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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0409
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DOKUMENTE ZUR SYNODE IV

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verstopffen Tit. 1[11], vnnd was spennigs11 fürfallet, die warheyt fleissig auß der
schrifft ersuchen sollen vnnd andere deren berichten, wie zu Jerusalem geschahe,
Actorum 15 [6 ff.].
Dis ist gottes ordnung vnnd beuelch, der muß gut sein vnnd bleiben, dem auch
alle christen nachkommen sollen, vnangesehen, das auß rechtem vrtheil gottes,
wann die leut der erkanten warheyt nit wöllen offt geschicht, ja by dem meren
theil der welt also gesehen würt, das niemand der warheyt Christj meer wider-
strebet, dan eben die sich selb außgeben als die eltisten vnnd fürgesetzeten der
kirchen, die alle lere furnemlich verhören vnd bewären sollen.
Auß dem gesatz, das got gepotten, die falschen propheten zu döten, seind so fil
warer propheten, Christus selb vnnd die apostolen, getödtet worden. Darumb
aber haben sie dist gesatz nirgen je angetastet oder verworffen, sonder den miß-
brauch des gesatzes. Die gericht seind allenthalb, das dieu frommen vnnd vnschul-
digen vor gewalt der bösen geschützet werden. Wie fil gericht seind aber, ab denen
man anders klaget! Noch12 muß man gericht haben. Also das die genanten geyst-
lichen inn aller welt vnder dem nammen christlicher 163a| ordnung jre tyranny
eingefieret vnnd damit alle warheyt zu vndertrucken nichs nachlassen, solle manv
aber darumb die ordnung, die der heylig geyst selb geben, weder verwerffen noch
nachlossen13, sonder iederman ermanen vnnd got vmb sein genad bitten, das
solicher ordnung recht nachkommen werde.
Es ist aber auch, gott dem herren seye lob, mit disem verhören vnnd beweren,
dauon wir hie reden, auch denen, die hiezu sollen verordnet werden, weyt ein
anders, dan mit dem, des sich die genanten geystlichen hierin halten. By vnns will
man hören; jene greiffen flucks zum leib on verhör; hie will man alles nach dem
wort gottes verhören vnd bewären; dort bleibts by dem, das dem bapst gefellet.
So solle das auch die frucht des lebens beweisen, das man die er gottes dis orts
suchet, so man wol sicht, das es dem bäpstlichen hauffen vmb das leiplich zu
thun ist.
Vnnd da got fur sye14, das es schon hie auch zur tyranny widder die warheyt
Christi geriete, noch würde dennoch ein jeder warer christ, den got zu leren ge-
sandt, alweg zum furdersten den verordneten dazu seine lere fürzutragen begeren
wie Christus vnd die apostolen gethon, vnnd sich alle rechte prediger des euangelj
heutigs tags zu thun erbieten vnd von anfang erbotten haben, auch vor dem bapst
vnnd bischofen irer lere gründ vnnd vrsachen darzuthun, so man sie alleyn15 hören
wolte vnnd nit on vnnd vor aller verhör hynthun16. Man hat alweg den trost, die
leüt, so die warheyt fürderen sollen, halten sich inn dem wie sie wöllen, so kennet

t) korr. aus: das B. - u) add. - v) gestr.: straffen.
11. An Streitigkeiten.
12. Dennoch.
13. So soll man weder verwerfen noch vernachlässigen.
14. Und da Gott verhüten möge (wörtlich: da sei Gott vor).
15. Nur, überhaupt.
16. Gefangen nehmen, töten, abtun.
 
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