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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533
Such am 96. und 98.blatt
Such am 94. blatt
180a
180b
am x. [32]: Gedencken aber an den fordrigen tag, in welchen ir erlüchtet etc. biß
zu end des Capitels. Zum andern, das er meynt, Paulus habe nun die
opfer des alten gesatzes wellen unkrefftig anzeygen und werde mit dem,
so er andre opfer verwirfft, sin Mäßopfern nit ouch verwerffen, so welle
er mercken uff disen Silogismum: Christus hat mit eynem opfer die gehey- 5
ligten, das ist, erwellten gottes, in ewigkeyt volendet. Diß sind die wort des
Apo|stels [Hebr. 10,14]. Sind sy nun vollendet, das ist ußgemacht21, so
wirdt alles ander opfern müssen vergeben22 sin. Und so man meynt (als
die Mäßopferer fürgeben) es helffe den Christen, so müsse ye klarlich
volgen, das es Christus opfer nit vollendet hab. Also ist es ouch mit 10
dem gnug tun, wie überflüssig anzeigt ist. Darum durch diß ort Pauli
alles opferen und deßhalb ouch das Mäßopffer verworffen ist. Das er
aber uß solchem uns ingefürt hat: Habe Christus für uns gnug gethon,
so volge, das wir nüt dörfften thun, ist by der dritten schlußred gnugsam
verantwurt. Witer hatt er anzeygt, wir müssen ein ewigen opfferer und 15
opffer haben. So sye Christus nun ein mal gestorben, darumb werde der
selb tod nitt das ewig opffer sin, sonder man müsse täglich in der Mäß
erst opffern. Daruff geben wir die antwurt, unser opffer, das ist der tod
Christi Jesu, ist wol nun uff eyn mal am Crütz verbracht worden, es gilt
aber vor Gott für und für, biß das alle sünd der erwelten werden abge- 20
thon, und Christus das rich dem vatter übergeben. Das es yetz dheynes
mittlens bedörffe, sonders Gott sye alles in allen, darvon Paulus schribt
am xv. [28] zu den Corinthern, der ersten Epistel. Und wirt sölichs des
herrn opfer, syn tod ouch täglich in allen usserwelten biß zu der sünden
gar23 absterben geübt. Zu welchem opfer dann uns Paulus zun Römern 25
am xii. [1 ff.] ermanet, gedenck sin ouch zun Coloß[ern] am ersten[21 ff.].
Also ist ouch geantwurt uff die figur des osterlämmlis und des täglichen
opfers im gesatz. Christus ist ein mal gestorben, unsers wares oster-
lämmli, und vertrit uns aber vor dem vatter täglich. So söllen ouch wir
unser eygen lyb und danck ouch täglich uffopfern. Welches alles in uns 30
der geist Christi Jesu, unsers einigen und ewigen opferers, | würcket.
Uf dem allem wirt gar nit volgen, das sin lyb und blut in der Mäß müsse
täglich geopffert werden. Ir habt des dhein bevelch, und wirt in Christo
ane das die figur Melchisedech und alle andre gnugsam erfült sin, wie
vor überflüssig angezeygt ist24. 35
Johannes Buchstab.
Das Paulus den Hebreern hatt also geschriben, ist klar gnug, das er inen
21. Sicher, endgültig bestimmt.
22. Umsonst.
23. Vollständigem (Absterben).
24. S.die Einführung in den Abschnitt VII.
ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533
Such am 96. und 98.blatt
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180a
180b
am x. [32]: Gedencken aber an den fordrigen tag, in welchen ir erlüchtet etc. biß
zu end des Capitels. Zum andern, das er meynt, Paulus habe nun die
opfer des alten gesatzes wellen unkrefftig anzeygen und werde mit dem,
so er andre opfer verwirfft, sin Mäßopfern nit ouch verwerffen, so welle
er mercken uff disen Silogismum: Christus hat mit eynem opfer die gehey- 5
ligten, das ist, erwellten gottes, in ewigkeyt volendet. Diß sind die wort des
Apo|stels [Hebr. 10,14]. Sind sy nun vollendet, das ist ußgemacht21, so
wirdt alles ander opfern müssen vergeben22 sin. Und so man meynt (als
die Mäßopferer fürgeben) es helffe den Christen, so müsse ye klarlich
volgen, das es Christus opfer nit vollendet hab. Also ist es ouch mit 10
dem gnug tun, wie überflüssig anzeigt ist. Darum durch diß ort Pauli
alles opferen und deßhalb ouch das Mäßopffer verworffen ist. Das er
aber uß solchem uns ingefürt hat: Habe Christus für uns gnug gethon,
so volge, das wir nüt dörfften thun, ist by der dritten schlußred gnugsam
verantwurt. Witer hatt er anzeygt, wir müssen ein ewigen opfferer und 15
opffer haben. So sye Christus nun ein mal gestorben, darumb werde der
selb tod nitt das ewig opffer sin, sonder man müsse täglich in der Mäß
erst opffern. Daruff geben wir die antwurt, unser opffer, das ist der tod
Christi Jesu, ist wol nun uff eyn mal am Crütz verbracht worden, es gilt
aber vor Gott für und für, biß das alle sünd der erwelten werden abge- 20
thon, und Christus das rich dem vatter übergeben. Das es yetz dheynes
mittlens bedörffe, sonders Gott sye alles in allen, darvon Paulus schribt
am xv. [28] zu den Corinthern, der ersten Epistel. Und wirt sölichs des
herrn opfer, syn tod ouch täglich in allen usserwelten biß zu der sünden
gar23 absterben geübt. Zu welchem opfer dann uns Paulus zun Römern 25
am xii. [1 ff.] ermanet, gedenck sin ouch zun Coloß[ern] am ersten[21 ff.].
Also ist ouch geantwurt uff die figur des osterlämmlis und des täglichen
opfers im gesatz. Christus ist ein mal gestorben, unsers wares oster-
lämmli, und vertrit uns aber vor dem vatter täglich. So söllen ouch wir
unser eygen lyb und danck ouch täglich uffopfern. Welches alles in uns 30
der geist Christi Jesu, unsers einigen und ewigen opferers, | würcket.
Uf dem allem wirt gar nit volgen, das sin lyb und blut in der Mäß müsse
täglich geopffert werden. Ir habt des dhein bevelch, und wirt in Christo
ane das die figur Melchisedech und alle andre gnugsam erfült sin, wie
vor überflüssig angezeygt ist24. 35
Johannes Buchstab.
Das Paulus den Hebreern hatt also geschriben, ist klar gnug, das er inen
21. Sicher, endgültig bestimmt.
22. Umsonst.
23. Vollständigem (Absterben).
24. S.die Einführung in den Abschnitt VII.