volbringen und anzenemmen. Als Christus spricht

d) Fortsetzung in C: verantwurt etc. - E: verantwurt.
20. Söhne.
21. Nachahmend, wiederholend.
22. Zufolge.
23. S.die Einführung in den Abschnitt V.
24. f° 88b.
25. Sich.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften