ERLÜTERUNG DER WITEMBERGISCHEN ARTICKLEN (1536)
226
Abraham :
Sic de flatu, de quo Christus:
accipite spiritum sfanctum] 62
Christus
„ ... nos 63
bssentiaüter
Qui edit carnem etc in me manet etc Jo.
6-[ 5 4-5 6] 64
Panis eis datur qui prius habent Chris-
tum 65
Datores
Pater et fllius
per ministerium b66
Confessio 67
Fides edit 68
participatio naturalis hic seu communica-
tio 69
Caro;
c Tuum
viuifica
Efficax
unum jdem? 70
5
Christus dat corpus suum fidelibus, mens io
sumit corpus Christi 71 .
62. Vgl. Jo 20,22.
63. Diese Notiz, die sich klar auf die 2. von den Baslern gestellte Frage bezieht (s. oben S. 222,
Z. 3 ff.), legt die Antwort der Straßburger schematisch fest. Nicht ohne Bedeutung sind die
Verbindungsstriche, die unsere Vorlage enthält. Sie beziehen Abraham, den Repräsentanten des
Alten Bundes, unmittelbar auf Christus, auf den sowohl die Gläubigen des Alten Testaments
(Abraham) wie die des Neuen (nos) wesentlich bezogen sind. Vgl. Gal 3,29.
64. Vgl. oben S. 222 (zu der 3. Frage).
65. Diese Bemerkung könnte als ein Einwand der Schweizer verstanden werden, mit der sie
die Vorordnung des Glaubens vor dem Sakrament zum Ausdruck gebracht haben. Hierbei
konnten sie klar auf Zivinglis einschlägige Ausführungen zurückgreifen, etwa in der Fidei ratio, in
der er diese Tatsache herausstellt: Ergo fides adfuit antequam baptismum reciperet; CR Zw 6, 2
S. 804, sacramentum esse sacrae rei, hoc est factae gratiae, signum; ebd. S. 805 und: Ut enim
gratiam facere non possunt, ecclesiae tamen nos visibiliter sociant ... (ebd.)
66. Die Abneigung der Schweizer Reformatoren, den externa irgendeine Heilswirkung
zuzuerkennen, könnte in dieser Bemerkung zum Ausdruck kommen. Die gleiche Problematik
begegnet auch z. B. in B.s Brief an Bullinger von Ende Mai/Anfang Juni 1535 (s. oben S. 26,
Anm. 68) und in den Retractationes, s. unten S. 307 Anm. 20; oben S. 50, Anm. 2.
67. In welchem Zusammenhang dieses Wort zu lesen ist, bleibt unklar. Mit dem Ausdruck
confessio dürfte die Wittenberger Konkordie gemeint sein. s. oben die Declaratio articulorum
germanica, S. 209 ff.
68. Eine Version des augustinischen: crede, et manducasti (In Jo. Evang. tract.25,12; CChr
ser. lat. 36, S. 254, Z. 9). Als solche bringt sie schlagwortartig die Zwinglische Interpretation
von Jo 6 zum Ausdruck.
69. In diesen Stichwörtern kommt der Einwand der Schweizer zum Ausdruck, die Formula
Concordiae von Wittenberg bedeute de facto eine participatio/communicatio naturalis; vgl. die
Antwort von Grynäus und Myconius an den Basler Rat; a.a.O., S. 159a.
70. Vgl. oben Anm. 46 (caro vivifica bei Cyrill); mit dem Terminus efficax/efficacia könnte
die Auffassung der Realpräsenz der Schweizer angesprochen worden sein. Mit den beiden
Ausdrücken könnte jedoch auch die Schweizer Auffasung reklamiert worden sein. Nur die
efficacia des Leibes Christi sei im Abendmahl zugegen. Vgl. den Brief von Oswald Myconius an
Bullinger vom 19. Juli 1536: ... praesentiam Christi veram et substantialem illos agnoscere in
Coena, ea ratione, quam Lutherus perpetuo voluit iam ab annis decem, non efficaciam Corporis
Christi, ut nos sensimus hactenus ...; Simlersammlung 41, 27. Die Antwort von Grynäus und
Myconius an den Basler Rat sagt, daß »die frucht vnd bruch des libs ... empfangen werd vom
glauben«; a.a.O., S. 159a.
71. Diese Aussage betont noch einmal, aufgrund der schweizerischen Abneigung gegen
jegliche äußerliche und Ieibliche Vorstellung, die vorherrschende Stelle des Glaubens beim
Sakramentsempfang.
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Abraham :
Sic de flatu, de quo Christus:
accipite spiritum sfanctum] 62
Christus
„ ... nos 63
bssentiaüter
Qui edit carnem etc in me manet etc Jo.
6-[ 5 4-5 6] 64
Panis eis datur qui prius habent Chris-
tum 65
Datores
Pater et fllius
per ministerium b66
Confessio 67
Fides edit 68
participatio naturalis hic seu communica-
tio 69
Caro;
c Tuum
viuifica
Efficax
unum jdem? 70
5
Christus dat corpus suum fidelibus, mens io
sumit corpus Christi 71 .
62. Vgl. Jo 20,22.
63. Diese Notiz, die sich klar auf die 2. von den Baslern gestellte Frage bezieht (s. oben S. 222,
Z. 3 ff.), legt die Antwort der Straßburger schematisch fest. Nicht ohne Bedeutung sind die
Verbindungsstriche, die unsere Vorlage enthält. Sie beziehen Abraham, den Repräsentanten des
Alten Bundes, unmittelbar auf Christus, auf den sowohl die Gläubigen des Alten Testaments
(Abraham) wie die des Neuen (nos) wesentlich bezogen sind. Vgl. Gal 3,29.
64. Vgl. oben S. 222 (zu der 3. Frage).
65. Diese Bemerkung könnte als ein Einwand der Schweizer verstanden werden, mit der sie
die Vorordnung des Glaubens vor dem Sakrament zum Ausdruck gebracht haben. Hierbei
konnten sie klar auf Zivinglis einschlägige Ausführungen zurückgreifen, etwa in der Fidei ratio, in
der er diese Tatsache herausstellt: Ergo fides adfuit antequam baptismum reciperet; CR Zw 6, 2
S. 804, sacramentum esse sacrae rei, hoc est factae gratiae, signum; ebd. S. 805 und: Ut enim
gratiam facere non possunt, ecclesiae tamen nos visibiliter sociant ... (ebd.)
66. Die Abneigung der Schweizer Reformatoren, den externa irgendeine Heilswirkung
zuzuerkennen, könnte in dieser Bemerkung zum Ausdruck kommen. Die gleiche Problematik
begegnet auch z. B. in B.s Brief an Bullinger von Ende Mai/Anfang Juni 1535 (s. oben S. 26,
Anm. 68) und in den Retractationes, s. unten S. 307 Anm. 20; oben S. 50, Anm. 2.
67. In welchem Zusammenhang dieses Wort zu lesen ist, bleibt unklar. Mit dem Ausdruck
confessio dürfte die Wittenberger Konkordie gemeint sein. s. oben die Declaratio articulorum
germanica, S. 209 ff.
68. Eine Version des augustinischen: crede, et manducasti (In Jo. Evang. tract.25,12; CChr
ser. lat. 36, S. 254, Z. 9). Als solche bringt sie schlagwortartig die Zwinglische Interpretation
von Jo 6 zum Ausdruck.
69. In diesen Stichwörtern kommt der Einwand der Schweizer zum Ausdruck, die Formula
Concordiae von Wittenberg bedeute de facto eine participatio/communicatio naturalis; vgl. die
Antwort von Grynäus und Myconius an den Basler Rat; a.a.O., S. 159a.
70. Vgl. oben Anm. 46 (caro vivifica bei Cyrill); mit dem Terminus efficax/efficacia könnte
die Auffassung der Realpräsenz der Schweizer angesprochen worden sein. Mit den beiden
Ausdrücken könnte jedoch auch die Schweizer Auffasung reklamiert worden sein. Nur die
efficacia des Leibes Christi sei im Abendmahl zugegen. Vgl. den Brief von Oswald Myconius an
Bullinger vom 19. Juli 1536: ... praesentiam Christi veram et substantialem illos agnoscere in
Coena, ea ratione, quam Lutherus perpetuo voluit iam ab annis decem, non efficaciam Corporis
Christi, ut nos sensimus hactenus ...; Simlersammlung 41, 27. Die Antwort von Grynäus und
Myconius an den Basler Rat sagt, daß »die frucht vnd bruch des libs ... empfangen werd vom
glauben«; a.a.O., S. 159a.
71. Diese Aussage betont noch einmal, aufgrund der schweizerischen Abneigung gegen
jegliche äußerliche und Ieibliche Vorstellung, die vorherrschende Stelle des Glaubens beim
Sakramentsempfang.