Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0306

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
302

ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528- 1533

nommen, wölcher, nach dem er ain bad der widergeburt und sacrament
götlichs bundts und gnaden ist, Ro. 6.[4] Eph. 5 .[26] Col. 2.[12] Tit. 3 [ 5 ]
soll er auch der glaubigen kinder verlühen werden, dieweil die gleubigen
rechte kinder Abrahe seind. Gal. 3. [7] wölchen der Herr verheissen hat,
ir und ires somes124 Got zu sein, darumb ain irrthumb lehrn, den kindern 5
den tauff abzuschlagen sein.
Der 6. Das haylig Abentmal Christi soll man zu seiner gedechtnuß und das
man seinen todt verkünde und die Seel zum ewigen leben durch sein
leyb und blut gespeißt, und also in recht Christlichem leben gestörckt
und gefürdert werd, halten Marc. 26[26-28]; Joh. 6(24ff.]; 1.Cor. 11 10
[23-25]. wölchen seinen leib und blut der Herr ainmal am Creütz für
alle erwölten geopffert, die selbigen auch damit gantz erlöst hat und nun
zur gerechten des vatters sy, die erwölten, und alle ding in himmel und
erd zuersetzen, zuwiderbringen, und zu gentzen, regiert Eph. 1. [20-2 2]
Co. 1.[16] Heb. 9.[11] 10.[12-13]. Derhalb ain verdampter grausamer 15
yrrthumb fürgeben, das die pfaffen in der meß Christum zu fürdernuß
des hayls, der lebendigen und todten opffern, daß brot zu seim leib und
den wein zu seim blut wandeln oder in solche reumlich setzen. Sölchen
erschröcklichen grewl, die opffermeß für so ain haylig und hailsam werck
aller welt verkauften, auch daby die Layen minder dann sych selbs halten 20
und inen nur ain gstalt, als sy sagen, raichen. Auch vil ander erschrock-
lich grewl, der hailgen verdienst, fürbit und todten hilff mit einflicken.
Der 7. Item der gmain sollen alle ding zur bösserung und deßhalben in der
sprach, wölche die gmain verstohn kan, gehandelt werden, 1.Cori. 14.
Derhalb ain schwärer mißbrauch, das die priester alles in latein betten, 25
lesen und singen wöllen und das on außlegung für die gmain, damit sy
auch gebössert wurd.
Der 8. Was von hailgen vättern oder andern fürstehern der kirchen, der zeit,
stött, maß, personen oder anders halb so in Lehren, Betten oder brauch
der Sacrament gehalten werden söll, gsetzt ist oder gsetzt werden mag, 30
soll der schrifft, die alles guts lehrt 2. Tim. 3 [15—17] gmäß sein, uß dem
gebot der liebe, in wölchem das gantz gsatz erfült würt Gal. 5 [14],
fliessen, gwisse bösserung zu fürderung glaubens und liebe bringen.
Wölchem nach sölche ordnung und gepreuch auch allmal geendert und
C6a gebössert werden sollen, die gwissen in dem aller ding | unverstrickt. 35
Darumb ain schwärer schädlicher yrrthumb ist, an menschen ordnungen,
die nit bössern, ja offt als die glaub und lieb zuwider sein, erschröck-
lichen schaden thun, die gewißen binden und drob so streng halten,
wölcherlay seind all gebotten fast und feyrtag, Pfaffen, kirchen, Altaren
und andrer ding weyhe und underschyd sampt vil andern ceremonien 40
und kirchen gepreüchen.

124. Samens.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften