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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Stupperich, Robert [Oth.]; Kroon, Marijn de [Oth.]; Rudolph, Hartmut [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0079
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KASSELER GESPRÄCH (1534)

75

dweyl man vff beyden teylen helt, das brot vnd wein bleybet m , halten sie solche sacra-
mentalem 11 coniunctionem° u124 .
Dise vnsere handlung vnd bericht der vergleichung haben wir vff denP xxviij.'ivnd
xxix.s Decembris vor vnd mit dem durchleuchtigen, hochgepornen F. v[nd]G. herren
Landtgrauen gehandlet vnd abgeredt vnd vff den xxix. beschlossen, zu dem sich sein
f. g. mit solchem hohen fleyß, ernst vnd auch gotsaliger klugheyt bewysen hatt, als die
vff erden nichts liebers sehen wolte, dann das dem Satan der grosse behelff 125 zu so
filem vnradt 126 der gewyssen vnd sunst im teutschen vnd anderen landen durch vnsere
zwitracht in diser sachen des h. sacraments benomen wurde r vnd die ware gottsäligkeit
in aller welt erbreytetf I2 7. Der halben auch sein F. G. vns mit besonderen hohen
gnaden weyt vber vnser thun 128 empfangen, gehalten 129 vnd gelossen hatt.
| 36a | Vnd ist vnser letster abscheydt also gewesen, das M. Philipp bey D. Luther
vnd denen, die es mit im halten, solle daran sein, das sy sich an solcher gemeiner be-
kentnuß, die wyr bede gestellet zu Christlichem frid vnd eynigkeit hynfur mit disem
teyl zuhalten, vernugen 130 lossen s , vnd was M. Philippen in dem von jenem teyl begeg-
net, soll er vnserm g. h. lantgrauen vffs forderlichest 131 zu schreiben, so wirt s. F. g.
solchs vns hie oben als bald auch verstendigen lossen 132 . Desgleychen solle ich dises
teyls auch thun. Doch habe ich do zumal sein F. G. vertrostet 133 , nach dem ich von den
oberlendischen predigern in stetten des reichs zu Costentz abgescheyden, das von vns
diß alles schon bewilliget sey 134 .
Dann alle die erclärung des gantzen handels, wie vnd wozu wyr den herren im
sacrament entpfahen sollen, welche nur die ware exhibition vnd gegenwertigkeit
Christi im abentmal der seinen nit hynnymmet 135 , ist iedem teyl vorbehalten vnd sind r
m) bleiben C, bleibent B, F.
n) von B. gestr.: vnionem; vnionem oder coniunctionem B [an dieser Stelle von Lenglins
Hand, vgl. Anm. u) —u)].
o) add.: vnionem, oder coniunctionem B; Martinus Bucerus, Philippus Melanthon C; etc.
Rescribe mi frater, ut placeat tibi haec Concordiae ratio. Interim ne palam diuulges G.
p) von B. gestr.: xxvij. vnd. — q) — q) von B. add. ü. d. Z. — r) —r) add. am Rand B.
s) von B. gestr.: desgleychen soll ich vff disem teyl auch thun. — t) seien E.
124. Vgl. oben S. 48, Anm. 22. — Die Formulierung »quo posito aliud ponitur« könnte
vielleicht ein Anklang an Bernhard von Clairvaux’ Sermo in Coena Domini sein; vgl. Ian Ha^lett.
The Development of Martin Bucer’s Thinking on the Sacrament of the Lord’s Supper in its
historical and theological Context 1523—1534. Diss. theol. Münster 1975. Notes. S. 81. Anm. 23.
125. Zuflucht(smöglichkeit); was ihm in seinem Treiben hilft.
126. Unheil, üble Lage.
127. Sich verbreitet, ausbreitet.
128. Mehr, als wir beanspruchen konnten.
129. Beherbergt, beköstigt.
130. Genügen.
131. So schnell wie möglich; vgl. Grimm 3, Sp. 1890.
132. Vgl. Melanchthon am 1. Februar 1535 an Philipp von Hessen; CR Mel 2, Nr. 1248,
Sp. 835—837; vgl. zum Vorgang auch K'öhler 2, S. 379b
133. Versichert.
134. Vgl. dazu oben S. 22f.
135. Hinwegnimmt, leugnet.
 
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