Martin Bucers Deutsche Schriften

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BERICHT AN DIE EIDGENOSSEN (1.4. I 5 37)

er gesaget«, antworten sie dann: »Ich weis nicht«. Man muß warlich die | 272 b | armen
lütlin das jmmer vnd vff das einfaltigst leren, das28 sie vnseren herren Jesum Christum
recht erkennen vnd sich an den selbigen mit warem glauben gäntzlich halten. Es ist mit
mir vß, dann ob mir Gott sglich dis malsh vffhülffet'29, so hab ich doch kein krafft
mehri. Noch30, wille mich der herr lenger bruchen, wille ich das min by vch allen ge- ;
trüwlich leysten. Gibt mir dann min Gott ruw, so lasset ir vch alle syne liebe kirchen
mit allem ernst beuolhen sin. Der Satan wurt nicht fyren31, Ir werdet alweg fil anstöß
vnd hindernüß habenn.
Des h. Sacraments halb wisset ir nun längest genugsam, was min glaub vnd haltung
ist. kEs ist mir nie zuthungewesen vmb die weise vnd maß32 der gegenwürtigkeyt 10
*vnndm entpfahens des libs vnd blüts Christi, vnsers herrenn1, jm h. Abentmal, sonder
vmb die gegenwertigkheyt nvnnd das entpfahen0 an ihm selb. Vnnd ob ich schon an
filen reden, die man °vwers theyls0 gepruchen mag, zu friden sin wolte, wie ich dann
mehr zu gut haben33 kan dann etliche andere, ja ich kan mehr gedulden dann noch fil34,
wie ir wisset, so habe ich die anderen doch nit jnn miner hand, Pdie auch grosse kir- 15
chenn haben, sye35 Gott auch herrlichen zü sinem Rich geprucheWP.
rWa es die meinung sin solte, das man brot vnd win jms Abentmal allein zügegen1
habe vnd das gemüth werde allein erjnnert an Christum, der ferr daruon etwan an
einem ort jm himel verschiossenn sye zügedencken, so ists je36 kein Concordj, dann
wirs anders haltenn, uwie ich vch das zu Witemberg vnd auch vor37 genüg gesagt, auch 20
jn minen | 273 a | schrifftenn38 vberflüssig39 betzeüget habeu. Ich kan aberv wol erken-

g)—g) dißmals glich B, C, D. - h) add.: wider E. — i) vfverhilfft B, C; vfgehilft D.
j) [Vermerk unten am Rand: (eingeklebt auf einem Zettel)] Rabus in Martyrol[ogio] 195
sterbe ich (inquit Lutherus) so referiert euch vff die Schrifft, die ich an Burgermeister zu Basel
gethon. habeo. Petat D. Sultzerus hoc scriptum a Jacobo Meiero E.
k) Warumbs Luthern eigentlich zu thün seie [Marg. umkreist] E.
l) —1) fehlt E. — m) Dittographie. — n) — n) fehlt E.
o) —o) fehlt E. — p)—p) fehlt E. — q) bruchet B, C, D.
r) Fürsorge Lutherj einer erdichten Concordj [Marg. umkreist] E.
s) add.: h. D. — t) zugeben B, C, D. — u) — u) fehlt E. — v) fehlt E.
28. Objektsatz. 29. Aushilfe leistet, rettet. 30. Dennoch.
31. Feiern, müßig gehen; vgl. etwa Wander 4, Sp. 1062, Nr. 100.
32. Ein von Luther mehrfach gebrauchtes Wortpaar; vgl. Grimm 6, Sp. 1732.
33. Billigen, hinnehmen.
34. Als viele andere (Steigerung zu den eben erwähnten »etlichen«). Luther spielt hier auf
einige Reformatoren aus den eigenen Reihen an wie von Amsdorf und Osiander. Vgl. WATR 3,
Nr. 3544, S. 397, Z. 33. Vgl. auch H. Hol^, a.a.O., S. 173, Z. 137h, wo noch Hans Schlachin-
hauffen (Pfarrer in Köthen) erwähnt wird.
35. Die.
36. Ja (als Verstärkung der Aussage).
37. Vorher. — Vgl. für die Wittenberger Verhandlungen »An die fratres zu bringen« und den
Bericht von F. Myconius bei Wigand, S. 351 bff. und für die vorangegangene Zeit etwa Luthers
Instruktion; s. oben S. 5 4 ff.
38. Bes. in der Schrift Vom Abendmahl Christi, Bekenntnis; WA 26, S. 261 ff.; Luther,
Studienausgabe 4, S. 2 5ff.
39. Ausführlich, mehr als genug.