Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0383

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ENTWURF ULMER KIRCHENORDNUNG

379

6 [13]; 10[11ff.] ists ein yrthumb, leren, das Christus, do er das vppig13
schweren by den seinen hat wöllen abstellen vnd gesagt, sy sollen aller
ding nicht schweren, | Math. 5 [34], habe auch die ordenlichen ayd, vmb 199a
nutzlich sachen zethon, verpietten wollen.
5 18. Der Eestand ist von gott vffs best verordnet, darumb nieman
weyter der grad, sypt vnd mogschafft14halb an der Eeh, dann die heilig
schrifft vnd keyserliche recht, qdie mit göttlicher schrifft stymmenq,
außdruckend, verhindert. Welcher rechtenr auch in der Ee Scheidung
vnds das die heimlichen ee versprechungen, wie das göttlich gesatz ver-
10 mag, kein furgang haben, gelebtt werden solle.
Do mit man aber nun fuglich do hyn komen möge, da die ware,
vngezweyflete lere Christi eynhellig vnd mit ernst allenhalb by v[nser]
g[nädigen] H[erren] vnderthonen gefurt, getriben vnd do wider nichs
von ieman furgenomen werde, achten wyr fur hochnutzlich, das alle
15 Pfarrer vnd gelerten, by v[nser] g[nädigen] H[erren] vnderthonen, vnd[?]
auch yrer burger vnderthonen, beschriben15 wurden vnd ynen furge-
halten noch erzelte articul mit frundlicher ermanung, wer etwas eynzu-
reden wuste, das der das selbig lehrte, dem auch solte freundtlicher be-
scheydt werden, do mit also die warheyt etwas gegen alle widerpartheyen
20 auch vertedingt wurde.

Von Dienern des worts.
Als aber nit muglich, das yeman recht predige, er sey dan von gott
25 gesandt, wie Paulus zun Romx[10,16ff.] sagt vnd habe das vom Himel
empfangen, Joh 3 [31ff.], muß man mit höchstem fleyß versehen, das das
Euangeli denen zu predigen befolhen werde, an denen man spuren16
mag, das sy von got gesandt, gelert vnd solchs empfangen haben. Sant
Paul schreibt seinem Timotheo, das er solte das Jene, so er von jm ge-
30 höret, mit vil Zeugen, unit eynem ieden, sonderu getrewen Leutten be-
fehlen, die taugenlich weren, auch andere zu leren, 2. Timoth2 [2ff.]. Wie 199b
aber soliche vnd mit was gaben vnd tugenden geziert seyn sollen, | be-
schreibt der Heilig Paulus eben weytleuffig 1.Timoth3 [2ff.] vnd ad
Titum primo [1,6ff.]. Man wirdt ie von dornen nit trauben lesen, so kan
nieman Herzlich von ainer sach reden oder die selbig treiben, wie dan
das Euangelion, ein ler des ewigen lebens, vffs hertzlichest vnd yferigestv

q)-q) add. B. - r) add. B. - s) korr. B (?) aus gestr.: gelebt Jtem. - t) korr. B.
aus gestr.: gefolget. - u)-u) add. B. - v) korr. aus: eufferest.
13. Üppig, unnütz, leichtfertig.
14. Verwandtschaft.
15. Vorgeladen, schriftlich geladen.
16. Spüren.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften