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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0304

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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533

genaygtes willens mit allem fleyß hören und vernemmen, auch gehorsam-
lich und mit aller danckbarkeyt folgen wöllen, wo er uns sollichs laysten
und eins anderen mit göttlichem wort versicheren würde.
Do neben wöllen wir uns auch hie zwischen vormitelst göttlicher
gnaden in allen andern dingen, was underthenig|ster underthänige ge-
horsamer dienst und gefallen, vor allem der Kay. May. unserm aller
gnedigsten Herrn, demnach allen andern Churfürsten, Fürsten, Herrn
und guten nachbaurn und freünden zu beweisen, uns immer mer
gepüren mag, der massen erzaygen und halten, daß nieman an uns ursach
haben soll, aynige ungnad, ungunst oder widerwillen gegen uns fürzu-
nemmen, sonder wa schon jemand je mainte, wir handelten, das sich nit,
alß wir achteten, gepüre und so gewisser Gottes bevelch sey, er werd
dannocht ansehen, das wir uns doch in dem allem nichts zeytlichs116
suchen mögen, auch zu suchen nie gedacht haben, wie wir dann dises
unsers handels biß auff den heuttigen tag ein mörcklichen117 unkosten
erlitten und eynigen nutz an zeitlichem gut noch nie befunden haben,
noch zu befinden verhoffen, sonder mer verlust und abgang erwarten,
dem nach wir diser sachen halb viler und uns dem fleysch nach über-
lästige schwäre ungnad hierüber erdulden und nach menschlichem
urtayl nit geringe fahr beston miessen, uns in diser reformation nichts
wenigers, dann fräuels, oder mütwilliger ungehorsam verdencken oder
beschuldigen. Das wöllen wir uns auch zu Ewrn Chur- und Fürstlichen
G. G. günsten und freundtschafften alß bey denen recht und billicheyt
statt und wirckung hat zugschehen höhlich vertrösten, die wir auch
durch Jesum Christum unsern gmainen118hayland underthänigst, under-
thänig, dienstlich, freuntlich und gütlich bitten, sy wöllen von diser
handlung ir urtayl nit ehe föllen119, bis sy die selbig im grund erkennen
und gegen göttlichem wort fleyssig gehalten haben. Wo nun Ewr. Chur,
und Fürstlich Gnad G. gunst und freundtschafft inen solchs (wie es doch
die natürlich billicheyt erhayscht) aberbitten lassen, seind wir ungezwyf-
let120, sy werden sich mit uns auch diser sachen halb gar bald im Herrn
vergleychen und in ware eynigkeyt und freundtschafft kommen. Das umb
die selb Ewr Chur und Fürstlich Gnad, Gnad, gunst und freüntschafft, un-
ser Gnädigst, Gnädig günstig lieb Herrn und freünd (neben dem, das der
nam und die Ehr Gotts auch die lieb deß nechsten dardurch nit klain
geauffnet121 werden mag) underthänigst, underthänig, willig, freüntlich
zu verdienen, zu beschulden122 und zu gut nymmer zuvergessen, sein
116. Weltliche, politische Vorteile.
117, Großen. 118. Unser aller.
119. Fällen.
120. Ohne Zweifel.
121. Gefördert.
122. Vergelten, Vergüten.
 
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