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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0076
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KASSELER GESPRÄCH (1534)
weiter dan sacramentlich vereinbaret werde101, die vns dann allda mit disen 2eichen
gegeben werden, aber mit rechtem glauben zu empfahen, welchem glauben weder
endrung der stetten102, vff- oder herabfaren des herren von notten ist. Domit das
nieman zu gedencken habe, das, wo solich brott vnd wein zugegen, das da der herr sein
heyl beweyse, wo er nit >'sein ware vnd seligmachende gemeinschafft zugleych mitteyle 5
vnd daher by den verstendigeny in den sacramenten103 allein gmeynt104 vnd in rechtem
glauben entpfangen werde. Welcherley erclarung dann D. Luther selb hin vnd wider
vnd besonders in seiner grossen confession geschriben hatt105.
Vff solchs hatt vns, philippum vnd mich, fur gut vnd zum friden der kirchen dienst-
lich angesehen, die weil dochz D. Luthern gegen disem teyl der span aller darumb 10
gewesen ist, das er vermeyneta, man glaube vnd leere diß teils nit ein satte, rechte, ware
gegenwertigkeit christi im h. abentmal, das wir den bericht vnser vergleychung vff
dißmal nit weyter dan vff soliche gegenwertigkeit stelleten, doch mit gnugsamer
außtruckung, das zwischend dem leib des herren vnd brot nicht meer dan ein sacra-
mentlich zusamenfugung sye, das nemlich, so das brott nach der ordnung christi im 15
h. abentmal bden gleubigenb 106 dargereychet cvnd von inenc empfangen wurdt, das als
dan der ware leib des herren auch dar | 34a | gereichet vnd empfangen werde, doch on
alle naturliche vermischung vnd vereinbarung des brots vnd des leibs christi dvnd vom
herren selb eygentlich vnd genzlich vnd vom diener nur dienlicher weysed107.
Haben also dise wort »in handt vnd mundt« vnd dergleychen108 vmbgangen vnd 20
allein die ware gegenwertigkeit des leibs christi vnd den naturlichen vnderscheidt
zwischen brot vnd dem leib christi außgetrucket. In dem ist dan beyden teylen alles das
vorbehalten, das sye der schrifft nach von disem sacrament in yrenn kirchen zu reden
nutzlich vnd besserlich achten mogen.
Dan so wyr dises teyls bekennen, das der leib christi wesentlich vnd warhafftigklich 25
entpfangen werde, so wir das sacrament entpfahen etc., hatt D. Luther alles das egnug-
sam außgetruckete, so er fnach der schrifft außzutrucken begeren magefmit vorgemel-
ten reden der exhibitions, das ist warer darreichung vnd entpfahung des einigen waren
selb109 christi, wie er sich selb vns im h. sacrament durch den diener mit den leiplichen
y) —y) add. am Rand B. — z) fehlt E. — a) von B. korr. aus: vor meyner [?].
b) — b) add. ü. d. Z. B. - c) —c) add. ü. d. Z. B. — d)-d) von B. add. am Rand.
e) —e) add. am Rand B. - f)—f) add. am Rand B. — g) von B. gestr.: halb.
101. Vgl. oben S. 66, Z. 26.
102. Ergänze: noch (anstelle des Kommas).
103. Bei denen, die die Sakramente recht verstehen.
104. Angestrebt, erstrebt, gesucht; vielleicht auch: geliebt; vgl. Grimm 6, Sp. 1930.
105. Vgl. oben S. 66, Anm. 39.
106. Der Text der Vergleichung selbst enthält diese Einschränkung, wie sie B. im Blick auf die
Oberdeutschen hier nachträglich vorgenommen hat (vgl. oben b) —b)), allerdings nicht; vgl.
unten S. 74, Z. 21 f.
107. Vgl. dazu oben S. 50, Anm. 2.
108. Vgl. etwa Chrysostomus, s. unten S. 359, Z. 21 f. und vgl. auch Luther: Vom Abendmahl
Christi, Bekenntnis; WA 26, S. 442, Z. 32ff. und S. 474, Z. 32f£.; Studienausgabe 4, S. 183,
Z. i6ff. und S. 218, Z. 7ff. und die Instruktion oben S. 60, Z.i6f.
io9- Vgl. oben S. 65, Anm. 16.
KASSELER GESPRÄCH (1534)
weiter dan sacramentlich vereinbaret werde101, die vns dann allda mit disen 2eichen
gegeben werden, aber mit rechtem glauben zu empfahen, welchem glauben weder
endrung der stetten102, vff- oder herabfaren des herren von notten ist. Domit das
nieman zu gedencken habe, das, wo solich brott vnd wein zugegen, das da der herr sein
heyl beweyse, wo er nit >'sein ware vnd seligmachende gemeinschafft zugleych mitteyle 5
vnd daher by den verstendigeny in den sacramenten103 allein gmeynt104 vnd in rechtem
glauben entpfangen werde. Welcherley erclarung dann D. Luther selb hin vnd wider
vnd besonders in seiner grossen confession geschriben hatt105.
Vff solchs hatt vns, philippum vnd mich, fur gut vnd zum friden der kirchen dienst-
lich angesehen, die weil dochz D. Luthern gegen disem teyl der span aller darumb 10
gewesen ist, das er vermeyneta, man glaube vnd leere diß teils nit ein satte, rechte, ware
gegenwertigkeit christi im h. abentmal, das wir den bericht vnser vergleychung vff
dißmal nit weyter dan vff soliche gegenwertigkeit stelleten, doch mit gnugsamer
außtruckung, das zwischend dem leib des herren vnd brot nicht meer dan ein sacra-
mentlich zusamenfugung sye, das nemlich, so das brott nach der ordnung christi im 15
h. abentmal bden gleubigenb 106 dargereychet cvnd von inenc empfangen wurdt, das als
dan der ware leib des herren auch dar | 34a | gereichet vnd empfangen werde, doch on
alle naturliche vermischung vnd vereinbarung des brots vnd des leibs christi dvnd vom
herren selb eygentlich vnd genzlich vnd vom diener nur dienlicher weysed107.
Haben also dise wort »in handt vnd mundt« vnd dergleychen108 vmbgangen vnd 20
allein die ware gegenwertigkeit des leibs christi vnd den naturlichen vnderscheidt
zwischen brot vnd dem leib christi außgetrucket. In dem ist dan beyden teylen alles das
vorbehalten, das sye der schrifft nach von disem sacrament in yrenn kirchen zu reden
nutzlich vnd besserlich achten mogen.
Dan so wyr dises teyls bekennen, das der leib christi wesentlich vnd warhafftigklich 25
entpfangen werde, so wir das sacrament entpfahen etc., hatt D. Luther alles das egnug-
sam außgetruckete, so er fnach der schrifft außzutrucken begeren magefmit vorgemel-
ten reden der exhibitions, das ist warer darreichung vnd entpfahung des einigen waren
selb109 christi, wie er sich selb vns im h. sacrament durch den diener mit den leiplichen
y) —y) add. am Rand B. — z) fehlt E. — a) von B. korr. aus: vor meyner [?].
b) — b) add. ü. d. Z. B. - c) —c) add. ü. d. Z. B. — d)-d) von B. add. am Rand.
e) —e) add. am Rand B. - f)—f) add. am Rand B. — g) von B. gestr.: halb.
101. Vgl. oben S. 66, Z. 26.
102. Ergänze: noch (anstelle des Kommas).
103. Bei denen, die die Sakramente recht verstehen.
104. Angestrebt, erstrebt, gesucht; vielleicht auch: geliebt; vgl. Grimm 6, Sp. 1930.
105. Vgl. oben S. 66, Anm. 39.
106. Der Text der Vergleichung selbst enthält diese Einschränkung, wie sie B. im Blick auf die
Oberdeutschen hier nachträglich vorgenommen hat (vgl. oben b) —b)), allerdings nicht; vgl.
unten S. 74, Z. 21 f.
107. Vgl. dazu oben S. 50, Anm. 2.
108. Vgl. etwa Chrysostomus, s. unten S. 359, Z. 21 f. und vgl. auch Luther: Vom Abendmahl
Christi, Bekenntnis; WA 26, S. 442, Z. 32ff. und S. 474, Z. 32f£.; Studienausgabe 4, S. 183,
Z. i6ff. und S. 218, Z. 7ff. und die Instruktion oben S. 60, Z.i6f.
io9- Vgl. oben S. 65, Anm. 16.