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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0108
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104 OB ZUUERHOFFEN (i 5 36)
zuhilf komme vnd diene vnd sich z die leut derhalb a desto meer z zusamen halten, seindt
komen die b sprüch wörter b , fier augen sehen c mehr dann zwey 24 , vnd so ein handt die
ander d weschet, werden sie bede sauber 25 . Es ist ein mensch des anderen werdt 26 . Es
kann ym selb e nymandt rhaten 27 , vnnd der gleychen. Daher auch Salomon sagt: Wehf
dem, der alleyn ist, so er fellet, hatt er nymandt, der ym aufhilfet 2 ^.
Hieher komet auch, das die menschen in allen sachen, do yn 29 ettwas angelegen,
gernn viler reth haben, bringen allemal ettlich, die sye der sachen verstendigg achten h ,
zusamen allweg darumb, das, was eyner nit sehe, der ander sehef
Nun zu diser zeit, da) vns Gott erst k auß so k tiefer finsternus geholfen vnnd die
prob 30 durch falsche vnd mißhellige leren 131 so gewaltig goht m vnd daher so merck-
licher mißverstandt allenthalben 11 vor aügen | 5 ia | nit wöllen laßen gut, ia nottwendig
seyn, das die, denen die außspendung des h. Euangelij vertrawet ist, oft zusamen
khomen vnnd sich mitteynander vonn yrem dienst vnderreden, zubeßeren, da mangel
syn wille°, einander zu vnderrichten, da sich mißverstand zutragen hatt, solche mey-
nung 32 fichtet warlich wider das gottlich vnnd naturlich recht vnnd alle erfarung
goettlicherP ordnung in allen menschlichen hendlen. Inn welchen doch vberall 33
michts wichtigs'i noch dapfers 34 zu guten ymer 35 mehr r mag außgericht werden on
zusamen kommung vnnd berathung s viler, die solcher 1 sachen verwandt 36 vnd versten-
dig sein u , welches wol zeigete v so vil beschreybung 37 vnd tagleistung 38 der erfarnen
vnnd gelerten, w der guten w fründt vnd verwandten x .
z)—z) dero halb die so mehr die leut C. — a) derohalb B. — b) — b) Lücke bei B.
c) scheinen C. — d) anderen C. — e) selbs C. — f) Wz C. — g) verstendigen C.
h) machenn B. - i) add.: etc. C. — j) so C. - k) — k) so vß B. - 1) 1er C.
m) gethonn B; geeth C. — n) allenthalb B, C. — o) welle C. — p) werlicher [?] C.
q) —q) nicht wichtigers C. — r) nummermehr [?] B. — s) betrachtung B, C.
t) solhen C. — u) sind B. — v) zeugete C. — w)—w) fehlt B; guter C. — x) verwandter C.
24. Vgl. Wander 1, Sp. 176, Nr. 200.
25. Vgl. Wanderz, Sp. 298, Nr. 123.
26. Vgl. Wander 3, Sp. 607, Nr. 383.
27. Vgl. etwa K. Simrock. Die deutschen Sprichwörter. 1846, Nr. 8117 u. 8118; I. von Dürings-
feld u. O. von Reinsberg-Düringsfeld. Sprichwörter der germanischen und romanischen Sprachen
vergleichend zusammengestellt. II. Leipzig 1875, Nr. 239. Für die Angabe danken wir Herrn
Dr. Elmar Neuß, Münster.
28. Pr Sal 4,10.
29. Dativ Plural.
30. Erprobung, Prüfung, Versuchung.
31. Vgl. Mt 24,11; 2 Petr 2,1.
32. Nämlich: Daß ein gegenseitiger Austausch nicht nötig oder nützlich sei.
33. Überhaupt.
34. Brauchbares.
35. Jemals.
36. Verbunden, zugehörig, (daran) beteiligt; vgl. Fischer 2, Sp. 1400, oder vertraut mit,
versiert in.
37. Einberufung (durch Ausschreibung; conscriptio); vgl. Grimm 1, Sp. 1593, s. v. beschrei-
ben.
38. Im Schweizer Raum übliche Bezeichnung für Konvente, Beratung, Verhandlung; vgl.
Fischer 2, Sp. 27.
 
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