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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0164

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160 ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533
sye im nitt erlouptv von sinem obren, dem Bischoff zu Strasßburg, wie-
wol er in sinem ußschriben wder articlenw desß nutzit gedachtx. Vff
sollichs si, die predicanten, an diey Eydtgnossen ein schrifftlichez war-
24 nung gethan. | aDaruff bhabe erb ein schmachbüchlinc, Buchlin lassen
vßgan, din wöllichem er wider gottd, Das wortt Christi, Darzu Einen
Ratt zu Strasßburg geschmutzt evnnd ir lere Böhemsch vnnd kätzerisch
genantef. Uff sollichs seg beyd predicantenh Ein buchlin zu warhaffteri
verantwurttungj des handells vßtruckenk llassen, Inen vnnd der Statt
zu vnschuldl. Daruff derm Doctor dehein antwurtt geben. Vff sollichs
sind Si abgeüerttigott mittn irer herrn owillen, mito dem Doctorp
qConradten handlung furzenemenq. Vnnd alls si inn nitt hie gefünden,
haben Sir min Herrn svon Berns bittlich angekert vnnd vermogen, imt
widerum zuschriben, vffu irenv, der gedachtten von Bern, kosten harzu-
kommen, zu furdrung der warheit7 Desßgelichn Doctor mürner8 8,
Diewyl er sich ouch mit schrifftenw xvnnd worttenx ygen inen höchlich
vernämmeny lassen. zvnnd so er oüch nitt erschinen, min herrn gebe-
thenz, im ouch zuschriben, verhoffen, si werden sollich berüffünga
bvnnd rychlich erbiettenb nit abschlachen. Mitt erbietten, bisß zu vßgang
25 der disputationc | zubeharren, vnnd iren zuerwartten, mitt inen zuhandlen.
Darzu erbottn, ob iemand vermeindte, ir lere zu Strasßburg uncristan-
lich sin, dieselb zuuerantwurtten.
Ist angestellt, diewyl der Doctor demnach kommen.
v) add.; gestr.: geburlich und. - w)-w) add. - x) gestr.: v unnd genn unnd. -
y) gestr.: min. - z) add. - a) 1.Zeilegestr.: Ein warnung gethan. - b)-b) add. -
c) add. - d)-d) add. - e)-e) add. - f) gestr. add.: inen unnd der Statt zu Unschuld. -
g) gestr.: Darzu. - h) add. - i) gestr.: ir entschull. - j) gestr.: ent. - k) gestr.: uß-
get. - l)-l) add. - m) gestr.: ein dehein ant. - n) gestr.: von. - o)-o) add.; gestr.: zu
Straßburg. - p) gestr. add.: desßgelich Doctorn murner, so si ouch geschmutzt,
mitt. - q)-q) add.; gestr.: antwürtt zugeben. - r) add. - s)-s) add. - t) add.; gestr.:
in uff sin. - u) gestr.: ben, mitt kosten. - v) gestr.: der. - w) add.; gestr.: buchern. -
x)-x) add. - y)-y) add.; nach dem zweiten Wort gestr.: mercken vernä. - z)-z) add.;
nach dem letzten Wort gestr.: im geschriben. - a) gestr.: ub. - b)-b) add. - c) gestr.:
zubeharren.
7. S. Einleitung.
8. Thomas Murner ist 1476 in Straßburg geboren, trat dort in das Barfüßerkloster
ein, studierte an den berühmtesten Hochschulen und wurde schließlich Doktor der
Theologie und beider Rechte. Bucer verfaßte 1524 eine Abendmahlsschrift gegen
Murner (Bibl. Nr. 4). Im Jahre 1526 wandte er sich nach Luzern, erhielt aber von
Straßburg eine jährliche Pension, die ihn verpflichtete, nichts gegen die Stadt zu
unternehmen (Jung, S. 238-72). Als Dichter verfaßte er treffende Satiren, so 1527 den
»Lutherischen Evangelischen Kirchendieb- und Ketzer-Kalender«, der in der Schweiz
unter den Protestanten viel Aufsehen erregte (vgl. CR Zw 9,38,Anm. 14, S.43,Anm. 1;
Abschiede IV, 1 a,S. 1049ff.). Am 8.Dezember 1527 ging eine Schrift Murners aus
»Gegen das unchristlich ... usrüefen der Herrschaft Bern, eine Disputation wider
gemeine Christenheit zu halten« (Th.de Quervain, a.a.O. S. 141 f. Inhaltsangabe in
H.Bullinger: Reformationsgeschichte I,415 ff.). Vgl .Köhler I,601 ff.

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