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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0169

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DAS EINIGERLEI BILD

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die Aufnahme dieser Schrift in das Verzeichnis der Schriften Bucers, das
Konrad Hubert aufgestellt hat.

Das einigerlei1 Bild bei den Gotgläubigen an orten, da sie verehrt,
nit mögen geduldet werden, helle anzeyg auß Göttlicher Schrifft,
der alten heili[gen] Vätter leer und beschluß etlicher Concilien.
Mit außweisung, auß waß falschem gründe und durch weliche die
5 Bilder in die Kirchen erst nach der zeit der heil[igen] vätter
Hieronymi, Augustini und anderer, kommen sindt.
Do durch die Vandalen und Gotthen der Recht verstand anfieng
zu grund gehn.
Durch die Prediger der Kirchen Christi zu Straßburg.
10 Gnad und frid von unserem Heyland Jesu Christo sei allen, die an in
glauben2 3. Nachdem sich eben vil ab dem abthun3 der Bilder, das ein
Ersamer Rath, unsere g. h., verordnet haben4 5, etwas entsetzen, Wolten
wir gern, so vil müglich, solicher gemütter diß handels halb durch helle
anzeyg der warheyt und göttlichs gefallens befriden. Derhalb wir disen
15 nachgeschribenen Bericht auffs kürtzest, so immer hat sein künnen, be-
griffen, haben in Truck kommen lassen. Bitten alle, so doch auch Got
lieben, sie wöllen dise kurtze Schrifft mit fleiß verlesen bei inen selb, vor
angerüffter hilff Gottes und hindan gesetzet alten brauch, der menschen
gefallen, und was dem Almechtigen billich würdt nachgesetzt, als ein
20 handel Gottes mitt allem ernst erwegen. Sind wir ungezweifleter hoff-
nung, dieweil bei Got gewißlich erlanget, wer recht bittet, findet, wer
suchet, würt eingelassen, wer anklopffet5 der gütig himlisch vatter
werde inen seinen Geyst so rylich6 mittheylen, das sie gnugsam erlernen
sollen wie Gotseliglich ein Oberkeit in diser sachen ghandlet und nichts
25 anders, dann sie vor Gott zu thun schuldig gewesen. Er wölle uns allen
verleihen, seinem allein gutten willen in der warheit nachzufragen und
denselbigen zu thun uns gentzlich begeben, so werden wir aller Sachen
leichtlich verstendigt und eins werden. Amen.
Prediger der Kirchen Christi zu Straßburg. |

1. Irgendwelche.
2. Vgl.Tit 1,4.
3. Über das Entfernen ... erschrecken.
4. Das Bündnis Straßburgs mit den Schweizer Städten vom 5. Januar 1530 veran-
laßte den Rat nach längerem Zögern, ein Bilderverbot am 14.Februar auszusprechen;
vgl.Adam, S. 148.
5. Vgl.Mt 7,7.
6. Reichlich.

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