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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0155
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AN DIE FRATRES ZUBRINGEN (1536)

151
cheq gegenwürthigkait fur sich selb alles rgutes bringer vnd alles vnglück abwendes,
wie man joch'glaube11116, dann sie je on lehr vnd treiben zum waren glauben das sehen
allein vnd vmbtragen des Sacraments so hoch vnd groß gemacht haben. Bekennenv
darbey, das wirw solche gegenwürthigkeit wolx nicht alwegen so völlig außgetruckt,
auch jhre wort, mit denen sie die gegenwürthigkeity im abendmab dargegeben, nicht
recht verstanden hetten.
23. Jtema, das auch vnserb etliche gemeinedt habenc, das jhre reden von der sterk-
kungd des glaubens durch dase Sacrament fdie selbigegf sterckung derh eüsseren hand-
lung vnd entpfahen* des Sacraments zu geben, | 261b | fur sich selb, ex opere ope-
rato117. Darumb dan er selb, Buceri, vnd andere solche jhre redenk angefochten hetten.
Aber nun lengst1 hette er samptm seinen brüdern zü Straßburg die selbigen reden besser
vernomen vnd sich dann beflissen11 zum höchsten nun in das achtest jar118, auch andere
zu solchem verstand zu bringen. Hette auch dis alles in offentlichen schrifften0 zu Latin
vnd TeüschP vff den kantzlen zu Augspurg vnd anderst wo frey bekennet. Wie wol
man vns alleni, auch vnsere redenr, gar vil anderst gedeütet hat119, denn wirs geschri-
ben vnd geredt, vnd gar vil zu gelegt, das inn lvnsere hertzen1 nieu komen warv, welchs
wir doch alles got beuolenw vnd, wie vor gemeldet120, darumb niemandt vmb wider-
rüff ansprechen.
24. Vnd da es kam an den Artickel von xdem entpfahenxy der gotloosen121 vnd
Bucer7- meldet, das wir da eins glaubens seinda, nemlich, das niemandt sage, das die, so
q) korr. aus: sacramentlichen. — r) —r) gut sei B. — s) korr. aus: abwenden.
t) auch B; ia C. — u) korr. aus: glaubet.
v) korr. aus: bekennen; add.: auch C; bekennet D. — w) sie B. — x) wo B.
y) add.: Christi C, D. — z) Nachtmahl Christi B. — a) add.: sagten B. — b) ihrer B.
c) hätten B. — d) korr. aus: sterckund. — e) add. am Rand. — f) —f) derselbigen B.
g) korr. aus: selbigen. — h) korr. aus: derr.
i) korr. aus: entpfangen; Empfahung B; entpfahung C, D.
j) teilweise add. — k) Rede B. — 1) korr. aus: Jiengst; jüngst B, C.
m) mit B. — n) korr. aus: befleissen. — o) korr. aus: schreifften.
p) add.: auch B, C, D. — q) fehlt B; add.: sprach er B. — r) Rede B.
s) add.: sie B, C, D. — t) —t) unser hertz C, D. — u) add. am Rand.
v) fehlt C; wäre D. — w) befehlen B, C, D. — x) — x) der Empfahung B.
y) gestr.: zu. — z) teilweise add. — a) seyen B, C.
116. Wie man auch immer glaube. — Hier wird schon die dingliche Auffassung der Wirkung
des Sakraments angesprochen, die der Ablehnung des scholastischen »ex opere operato« zu
Grunde liegt; s. die folgende Anm.
117. D. h. das Sakrament erwirke das Heil allein schon dadurch, daß es faktisch vollzogen,
»gespendet« wird, ohne Berücksichtigung des Glaubens bei Empfänger und Spender des
Sakraments. Mit dem Begriff ex opere operato wird die objektiv-instrumentalursächliche
Wirksamkeit der Sakramente ausgedrückt; LThK 7, Sp. 1184—1186; vgl. oben S. 81, Z. 1 ff.
u. ö.
118. Vgl. unten S. 311, Anm. 31.
119. Nota [Marg.]. — Vgl. B.s >Bericht auß der heyligen geschrift<; Bibl. Nr. 43, BDS 5, bes.
S. 242 — 258 und >Defensio adversus axioma catholicum<; Bibl.Nr. 45. Luthers günstigere
Einstellung gegenüber den Augsburgern wurde durch die zehn von B. verfaßten Artikel (s. oben
S. 77 ff.) bewirkt, welche die Augsburger Prediger zusammen mit einem Auszug aus B.s Bericht
auß der heyligen geschrift 1535 veröffentlichten. Vgl. oben S. 26.
120. s. oben S. 146, Z. 2of. 121. Impij [Marg.].
 
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