EIN BERICHT
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authorisierten Text der Tetrapolitana zurück, der wörtlich übernommen
wird.
Zu Beginn betont Bucer in der Epistola, das Gemeinsame mit den
Lutheranern sei der Glaube an Christus22; daher seien sie Brüder, denen
Liebe und Ehre gebühre23. Man dürfe ihnen wegen der Beleidigungen
nicht zürnen, nichts tun, was den Zwiespalt verschlimmern könnte24
Daher sei eine maßvolle Erwiderung auf die Anwürfe Luthers geboten.
Zunächst, so schlägt Bucer vor, würde er daher sein Bedauern darüber
aussprechen, daß Luther, jenes erlesene Werkzeug Gottes, auf Denun-
zianten und Schmeichler gehört und die Frankfurter ungewarnt öffent-
lich beschuldigt habe, sie, die doch nur Christus predigen wollten. Bei
dieser Gelegenheit, meint Bucer, würde er die Hauptpunkte der eigenen
Lehre in mehreren Artikeln anführen, diese als die Lehre Christi, nicht
die eines Menschen, herausstellen, zugleich betonen, daß diese Lehre
mit der Luthers identisch sei. Das hatte Bucer im »Bericht« im einzelnen
durchgeführt. Die Frankfurter selbst, so fährt Bucer fort, hätte Luther
anhören sollen, ehe er denen das Gehör schenkte, die aus Frankfurt zu
ihm nach Wittenberg gekommen seien25. Wie im »Bericht« führt Bucer
dann Mt 12, 37 an, dann betont er, Gott selbst habe die Sodomiter zuerst
angehört, ehe er sie endgültig verworfen habe.
Daraufhin geht Bucer zur Abendmahlslehre über und betont, hier sei
zuviel mit Worten gestritten worden; der Zwiespalt sei nicht so tief, wie
er erscheine. Jeder, der aufrichtig Christus suche, solle unangetastet
bleiben, Streit müsse vermieden werden. Es gelte, sich in dieser Frage
einfach den Worten Christi anzuschließen26. Der gebiete zu glauben, er
gebe uns wahrhaftig seinen Leib und sein Blut und zwar, wie die alte
Kirche gelehrt habe, zu dem Zweck, daß wir dadurch zum ewigen Leben
genährt werden (Joh6)27. Diese Stelle wird sinnmäßig auch im »Bericht«
angeführt28 und kann auch durch Vermittlung der Tetrapolitana in die
»Entschuldigung« eingegangen sein29. Bucer schreibt, so stehe es in der
Schrift, so habe es Christus gewollt, sei es heilsam; keinesfalls habe man
mit »Mum mum« geantwortet. Das Genießen mit dem Munde, also unio
sacramentalis verstanden, solle nicht bestritten werden, da so den Worten
ein guter Sinn entnommen werden könnte30. Da das Volk versucht sei,
22. Epistola, S. 507.
23. Epistola, ebd.
24. Epistola, ebd.
25. Epistola, S. 508.
26. Epistola, ebd.
27. Epistola, ebd.
28. »Bericht« f. 330v, S. 495.
29. Vgl. Confessio Tetrapolitana, Kap.XVIII, Bd. 3 uns.Ausg., S. 123-134.
30. Epistola, S. 509.
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authorisierten Text der Tetrapolitana zurück, der wörtlich übernommen
wird.
Zu Beginn betont Bucer in der Epistola, das Gemeinsame mit den
Lutheranern sei der Glaube an Christus22; daher seien sie Brüder, denen
Liebe und Ehre gebühre23. Man dürfe ihnen wegen der Beleidigungen
nicht zürnen, nichts tun, was den Zwiespalt verschlimmern könnte24
Daher sei eine maßvolle Erwiderung auf die Anwürfe Luthers geboten.
Zunächst, so schlägt Bucer vor, würde er daher sein Bedauern darüber
aussprechen, daß Luther, jenes erlesene Werkzeug Gottes, auf Denun-
zianten und Schmeichler gehört und die Frankfurter ungewarnt öffent-
lich beschuldigt habe, sie, die doch nur Christus predigen wollten. Bei
dieser Gelegenheit, meint Bucer, würde er die Hauptpunkte der eigenen
Lehre in mehreren Artikeln anführen, diese als die Lehre Christi, nicht
die eines Menschen, herausstellen, zugleich betonen, daß diese Lehre
mit der Luthers identisch sei. Das hatte Bucer im »Bericht« im einzelnen
durchgeführt. Die Frankfurter selbst, so fährt Bucer fort, hätte Luther
anhören sollen, ehe er denen das Gehör schenkte, die aus Frankfurt zu
ihm nach Wittenberg gekommen seien25. Wie im »Bericht« führt Bucer
dann Mt 12, 37 an, dann betont er, Gott selbst habe die Sodomiter zuerst
angehört, ehe er sie endgültig verworfen habe.
Daraufhin geht Bucer zur Abendmahlslehre über und betont, hier sei
zuviel mit Worten gestritten worden; der Zwiespalt sei nicht so tief, wie
er erscheine. Jeder, der aufrichtig Christus suche, solle unangetastet
bleiben, Streit müsse vermieden werden. Es gelte, sich in dieser Frage
einfach den Worten Christi anzuschließen26. Der gebiete zu glauben, er
gebe uns wahrhaftig seinen Leib und sein Blut und zwar, wie die alte
Kirche gelehrt habe, zu dem Zweck, daß wir dadurch zum ewigen Leben
genährt werden (Joh6)27. Diese Stelle wird sinnmäßig auch im »Bericht«
angeführt28 und kann auch durch Vermittlung der Tetrapolitana in die
»Entschuldigung« eingegangen sein29. Bucer schreibt, so stehe es in der
Schrift, so habe es Christus gewollt, sei es heilsam; keinesfalls habe man
mit »Mum mum« geantwortet. Das Genießen mit dem Munde, also unio
sacramentalis verstanden, solle nicht bestritten werden, da so den Worten
ein guter Sinn entnommen werden könnte30. Da das Volk versucht sei,
22. Epistola, S. 507.
23. Epistola, ebd.
24. Epistola, ebd.
25. Epistola, S. 508.
26. Epistola, ebd.
27. Epistola, ebd.
28. »Bericht« f. 330v, S. 495.
29. Vgl. Confessio Tetrapolitana, Kap.XVIII, Bd. 3 uns.Ausg., S. 123-134.
30. Epistola, S. 509.