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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0184

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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533

Dise, die iren eygnen schweher hat lassen ußgraben und verbrennen,
irem Sun die augen außgestochen und in grusamen kercker verderbt, die
der Griechen keysertumb verraten hat, und der Babst Leo111, der hiezu
geholffen und auß eygenem frevel den Rechten Keyser entsetzt und |
C3a einen anderen krönete, doch das er in Rom und mer Landen in Italien
herr were, haben uns die Bilder in den kirchen am fürnemesten erhalten
und in nachgender zeit durch die unverstendig andacht des grossen
Caroli und seiner nachkommenen, allenthalben gemehrt. Wiewol den-
noch auch under disen, wie die alten kirchen, von in gebäwen, des an-
zeygen, nit so vil und so ungewisser112 und abgöttischer heilgen Bildnus
gmacht worden sind, noch vil weniger so schwere grewel offenlicher
abgötterei geduldet, wie in hundert jaren erst uffkommen, zu denen die
walfärt113 gschehen, und bei denen man umb des schentlichen gewinnes
willen hat so schwere abgötterei uffgerichtet und in alle weg gefürdert.
Dann was hat man an allen orten, da man unser liebe fraw besuchet, dann
ire Bildnussen? Dann114 Got, als der uns der abgötterei je gern geweret
het, iren leib, wie auch seins knechts Mose, gentzlich entzogen hat, so
hat man aber sovil mehr abgötterei mitt irer bilden getriben. Welcher so
etwan vil in einer kirchen sind, noch muß eins die krafft haben. Der-
massen sindt denn allenthalb S.Anna und anderer heiligen und engelen
bildnus uffgericht worden, das worlich, wo gleich were, das bilder durch
ermanen nutzen kündten, das doch nitt ist, sie dennoch, umb solchs
nutzs willen angesehen, den unvergleichlichen schaden so viler offen-
licher abgötterei, als die je bei allen Heyden hat sein mögen, der durch
sie auffgericht, gemehrt und erhalten ist, von Christen gar nicht zu
dulden sind, als wenig der fromm gotselig Ezechias den eerenen schlan-
gen, nach dem er vereret ward, dulden mocht115.
Diß alles wölle nun ein jeder gotsförchtiger zehertzen fassen und nach
angerüffenem Geyst Gottes, wie ein Sach die Got belangt, flissig er-
wegen, so würt er gewißlich erlernen, das Bilder, wo die nur in gefar der
C3b vererung | ston, nicht sollen noch mögen geduldet werden, man wölle
dann das hell gebot Gottes übertretten, der ersten Apostel, Märtyrer und
heiligen vätter glauben und exempel verachten und anstat Christlicher
Keyser und Concilien satzung und gebot deren Babst und Keyserin
meitery116, welche ir höchste tugent in verräterei, mörderei und des
H. Reichs trennung und zerstörung bewisen haben, anhangen. Das je
von allen guthertzigen ferr117 sein sol.
111. Leo III.(795-816).
112. Unzuverlässiger.
113. Wallfahrten.
114. Da nun; weil.
115. Vgl.2Kö 18,4.
116. Aufruhr. 117. Fern.

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