AN DIE FRATRES ZUBRINGEN (1536)
141
dann aus der handlung m Des hern Gereons m30 . Er entpfieng aber brieff, die jm n weit°
anders zeigtenP vnd künd'i noch r nicht anders vernemen, dan das wir s im land allenthal-
ben außgebend r , wir u weren mit jm v eins Vnd lehreten w doch x wie vor, das nur wein
vnd brot im Abentmal were Oder^ liessen zum wenigsten die leüdt in solchem jrthumb
5 stecken 2 . Vnd a wenn b wir c schon von der gegenwurdigkeit Christi auch redten, tethen
wirs d mit eim wort oder zweyen, furen denn dahin vff die geistliche niessung 31 . Damit
blybbe es bey dem volck wie vor, das es nemlich hielte, das nichts dan brot vnd wein im
Abentmal sey allein, das man an e Herrn gedencke vnd hab jn nur in lerer imagination
zugegen. Weil f wirs aber immer h dabey außgeben, wir' stimmen mit jm, so musse er
10 aller jrthumb des volcks vnd verkerung ider sacramenteni theilhafftig sein, das konne k
vnd wolte 1 er m nicht leiden.
| 25 5 a | 6. Zum andern, so geben wir n auß vnd schreiben, Es sey nur°ein wort streit
gewesen, das kondeP vncH wolle r er s auch nicht leiden; dan es sey nicht, vnd niemand
könt r es glauben. Er hab gefochten vmb die warheit der wort Christi, das sein leib im
15 Abentmal seie, so hab Carolstad vnd Zwinglius 32 gelert, der leib Christi seye u nicht da,
sonder eytel 33 brot vnd wein, denen haben v wir vns v zugeschlagen 34 . Derhalb w , sey
vns x ernst zu warer Concordi, so mussen wir? die vorigen 2 lehr wider ruffen 35 vnd mit
ihnen a frey bekennen, das das brot im Abentmal der leib Christi sey, in hand b vnd
mund 36 gegeben vnd entpfangen werde als c wol den d gotlosen 37 als den e gotseeligen.
20 Vnd wo wir f das nicht thun, so zeigen wirs an, das vns h nicht ernst sey. So 1 wolle er kein
Concordi machen dan 38 die warhafftig vnd bestendig sey, damit nicht das letste erger 39
werdei dan das erste 40 .
m) —m) kaum leserlich; zuerst Bucers [?]; D. Gersons B; D. Gereonis C; D. Geryons D.
n) fehlt B. — o) add.: ein C, D. — p) anzeigten B, D; anzaigtend C.
q) könnte B; kundte C; kündte D. — r) sie B; vns C, D. — s) sie B. — t) fehlt B.
u) sie B. — v) ihnen B. — w) lerete C. — x) wol C. — y) korr. aus: oder.
z) fehlt B. — a) fehlt B, C, D. — b) add. am Rand. — c) sie B. — d) sie es B.
e) add.: den B. — f) korr. aus: weil. — g) sie B. — h) immerdar B. — i) sie B.
j) —j) des Sacraments B. — k) konde C. — 1) wolle B; wolle C, D. — m) add.: das C.
n) sie B. — o) nü C. — p) könne B; kündte C. — q) oder B. — r) Wolle B; wölte C.
s) add. ü. d. Z. — t) könne B; könde C, D. — u) sie D. — v) —v) sie sich B.
w) derohalb C. — x) ihme B. — y) sie B. — z) vorige B, D. — a) ihm B.
b) hend D. — c) so B. - d) dem B. — e) dem B. — f) sie B.
g) sie B. — h) es ihnen B. — i) korr. aus: so. — j) sei B.
30. Zu Gereon Sailers Augsburger Gesandtschaft an Luther vgl. M. Brecht: Luthers Bezie-
hungen zu den Oberdeutschen und Schweizern von 1530/31 bis 1546. In: Helmar Junghans (Hg.):
Leben und Werk Martin Luthers von 1526 bis 1546. Festgabe zu seinem 500. Geburtstag.
Göttingen 1983. S. 505 h 893 und Roth 2, S. 247 — 252.
31. Würden dann aber von der geistlichen Nahrung weiterreden.
32. Carolst [adius] et Zwing[lius] [Marg.].
33. Nur.
34. Wir (die Oberländer) hätten uns auf die Seite Karlstadts und Zwinglis geschlagen.
35. Widerruff gemut [Marg.].
36. manus os [Marg.].
37. impij [Marg.]. 38. Außer einer, die ...
39. Schlimmer. 40. Vgl. Lk 11,26.
141
dann aus der handlung m Des hern Gereons m30 . Er entpfieng aber brieff, die jm n weit°
anders zeigtenP vnd künd'i noch r nicht anders vernemen, dan das wir s im land allenthal-
ben außgebend r , wir u weren mit jm v eins Vnd lehreten w doch x wie vor, das nur wein
vnd brot im Abentmal were Oder^ liessen zum wenigsten die leüdt in solchem jrthumb
5 stecken 2 . Vnd a wenn b wir c schon von der gegenwurdigkeit Christi auch redten, tethen
wirs d mit eim wort oder zweyen, furen denn dahin vff die geistliche niessung 31 . Damit
blybbe es bey dem volck wie vor, das es nemlich hielte, das nichts dan brot vnd wein im
Abentmal sey allein, das man an e Herrn gedencke vnd hab jn nur in lerer imagination
zugegen. Weil f wirs aber immer h dabey außgeben, wir' stimmen mit jm, so musse er
10 aller jrthumb des volcks vnd verkerung ider sacramenteni theilhafftig sein, das konne k
vnd wolte 1 er m nicht leiden.
| 25 5 a | 6. Zum andern, so geben wir n auß vnd schreiben, Es sey nur°ein wort streit
gewesen, das kondeP vncH wolle r er s auch nicht leiden; dan es sey nicht, vnd niemand
könt r es glauben. Er hab gefochten vmb die warheit der wort Christi, das sein leib im
15 Abentmal seie, so hab Carolstad vnd Zwinglius 32 gelert, der leib Christi seye u nicht da,
sonder eytel 33 brot vnd wein, denen haben v wir vns v zugeschlagen 34 . Derhalb w , sey
vns x ernst zu warer Concordi, so mussen wir? die vorigen 2 lehr wider ruffen 35 vnd mit
ihnen a frey bekennen, das das brot im Abentmal der leib Christi sey, in hand b vnd
mund 36 gegeben vnd entpfangen werde als c wol den d gotlosen 37 als den e gotseeligen.
20 Vnd wo wir f das nicht thun, so zeigen wirs an, das vns h nicht ernst sey. So 1 wolle er kein
Concordi machen dan 38 die warhafftig vnd bestendig sey, damit nicht das letste erger 39
werdei dan das erste 40 .
m) —m) kaum leserlich; zuerst Bucers [?]; D. Gersons B; D. Gereonis C; D. Geryons D.
n) fehlt B. — o) add.: ein C, D. — p) anzeigten B, D; anzaigtend C.
q) könnte B; kundte C; kündte D. — r) sie B; vns C, D. — s) sie B. — t) fehlt B.
u) sie B. — v) ihnen B. — w) lerete C. — x) wol C. — y) korr. aus: oder.
z) fehlt B. — a) fehlt B, C, D. — b) add. am Rand. — c) sie B. — d) sie es B.
e) add.: den B. — f) korr. aus: weil. — g) sie B. — h) immerdar B. — i) sie B.
j) —j) des Sacraments B. — k) konde C. — 1) wolle B; wolle C, D. — m) add.: das C.
n) sie B. — o) nü C. — p) könne B; kündte C. — q) oder B. — r) Wolle B; wölte C.
s) add. ü. d. Z. — t) könne B; könde C, D. — u) sie D. — v) —v) sie sich B.
w) derohalb C. — x) ihme B. — y) sie B. — z) vorige B, D. — a) ihm B.
b) hend D. — c) so B. - d) dem B. — e) dem B. — f) sie B.
g) sie B. — h) es ihnen B. — i) korr. aus: so. — j) sei B.
30. Zu Gereon Sailers Augsburger Gesandtschaft an Luther vgl. M. Brecht: Luthers Bezie-
hungen zu den Oberdeutschen und Schweizern von 1530/31 bis 1546. In: Helmar Junghans (Hg.):
Leben und Werk Martin Luthers von 1526 bis 1546. Festgabe zu seinem 500. Geburtstag.
Göttingen 1983. S. 505 h 893 und Roth 2, S. 247 — 252.
31. Würden dann aber von der geistlichen Nahrung weiterreden.
32. Carolst [adius] et Zwing[lius] [Marg.].
33. Nur.
34. Wir (die Oberländer) hätten uns auf die Seite Karlstadts und Zwinglis geschlagen.
35. Widerruff gemut [Marg.].
36. manus os [Marg.].
37. impij [Marg.]. 38. Außer einer, die ...
39. Schlimmer. 40. Vgl. Lk 11,26.