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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0130
Württemberg
möge. Auch dis hochwirdig Sacrament durch uns
dem teuffel nit zu spot gesetzt und Gott der all-
mechtig geunehret werde, der darinnen so ein über-
schwencklichen reichthumb seiner gnaden über uns
schüttet, das er die tauff selb ein new gepurt nennet,
also das wir durch dieselben von aller tyranney des
teufels erlediget, auch kinder des lebens unnd erben
aller gütter Gottes und miterben Christi werden.
Hierumb last uns umb Gottes willen solche über-
reichliche götliche gnaden nit verachtlich, sonder
mit aller schuldiger danckbarkeit handlen, dieweil
doch dises hochwirdig Sacrament der tauff unser ei-
nicher trost unnd eingang ist zu allen götlichen güt-
tern unnd gemeinschafft aller heiligen. | Cviib |
Die form aber, wie man teuffen soll, ist dise56:
Erstlich frag er, wie man das kind nennen wölle
unnd sprech alsbald darauff dises gebett.
Last uns bitten: O allmechtiger, ewiger Gott, ein
vatter unsers Herren Jesu Christi, ich rüff dich an
über disen deinen diener N., der die gab deiner tauff
bittet unnd dein ewige gnad durch die geistlich wi-
dergeburt begert, nimm ine auff, herr, und wie du
gesagt hast:57 Bittet, so werdet ir nemen, suchet, so
werdet ir finden, klopfft an, so wirt euch auffgethon,
so reiche nun, ewiger Got, dein güte und gnad dem,
der da bittet, und offne die thür dem, der da an-
klopfft, das er den ewigen segen dises himelschen
bads erlange unnd das verheissen reiche deiner ga-
ben em-| Cviiia | pfahe durch Christum, unsern her-
ren58.
Last uns bitten: Allmechtiger, ewiger Got, der
du durch die sündtflus nach deinem gestrengen ge-
richt die ungleubige welt verdampt und den glau-
bigen Noe selb acht nach deiner grossen barmhert-
α So man ein altes taufft, setz hierzu die wort: Unnd er
selb darzu gethan hatt.
56 Nach Luthers Taufbüchlein 1523, WA 12, S. 42-48. Vgl.
zu dieser Vermahnung brandenburg-nürnbergische Kir-
chenordnung 1533, siehe Osiander, GA V, S. 130;
Sehling, EKO 11/1, S. 178.
57 Mt 7,7.
58 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 130f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 179.
zigkeit erhalten, den verstockten Pharao mit allen
den seinen im roten mör erseufft und dein volck Is-
rael durch das drucken durch hin gefürt59, auch
durch solchs dises badt deiner heiligen tauff
zukünfftiglich bezeichnet und bedeutet, deßgleichen
durch die Tauff deines lieben kinds, unnsers herren
Jesu Christi, den jordan und alle wasser zur selbigen
sündflus und reichlicher abweschung der sünden ge-
heiliget und eingesetzt hast, wir bitten dich durch
dieselbige dein grundlose barmhertzigkeit, du wöl-
lest disen N. gnediglich ansehen und mit rechtem
glauben im geist beseeligen und | Cviiib | stercken,
das durch dise heylsamme sündflus an ime ersauffe
und undergehe alles, was ime von Adam angeboren
ist,α das er auch aus der zal der ungleubigen gesön-
dert, in der heiligen archa der Christenheit trucken
und sicher behalten werde, deinem namen allzeit
brünstig im geist und frölich in hoffnung zudienen,
auff das er mit allen glaubigen deiner verheissung,
ewigs leben zuerlangen, wirdig werde, durch Jesum
Christum, unsern Herren, Amen60.
Last uns hören das heylig Evangelium Sant Mar-
cus61: Zu der zeit brachten sie kindlin zu Jesu, das er
sie solt anrüren, aber die junger betrewten die, so sie
brachten. Da das Jesus sach, verdros ine und sprach
zu in: Last die kindlin zu mir | Dia | kommen und
weret ine nicht, dann solcher ist das himelreich.
Warlich, ich sag euch, wer nit das reich Gottes
nimpt wie ein kindlin, der wirt nicht hinein kum-
men. Und er hertzet sie und legt die hend auff sie
und segnet sie62.
Last uns bitten: Vatter unser, der du bist in dem
himel, geheiliget werd dein namm, zu komm dein
reich, dein wil geschech, wie im himel also auff er-
den. Unser täglich brot gib uns heut unnd vergib
59 Gen 7; Ex 14.
60 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 130f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 179.
61 Mk 10,13-16.
62 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 130f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 179.
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möge. Auch dis hochwirdig Sacrament durch uns
dem teuffel nit zu spot gesetzt und Gott der all-
mechtig geunehret werde, der darinnen so ein über-
schwencklichen reichthumb seiner gnaden über uns
schüttet, das er die tauff selb ein new gepurt nennet,
also das wir durch dieselben von aller tyranney des
teufels erlediget, auch kinder des lebens unnd erben
aller gütter Gottes und miterben Christi werden.
Hierumb last uns umb Gottes willen solche über-
reichliche götliche gnaden nit verachtlich, sonder
mit aller schuldiger danckbarkeit handlen, dieweil
doch dises hochwirdig Sacrament der tauff unser ei-
nicher trost unnd eingang ist zu allen götlichen güt-
tern unnd gemeinschafft aller heiligen. | Cviib |
Die form aber, wie man teuffen soll, ist dise56:
Erstlich frag er, wie man das kind nennen wölle
unnd sprech alsbald darauff dises gebett.
Last uns bitten: O allmechtiger, ewiger Gott, ein
vatter unsers Herren Jesu Christi, ich rüff dich an
über disen deinen diener N., der die gab deiner tauff
bittet unnd dein ewige gnad durch die geistlich wi-
dergeburt begert, nimm ine auff, herr, und wie du
gesagt hast:57 Bittet, so werdet ir nemen, suchet, so
werdet ir finden, klopfft an, so wirt euch auffgethon,
so reiche nun, ewiger Got, dein güte und gnad dem,
der da bittet, und offne die thür dem, der da an-
klopfft, das er den ewigen segen dises himelschen
bads erlange unnd das verheissen reiche deiner ga-
ben em-| Cviiia | pfahe durch Christum, unsern her-
ren58.
Last uns bitten: Allmechtiger, ewiger Got, der
du durch die sündtflus nach deinem gestrengen ge-
richt die ungleubige welt verdampt und den glau-
bigen Noe selb acht nach deiner grossen barmhert-
α So man ein altes taufft, setz hierzu die wort: Unnd er
selb darzu gethan hatt.
56 Nach Luthers Taufbüchlein 1523, WA 12, S. 42-48. Vgl.
zu dieser Vermahnung brandenburg-nürnbergische Kir-
chenordnung 1533, siehe Osiander, GA V, S. 130;
Sehling, EKO 11/1, S. 178.
57 Mt 7,7.
58 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 130f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 179.
zigkeit erhalten, den verstockten Pharao mit allen
den seinen im roten mör erseufft und dein volck Is-
rael durch das drucken durch hin gefürt59, auch
durch solchs dises badt deiner heiligen tauff
zukünfftiglich bezeichnet und bedeutet, deßgleichen
durch die Tauff deines lieben kinds, unnsers herren
Jesu Christi, den jordan und alle wasser zur selbigen
sündflus und reichlicher abweschung der sünden ge-
heiliget und eingesetzt hast, wir bitten dich durch
dieselbige dein grundlose barmhertzigkeit, du wöl-
lest disen N. gnediglich ansehen und mit rechtem
glauben im geist beseeligen und | Cviiib | stercken,
das durch dise heylsamme sündflus an ime ersauffe
und undergehe alles, was ime von Adam angeboren
ist,α das er auch aus der zal der ungleubigen gesön-
dert, in der heiligen archa der Christenheit trucken
und sicher behalten werde, deinem namen allzeit
brünstig im geist und frölich in hoffnung zudienen,
auff das er mit allen glaubigen deiner verheissung,
ewigs leben zuerlangen, wirdig werde, durch Jesum
Christum, unsern Herren, Amen60.
Last uns hören das heylig Evangelium Sant Mar-
cus61: Zu der zeit brachten sie kindlin zu Jesu, das er
sie solt anrüren, aber die junger betrewten die, so sie
brachten. Da das Jesus sach, verdros ine und sprach
zu in: Last die kindlin zu mir | Dia | kommen und
weret ine nicht, dann solcher ist das himelreich.
Warlich, ich sag euch, wer nit das reich Gottes
nimpt wie ein kindlin, der wirt nicht hinein kum-
men. Und er hertzet sie und legt die hend auff sie
und segnet sie62.
Last uns bitten: Vatter unser, der du bist in dem
himel, geheiliget werd dein namm, zu komm dein
reich, dein wil geschech, wie im himel also auff er-
den. Unser täglich brot gib uns heut unnd vergib
59 Gen 7; Ex 14.
60 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 130f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 179.
61 Mk 10,13-16.
62 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 130f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 179.
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