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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533
sontag zum Heiligen abentmal gohn wöllen, am aubent des sampstags
nach gewonlicher vesper predig dem Helffer, der im chor daruff warten
solte, das selbig anzeygen, domit, wo der Zal wolte zu fil werden, dasm
ers teylete vnd etliche vff den nachgehnden sontag nmit freundtlichem
vermanenn bescheyden möchte. Wo er dan auch da etwas Jungs vnd
noch vnerübtes volcks sehe, möchte er ynen, die weil sy also versamlet,
den Handel des Heiligen abentmals etwas erkleren vnd zu rechtem
brauch vermanen. Nach dem nun auch die kirch fast weyt vnd des volcks
209a so fil ist vnd aber dise dancksagung fur die gantze gemein höret, | ob
gleich wol nit yederman die sacrament alle mal empfahe, will die noturfff
erheischen, das der diener alles, dasoder kirchen furzusagen vnd betten
ist, vff der Cantzel sag vnd betteP45.
Wes wir nun in ansehen der schrifft vnd brauch der ersten, auch der
vmligenden kirchen vnd dan diser kirchen gelegenheyt der gemeind
Christj yn bereytung vnd Haltung des abentmals furzuhalten vnd betten
besserlich achten, mochte vff solche form beschehen: |
209b Nemlich, das der diener alß bald, so er die predig beschlossen, fur-
halte, was leut zu solichem Heiligen Sacrament gehören, wo zu es auch
gehalten werden solle. Daruff die kirch den glawben singe vnd demnach
der diener anzaige, welche der gemeinschafft des tisch Christj abstohn
sollen. Vff welchs er weyter gemeiner kirchen die Beicht vnd trost der
verzeyhung vnd dann das gebett fur alle stend furspreche, dem nach den
tod Christj vnd des selbigen fruchte auß etlichen orten der schrifft fur-
lese vnd druff vermane, soliches recht zu bedencken vnd danck zu sagen.
Verkunde dan die wort des Herren, das abentmal betreffend. Spreche
daruff das vatter vnser vnd alß dann heysse er die, so sich anzeigt haben
vnd die Sacrament empfahen sollen, sich an yr verordnet ort qbeder
seyts des tisches, das vff der eynen die mann, vff der anderen die frawen
wartenn, stehen, vnd die kirch die weil ein psalmen singen. Dem nach
berüff der diener, so by dem tisch steht vnd das brott des Herren auß-
m) add. - n)-n) add. B. - o) gestr.: darzu.
p) gestr.: dem nach er dan solichs volendet, wirdt er die, so zum abentmal gohn
sollen, heissen, sich an die verordneten stat by dem tisch des herren verfügen; jn dem
sy dan sich von der gemein an solche ort bayder seyt des tisches suinderen, vff ein
seyt die mann, vff die andere die weyber, wirdt die kirch ein psalmen singen. Vnd
wenn solche versamlete ietz an yrem ort warten, solle sy der diener, so am tisch steht,
heyssen herby gohn vnd die Sacrament anfahen außzüteylen. jn dem sol die kirch aber
ein psalmen singen vnd der diener nach end der außteilung mit gemeinem gepett vnd
dancksagung den handel beschliessen vnd das volck lassen hin gohn.
q) -q) add. B.
45. Der gestrichene Absatz - vgl. Anmerkung p im ersten Apparat - ist auch nicht
in die Straßburger Abschrift übernommen worden; vgl. E.-W.Kohls: Ein Abschnitt...
a.a.O. S.206.
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nach gewonlicher vesper predig dem Helffer, der im chor daruff warten
solte, das selbig anzeygen, domit, wo der Zal wolte zu fil werden, dasm
ers teylete vnd etliche vff den nachgehnden sontag nmit freundtlichem
vermanenn bescheyden möchte. Wo er dan auch da etwas Jungs vnd
noch vnerübtes volcks sehe, möchte er ynen, die weil sy also versamlet,
den Handel des Heiligen abentmals etwas erkleren vnd zu rechtem
brauch vermanen. Nach dem nun auch die kirch fast weyt vnd des volcks
209a so fil ist vnd aber dise dancksagung fur die gantze gemein höret, | ob
gleich wol nit yederman die sacrament alle mal empfahe, will die noturfff
erheischen, das der diener alles, dasoder kirchen furzusagen vnd betten
ist, vff der Cantzel sag vnd betteP45.
Wes wir nun in ansehen der schrifft vnd brauch der ersten, auch der
vmligenden kirchen vnd dan diser kirchen gelegenheyt der gemeind
Christj yn bereytung vnd Haltung des abentmals furzuhalten vnd betten
besserlich achten, mochte vff solche form beschehen: |
209b Nemlich, das der diener alß bald, so er die predig beschlossen, fur-
halte, was leut zu solichem Heiligen Sacrament gehören, wo zu es auch
gehalten werden solle. Daruff die kirch den glawben singe vnd demnach
der diener anzaige, welche der gemeinschafft des tisch Christj abstohn
sollen. Vff welchs er weyter gemeiner kirchen die Beicht vnd trost der
verzeyhung vnd dann das gebett fur alle stend furspreche, dem nach den
tod Christj vnd des selbigen fruchte auß etlichen orten der schrifft fur-
lese vnd druff vermane, soliches recht zu bedencken vnd danck zu sagen.
Verkunde dan die wort des Herren, das abentmal betreffend. Spreche
daruff das vatter vnser vnd alß dann heysse er die, so sich anzeigt haben
vnd die Sacrament empfahen sollen, sich an yr verordnet ort qbeder
seyts des tisches, das vff der eynen die mann, vff der anderen die frawen
wartenn, stehen, vnd die kirch die weil ein psalmen singen. Dem nach
berüff der diener, so by dem tisch steht vnd das brott des Herren auß-
m) add. - n)-n) add. B. - o) gestr.: darzu.
p) gestr.: dem nach er dan solichs volendet, wirdt er die, so zum abentmal gohn
sollen, heissen, sich an die verordneten stat by dem tisch des herren verfügen; jn dem
sy dan sich von der gemein an solche ort bayder seyt des tisches suinderen, vff ein
seyt die mann, vff die andere die weyber, wirdt die kirch ein psalmen singen. Vnd
wenn solche versamlete ietz an yrem ort warten, solle sy der diener, so am tisch steht,
heyssen herby gohn vnd die Sacrament anfahen außzüteylen. jn dem sol die kirch aber
ein psalmen singen vnd der diener nach end der außteilung mit gemeinem gepett vnd
dancksagung den handel beschliessen vnd das volck lassen hin gohn.
q) -q) add. B.
45. Der gestrichene Absatz - vgl. Anmerkung p im ersten Apparat - ist auch nicht
in die Straßburger Abschrift übernommen worden; vgl. E.-W.Kohls: Ein Abschnitt...
a.a.O. S.206.
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