Württemberg
namen hat, soll es N. genant werden, und last uns
also bitten:
Allmechtiger, ewiger Got, der du durch die
sindtflus nach deinen strengen gericht die ungleu-
bigen welt verdampt und den glaubigen Noe selb
acht nach deiner grossen barmherzigkeit erhalten,
den verstockten Pharao mit allen den seinen im Ro-
ten mör erseufft und dein volck Israel | Diiiia | durch
das trucken durch hingefürt68, auch durch sollichs
das badt deiner heiligen Tauff zukünfftigklich be-
zeichnet unnd bedeutet, deßgleichen durch die tauff
deines lieben kinds, unsers herren Jesu Christi, den
Jordan und alle wasser zur seeligen sindflus und
reichlicher abweschung der sünden geheiliget und
eingesetzt hast, wir bitten dich durch dieselb dein
grundlose barmhertzigkeit, du wöllest disen N. gne-
digklich ansehen und im rechten glauben stercken
und erhalten, das durch die heylsamme sindtflus des
empfangenen tauffs an ime ersauffe unnd undergee
alles, was ime von Adam angeborn ist. Und nach
dem diser N. aus der zall der unglaubigen durch den
tauff abgesündert und in die archa der Christenheit
eingesetzt ist, so wöllest in, o Herr Gott, darinn
sicher behallten, das er deinen namen allzeit prün-
stig im geyst unnd frölichen hoffnung | Diiiib | diene
unnd mit allen glaubigen die verheyssung ewigs le-
ben erlange durch Jesum Christum, unsern herren,
Amen.
Darauff soll das Evangelion Marci69 gelesen und
das Vatter unser gesprochen werden, wie daroben
verzeichnet ist. Zuletzt soll das kindlin unnserm
Herren Gott also bevolhen werden: Der Herr behüt
dein eingang und ausgang von nun an in ewigkeyt,
Amen.70
Von Eheleuten, wie man die einleyten soll.
Zum ersten soll man die leut darzu vermanen und
darob halten, das die sich eelich zusamen verpflicht
haben, sich gutte zeit darvor, ee dann sie zu kirchen
gehn, irem pfarrer anzeigen, auff das man sich möge
erkundigen, ob solche leut nach göttlichem unnd na-
türlichem rechten one alle hindernus eelich mögen
beyeinan-| Dva | der wonen und nit heut aus unwis-
senheyt zusamen geben werden, die man darnach
mit schand und ergernus wider von einander schey-
den müsse71. Darumb soll man fürohin ein yetlich
par volck in Stetten und Flecken zweymal auf
zween feirtag, wann die kirch bey einander ist, of-
fenlich in der kirchen also verkünden:
Wie man verlobt Eeleut verkündigen soll.
Hanns und Ann wöllen nach Göttlicher ordnung
zum heyligen stand der Ee greiffen, begern zu sol-
chem ein gemein Christenlich gebett, das sie disen
68 Vgl. S. 112 Anm. 58.
69 Vgl. S. 112 Anm. 60.
70 Ps 121,8.
71 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GAV, S. 168; Sehling, EKO XI/1,
S. 200.
Christenlichen Eelichen standt in Gottes namen an-
fahen und seeliglich zu Gottes lob volenden mögen,
und hat yemandts darein zu sprechen, der thue es
bey zeyt oder schweig darnach unnd enthalt sich,
etwas zuverhinderung darwi-| Dvb | der fürzunemen,
und Gott geb inen seinen segen72.
Wann sie nun in die kirchen kummen, sollen sie in
den fordern stülen still beleyben stehn, bis sie von
dem pfarrer berüffen werden. Der pfarrer aber soll
vor dem gelegnesten altar den newen Eeleuten von
dem eelichen stand nachvolgender weis verlesen:
Es seyen newe eeleut herein kummen mit namen
N. und N. unnd wöllen in Gottes nammen ir eeliche
pflicht vor der Christlichen kirchen bestätigen las-
sen und den segen Göttlichs worts empfahen. Hier-
auf, das sie den heiligen standt nicht mit unver-
standt Göttlichs worts wie die ungleubigen anfahen,
so sollen sie zum ersten aus der heyligen schrifft ver-
72 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 168f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 200.
114
namen hat, soll es N. genant werden, und last uns
also bitten:
Allmechtiger, ewiger Got, der du durch die
sindtflus nach deinen strengen gericht die ungleu-
bigen welt verdampt und den glaubigen Noe selb
acht nach deiner grossen barmherzigkeit erhalten,
den verstockten Pharao mit allen den seinen im Ro-
ten mör erseufft und dein volck Israel | Diiiia | durch
das trucken durch hingefürt68, auch durch sollichs
das badt deiner heiligen Tauff zukünfftigklich be-
zeichnet unnd bedeutet, deßgleichen durch die tauff
deines lieben kinds, unsers herren Jesu Christi, den
Jordan und alle wasser zur seeligen sindflus und
reichlicher abweschung der sünden geheiliget und
eingesetzt hast, wir bitten dich durch dieselb dein
grundlose barmhertzigkeit, du wöllest disen N. gne-
digklich ansehen und im rechten glauben stercken
und erhalten, das durch die heylsamme sindtflus des
empfangenen tauffs an ime ersauffe unnd undergee
alles, was ime von Adam angeborn ist. Und nach
dem diser N. aus der zall der unglaubigen durch den
tauff abgesündert und in die archa der Christenheit
eingesetzt ist, so wöllest in, o Herr Gott, darinn
sicher behallten, das er deinen namen allzeit prün-
stig im geyst unnd frölichen hoffnung | Diiiib | diene
unnd mit allen glaubigen die verheyssung ewigs le-
ben erlange durch Jesum Christum, unsern herren,
Amen.
Darauff soll das Evangelion Marci69 gelesen und
das Vatter unser gesprochen werden, wie daroben
verzeichnet ist. Zuletzt soll das kindlin unnserm
Herren Gott also bevolhen werden: Der Herr behüt
dein eingang und ausgang von nun an in ewigkeyt,
Amen.70
Von Eheleuten, wie man die einleyten soll.
Zum ersten soll man die leut darzu vermanen und
darob halten, das die sich eelich zusamen verpflicht
haben, sich gutte zeit darvor, ee dann sie zu kirchen
gehn, irem pfarrer anzeigen, auff das man sich möge
erkundigen, ob solche leut nach göttlichem unnd na-
türlichem rechten one alle hindernus eelich mögen
beyeinan-| Dva | der wonen und nit heut aus unwis-
senheyt zusamen geben werden, die man darnach
mit schand und ergernus wider von einander schey-
den müsse71. Darumb soll man fürohin ein yetlich
par volck in Stetten und Flecken zweymal auf
zween feirtag, wann die kirch bey einander ist, of-
fenlich in der kirchen also verkünden:
Wie man verlobt Eeleut verkündigen soll.
Hanns und Ann wöllen nach Göttlicher ordnung
zum heyligen stand der Ee greiffen, begern zu sol-
chem ein gemein Christenlich gebett, das sie disen
68 Vgl. S. 112 Anm. 58.
69 Vgl. S. 112 Anm. 60.
70 Ps 121,8.
71 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GAV, S. 168; Sehling, EKO XI/1,
S. 200.
Christenlichen Eelichen standt in Gottes namen an-
fahen und seeliglich zu Gottes lob volenden mögen,
und hat yemandts darein zu sprechen, der thue es
bey zeyt oder schweig darnach unnd enthalt sich,
etwas zuverhinderung darwi-| Dvb | der fürzunemen,
und Gott geb inen seinen segen72.
Wann sie nun in die kirchen kummen, sollen sie in
den fordern stülen still beleyben stehn, bis sie von
dem pfarrer berüffen werden. Der pfarrer aber soll
vor dem gelegnesten altar den newen Eeleuten von
dem eelichen stand nachvolgender weis verlesen:
Es seyen newe eeleut herein kummen mit namen
N. und N. unnd wöllen in Gottes nammen ir eeliche
pflicht vor der Christlichen kirchen bestätigen las-
sen und den segen Göttlichs worts empfahen. Hier-
auf, das sie den heiligen standt nicht mit unver-
standt Göttlichs worts wie die ungleubigen anfahen,
so sollen sie zum ersten aus der heyligen schrifft ver-
72 Vgl. brandenburg-nürnbergische Kirchenordnung 1533,
siehe Osiander, GA V, S. 168f.; Sehling, EKO XI/1,
S. 200.
114