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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Stupperich, Robert [Oth.]; Kroon, Marijn de [Oth.]; Rudolph, Hartmut [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0291
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BERICHT AN DIE EIDGENOSSEN (1.4. I 5 3 7)

287

Abentmal gelert hetten oder noch lereten, daruß derley grüwel folgeten 103 , das u der
Herr beraubet v werden solte v siner menschlichen natur, siner himlischen glorj vnd w
sines ampts vnnd wercks, dann je sin ampt vnd werck ist, das er vnser heil allein x vnnd
gantz wurcke vnnd volbringe yvnd dast, so er vns gibt warlich an sich zu glauben,
wiewol er hiezu gegen vns die wort vnd zeichen vnd deren außspender gepruchet. D.
Luther vnnd die anderen jnn disen 2 kirchen sagen, man flnde doch jnn iren Bücheren,
das sie solche grüwel auch vor vns 104 zum hefftigsten widerfochten haben vnnd noch
widerfechten. Darumb ihnen je a vngütlich geschehe a , das wir sie deren 105 verdacht
machen wolten, b were ihnen auch von wegen ires diensts jm wort Gottes gar nicht
zugeduldenn 106 . Nun werden sie aber jnn solchen schweren verdacht je gezogen b ,
wann wir gegen ihnen vnnd gegen der gegenwertigkheit Christi, die sie setzen, solliche
grüwel so filfaltig vnnd so angstlich vßschliessenn vnnd verhieten wöllenn, wie sie
meynen c , in vweren bericht an D. Lutheren beschehen d seyn e107 .
f Zum dritten, so wille das auch erfordert werden, das man gäntzlich zü sbedem
theyls liesse hin sin, was hin ist 108 , gedächte | 276 b | des gehaltenen streits, so wenig
man jmer könde, noch alles des 109 im streyt furgangen, es weren reden oder schrifftenn.
Dann wie mans machet, so man den streyt vnd was jm selbigen geredt oder geschriben
wider äferet 110 , h wie bißher beschehenn, vnd besonders mit onnötigem trucken ettli-
cher Bücher hm , so wille es dem anderen theyl oder allen beden zu nahe sin 112 , die lere
Christi vnd der 113 ansehen ringeren vnd vil lüt verletzen'. iD. Luther vnnd zwar die
verstendigen von Predigeren vnnd herren alle k meyneten, liesse man hin sin, was hin
ist 1 , vnnd wolte m sich nit ieder theyl m imer fil beschönen 114 vnd verthädingen, lereten
и) durch die doch E. - v) — v) wird E. — w) fehlt C. — x) fehlt B, C, D.
y—y fehlt E. — z) diser B, C, D. — a) — a) nicht zu leyden sye E.
b) —b) Das aber geschehe E. — c) fehlt C. — d) geschehen B, C, D.
e) add.: vermeynen E. — f) add.: 3 E. — g) —g) beden teilen B, C, D. — h) —h) fehlt E.
i) add.: wie dann durch etliche schrifften etc by fllen beschehen E.
j) Supra habes pag. 8 ad signum NOTA [Marg.] E.
к) fehlt E. — 1) were D. — m) —m) nit ieder teil sich B, C, D.
103. Vgl. zu den folgenden Irrtümern das Gothaer Gespräch, oben S. 281 u. S. 283 und das
Schweizer Briefmemorandum, a.a.O., S. 248 — 250 (Von dem Dienst des Worts Gottes).
104. Uns gegenüber. — Der Gedanke, Gott sei beim Spenden der Sakramente der eigentliche
Bewirker des Heils, er gebrauche dazu den Dienst des Dieners, ist für Luther eine Selbstver-
ständlichkeit, die auch in den Abendmahlsschriften des Wittenbergers wiederholt zum Ausdruck
kommt.
105. D. h. der o. g. Irrtümer. 106. Zu ertragen.
107. Das Schweizer Briefmemorandum gibt in der Tat zu den hier von B. vorgetragenen
Ausführungen Anlaß; vgl. a.a.O., S. 271, Z. 28 ff. (über die Menschheit Christi); S. 247, Z. 2 — 7
(die alleinige Wirksamkeit Gottes bei der Rechtfertigung des Menschen); vgl. auch S. 248,
Z. 32ff., S. 249, Z. 60ff., S. 250, Z. 83 ff.
108. s. oben Gothaer Gespräch, S. 281h Vgl. auch An die fratres, Abs. 10; oben S. 143,
Z. 12 ff.
109. Dessen, was.
110. Wiederholte; s. oben S. 282, Anm. 51.
111. s. oben S. 281, Anm. 47 und WATR 3, Nr. 3544, S. 395, Z. 13.
112. Verletzen, in schädlicher Weise berühren; vgl. Lexer 2, Sp. 19.
113. Deren. 114. Sich schön zeigen; Fischer 1, Sp. 905.
 
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