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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0531

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DUBIOSUM

527
hat inen verheissen, ir vatter zu syn durch Christum, vnd sy sollen in
darfur erkennen vnd sich selb vnder einander lieben, hat nit vsserlicher
gepott geben, wie durch Mosche, aber seynen heiligen geist reylich47 in
die herzer außgegossen der erwölten. Von dem nuwen bundt wurt wyß-
5 gesagt Jerem. 31.[31-34] vnd anderßwo mehr, der bundt ist durchs blut
Christi vfgericht worden. Dwil dan dießen nuwen bundt vnd diß new
Testament 8die vier Euangelien vnd Apostolischen geschrifften ver-
khünden | vnd ercleren, werden diese buecher das new Testamentg ge- 135a
nant, wie man ein brief48 vber ein lehen oder freyheit das lehen selb oder
10 fryheit ettwan nennet.
Da bey beston nun zwey Argument der burger, das ein, So der Huz
als vil als bekennet, syn Artickel sy nit von der schrifft gelert, dwil er
dohin fleicht, er sy nit dorwider, das er in auch nit solte gepredigt haben49,
dann man soll nüt zur schrifft thun, 5.Mosche 12.[32]. Paulus schreibt
15 2Timoth. 3.[16.17], die schrifft sey nütz zur leer, zur strof, zur besserung, zur
vnderwysung inn der gerechtigkeit, das der mensch gots ganz sey vnd zu allen guten
wergken geschickt, vnd diß schreibt er von der geschrifft des alten Testa-
ments, als mans nennet. So dann nun die schrifft alles guts leret vnd aber
nit leret Mariam oder die heiligen zu furbitterin haben, so muß es auch
20 nit gut seyn. Die schrifften auch des newen Testaments syndt kein zusaz
zum alten, sonder allein ein witere verclerung50 eben des, das das alt
innhelt. Als so ein herr eingesaz gebe vnnd verbute, man solte dem
selben nichts zu noch von thun, so verstunde es nyeman anders, dann
man solte nit witer gepieten, dann er gepotten hett, vnd nichts von dem
25 er gepotten | hette nachlassen. Das mans aber mit witern worten ercleret 135b
vnd in vil sprochen transferiert, das heißt nit dem gesaz ettwas hinzu-
gethon. Aber das fyndt sich, das des huzen leer dem gesaz gottes zu vnnd
von thut. Die ganz schrift, nuw vnd alt, zeigen vns an einen mitler, wie
wir syndt gottes, so thut der huz hinzu Mariam vnd die heiligen. Also,
30 das Math. 5. stadt, hatt der herr der synen ernstlich gepotten zuhalten,
wie wir harnach51 beweren wollen, huz aber daruon thut vnd sagt, es
seyen ettliche nur gute Rathe, die man wol lassen mag on die vngnad
gottes, dorumb fichtet kreftigklich wider in der spruch 5. Mosche 12.[3 2],
du solt nichts darzunoch daruon thon, von Burgern anzogen.
35 Das ander Argument52 ist vß dem 3.cap.der epistel zun Galatern

g)-g) In der Abschrift versehentlich wiederholt und durchgestrichen.
47. Reichlich.
48. Urkunde.
49. Vgl. das Zitat S. 521, Anm. 10.
50. Erklärung.
51. Siehe S. 530ff.
52. Siehe S. 526, Anm. 46.
 
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