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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0374
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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528— 1533
zun Predigeren54, weiß der gesandt wol bericht zu geben55. Aber hie vnd
anderßwo ist von nöten, das man die Jugheit56 vffs wenigst vonn pfaffen
vnd münchen güteren vnderstand zu erhalten57, wie E[uer] G[naden]
zum teil angefangen vnnd, ob got will, baß angriffen wurdt. Dann do
zu sindt sy gestift58, da mit auch lüt in der leer vnnd guten sitten vffge- 5
zogen werden, so der gemein gottes vnd zitliche Ämpter59 zuverwalten,
geschickt werden.
Dann sytenmal kein hofnung, pfrunden zubekomen furhanden, ge-
denckt ein byderman, syn kind [das] zu leren, das ym diene, syn narung
vor60 sich vnnd syn hußgesind zugewinnen. Da mit werden die kün- 10
sten61 erliggen62 vnnd der yrthumb wider stat geben, da durch der
Satan biß her geherschet hatt, vnd, wo nit mit gots forcht flyßig uffge-
sehenn, furter63 herschen würt.
Dann wie Paulus ermanet synen Timotheum, der doch von Jugent vff
die schrift erlernet, dem leßen fur vnd fur anzuhangen64, item wie 15
Paulus vnnd andere den schriftgelerten vnnd wolberedten Apollo alsbald
vor anderen bruchten65 alßo will got, das wir allen flyß ankeren in er-
farung der sprachen, erkundigung der werck gottes in der natur, die
dann die schrift allenthalb vberflißig66 anzeucht67 vnnd allem, das den
verstand der schrift furderen mag, noch der ordnung, die got in synen 20
f. 3 r heiligen | alt vnnd Neuwen testaments allweg gehaltenn. Dann wie got
allein den lib68 spißet, vnnd will doch da by vnßer arbeit haben, alßo
will er auch vnseren fliß69 haben zu der geistlichen spiß. Wunderbarlich
54. (Ehemaliges) Dominikanerkloster, seit 1527/28 Sitz einer der beiden neuge-
gründeten Lateinschulen Straßburgs, vgl. E - W.Kohls: Die Schule bei Martin Bucer,
a.a.O. S. 59f.
55. Zum Aufbau des Vorlesungswesens in Straßburg vgl. den Überblick bei
E.-W.Kohls, ebd., bes. S. 59-62.
56. Jugend.
57. In diesem Sinne ist gerade B. für eine Verwendung der Kirchen- und Kloster-
güter für Schulzwecke eingetreten; vgl. E.-W.Kohls: Die Schule bei Martin Bucer,
a.a.O. S. 54-56.
58. Vgl. auch dazu ebd. bes. S.55 und speziell für das Thomasstift die grundle-
gende Darstellung von G.Anrich: Das Thomasstift in seinen Beziehungen zur alten
Straßburger Schule. Straßburg 1907.
59. Weltliche Berufe.
60. Für.
61. Studium, Schönen Künste (artes liberales).
62. Eingehen.
63. Auch weiterhin.
64. Vgl. 2Tim3,14ff.
65. Vgl. Apg18,24ff.
66. Reichlich.
67. Anführen.
68. Leib.
69. Fleiß.
ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528— 1533
zun Predigeren54, weiß der gesandt wol bericht zu geben55. Aber hie vnd
anderßwo ist von nöten, das man die Jugheit56 vffs wenigst vonn pfaffen
vnd münchen güteren vnderstand zu erhalten57, wie E[uer] G[naden]
zum teil angefangen vnnd, ob got will, baß angriffen wurdt. Dann do
zu sindt sy gestift58, da mit auch lüt in der leer vnnd guten sitten vffge- 5
zogen werden, so der gemein gottes vnd zitliche Ämpter59 zuverwalten,
geschickt werden.
Dann sytenmal kein hofnung, pfrunden zubekomen furhanden, ge-
denckt ein byderman, syn kind [das] zu leren, das ym diene, syn narung
vor60 sich vnnd syn hußgesind zugewinnen. Da mit werden die kün- 10
sten61 erliggen62 vnnd der yrthumb wider stat geben, da durch der
Satan biß her geherschet hatt, vnd, wo nit mit gots forcht flyßig uffge-
sehenn, furter63 herschen würt.
Dann wie Paulus ermanet synen Timotheum, der doch von Jugent vff
die schrift erlernet, dem leßen fur vnd fur anzuhangen64, item wie 15
Paulus vnnd andere den schriftgelerten vnnd wolberedten Apollo alsbald
vor anderen bruchten65 alßo will got, das wir allen flyß ankeren in er-
farung der sprachen, erkundigung der werck gottes in der natur, die
dann die schrift allenthalb vberflißig66 anzeucht67 vnnd allem, das den
verstand der schrift furderen mag, noch der ordnung, die got in synen 20
f. 3 r heiligen | alt vnnd Neuwen testaments allweg gehaltenn. Dann wie got
allein den lib68 spißet, vnnd will doch da by vnßer arbeit haben, alßo
will er auch vnseren fliß69 haben zu der geistlichen spiß. Wunderbarlich
54. (Ehemaliges) Dominikanerkloster, seit 1527/28 Sitz einer der beiden neuge-
gründeten Lateinschulen Straßburgs, vgl. E - W.Kohls: Die Schule bei Martin Bucer,
a.a.O. S. 59f.
55. Zum Aufbau des Vorlesungswesens in Straßburg vgl. den Überblick bei
E.-W.Kohls, ebd., bes. S. 59-62.
56. Jugend.
57. In diesem Sinne ist gerade B. für eine Verwendung der Kirchen- und Kloster-
güter für Schulzwecke eingetreten; vgl. E.-W.Kohls: Die Schule bei Martin Bucer,
a.a.O. S. 54-56.
58. Vgl. auch dazu ebd. bes. S.55 und speziell für das Thomasstift die grundle-
gende Darstellung von G.Anrich: Das Thomasstift in seinen Beziehungen zur alten
Straßburger Schule. Straßburg 1907.
59. Weltliche Berufe.
60. Für.
61. Studium, Schönen Künste (artes liberales).
62. Eingehen.
63. Auch weiterhin.
64. Vgl. 2Tim3,14ff.
65. Vgl. Apg18,24ff.
66. Reichlich.
67. Anführen.
68. Leib.
69. Fleiß.