53. Große Kirchenordnung, Vorrede 1582
schuldig erkennt, Gottes Ehr und seiner geliebten
Kirchen ewigs und zeitlichs Heil (sovil an uns) nach
unserm eussersten vermögen zubefürdern und diß
orts in ihrer Vätterlichen L. löbliche Fußstapffen
zutretten, in massen, wir nicht allein von wolermelt
seiner vätterlichen L. hierzu von jugendt auff
Christlich erzogen und Vätterlichen erinnert wor-
den, sonder auch nunmehr gedencken und mit gne-
diger Hilff und Beistand des Allmechtigen ent-
schlossen seien, ob solchen heilsamen, Christlichen
und gutten Ordnungen (wie dann bißher ohne rhum
zumelden von uns beschehen) auch fürohin ernstlich
und eifferig zuhalten und selbige handtzuhaben.
Und ob wol derwegen und auß jetzgedachten Ursa-
chen ohne von nötten geachtet werden möchte, die-
selb de novo zuerholen und an das Liecht zustellen,
Jedoch und dieweil die hievor getruckte Exemplaria
mehrgemelter Ordnungen in zimlicher anzal, zum
theils auff Erforderung auss unserm Fürstenthumb
an andere ort verschickt, zum theils auch sonsten
distrahirt und verkaufft worden und deren wenig
mehr vorhanden, Und aber hiezwischen (auch noch
bey lebzeitten mehrermelts unsers gnädigen und
freundtlichen, vilgeliebten Herrn Vatters, seligen)
ettliche sachen nach gelegenheit der zeit und Ver-
enderung ettlicher Umbstend noch ferner verbessert
worden, So haben wir solche Ordnungen abermalen
revidieren und, was noch ferner verbessert werden
mögen, mit fleiß erwegen und denselben einverlei-
ben, auch hiemit widerumb in den Truck gnädig ver-
fertigen lassen, Damit wir ja an unserm gehorsamen
Dienst, so wir dem Son Gottes, unserm Erlöser,
schuldig, nach unserm vermögen nichts an uns er-
winden liessen und also nicht allein die reine Lehr
auff unser Posteritet gebracht, sondern auch gute,
Christliche Ordnungen und Disciplin in unsers
Fürstenthumbs Kirchen, Schulen und Policey erhal-
ten werden mögen.
b Es folgt die Vorrede zur Kirchenordnung Württemberg
1559, siehe S. 223f.
Und zumal offentlich bezeugt werde, daß wir
uns zu mehr, wolgedachts unsers hochgeliebten
Herrn Vatters, Christseliger Gedächtnuß, Confessi-
on und Glaubens Bekandtnuß, als die zuvorderst
auff Gottes unfelbare Wort und darauß gezogne
Christenliche Augspurgische Confession10 gegrün-
det, auch standhafftig mit Hertzen und Mund be-
kennen und darbey vermittelst Göttlicher Hilff und
Beistands biß in unsern letsten Athem zubleiben ge-
sinnet seien, Demnach ist unser gnädiger, auch
ernstlicher Will und Befelch, ir wollet ob disen un-
sern widerholten und verbesserten Ordnungen mit
allem fleiß und eiffer halten, auch denselbigen trew-
lich und gehorsamlich, sovil die einen jeden betref-
fen, geleben und nachsetzen, unnd niemanden, der
euch zuversprechen gebürt, gestatten, darwider zu-
handlen, wie ir solches vor Gott, dem Allmechtigen,
und gegen uns zuverantworten getrawen. Dann wie
der Allmechtig seines heiligen Worts verachtung
unnd gutter, heilsamen Ordnung Ubertrettung nicht
ungestrafft lassen würdt, Also seind wir bedacht,
solchen Ungehorsam und Farlessigkeit auch für un-
sere Person und in Krafft unsers anbefolhenen unnd
tragenden Göttlichen Ampts ohne gebürlichs, ernst-
lichs einsehens nicht hingehn zulassen, Wie wir dann
hergegen nicht zweiffeln, da Gottes Ehr und der
Kirchen Heil unnd Wolstandt befürdert, auch gutte
Ordnungen im Gang erhalten, der Allmechtig werde
seinen Göttlichen, milten Segen je mehr unnd reich-
licher bey seiner geliebten Kirchen erzeigen und ob
uns und unserm Fürstenthumb, Kirchen, Schulen
unnd Underthonen mit seiner gnedigen Allmechti-
gen Handt halten.
Dessen alles, und das ir an ewerm unterthäni-
gen, gehorsamen, getrewen Fleiß nichts erwinden
lassen werden, wöllen wir uns zu euch sampt und
sonders gnädig und endtlich versehen.
Actum Stutgarten, den letsten Aprilis nach Christi,
unsers lieben Herrn und Seligmachers, Geburt im
fünfftzehen hundert zwey und achtzigsten Jarb.
10 Confessio Augustana 1530, BSLK, S. 44-137.
461
schuldig erkennt, Gottes Ehr und seiner geliebten
Kirchen ewigs und zeitlichs Heil (sovil an uns) nach
unserm eussersten vermögen zubefürdern und diß
orts in ihrer Vätterlichen L. löbliche Fußstapffen
zutretten, in massen, wir nicht allein von wolermelt
seiner vätterlichen L. hierzu von jugendt auff
Christlich erzogen und Vätterlichen erinnert wor-
den, sonder auch nunmehr gedencken und mit gne-
diger Hilff und Beistand des Allmechtigen ent-
schlossen seien, ob solchen heilsamen, Christlichen
und gutten Ordnungen (wie dann bißher ohne rhum
zumelden von uns beschehen) auch fürohin ernstlich
und eifferig zuhalten und selbige handtzuhaben.
Und ob wol derwegen und auß jetzgedachten Ursa-
chen ohne von nötten geachtet werden möchte, die-
selb de novo zuerholen und an das Liecht zustellen,
Jedoch und dieweil die hievor getruckte Exemplaria
mehrgemelter Ordnungen in zimlicher anzal, zum
theils auff Erforderung auss unserm Fürstenthumb
an andere ort verschickt, zum theils auch sonsten
distrahirt und verkaufft worden und deren wenig
mehr vorhanden, Und aber hiezwischen (auch noch
bey lebzeitten mehrermelts unsers gnädigen und
freundtlichen, vilgeliebten Herrn Vatters, seligen)
ettliche sachen nach gelegenheit der zeit und Ver-
enderung ettlicher Umbstend noch ferner verbessert
worden, So haben wir solche Ordnungen abermalen
revidieren und, was noch ferner verbessert werden
mögen, mit fleiß erwegen und denselben einverlei-
ben, auch hiemit widerumb in den Truck gnädig ver-
fertigen lassen, Damit wir ja an unserm gehorsamen
Dienst, so wir dem Son Gottes, unserm Erlöser,
schuldig, nach unserm vermögen nichts an uns er-
winden liessen und also nicht allein die reine Lehr
auff unser Posteritet gebracht, sondern auch gute,
Christliche Ordnungen und Disciplin in unsers
Fürstenthumbs Kirchen, Schulen und Policey erhal-
ten werden mögen.
b Es folgt die Vorrede zur Kirchenordnung Württemberg
1559, siehe S. 223f.
Und zumal offentlich bezeugt werde, daß wir
uns zu mehr, wolgedachts unsers hochgeliebten
Herrn Vatters, Christseliger Gedächtnuß, Confessi-
on und Glaubens Bekandtnuß, als die zuvorderst
auff Gottes unfelbare Wort und darauß gezogne
Christenliche Augspurgische Confession10 gegrün-
det, auch standhafftig mit Hertzen und Mund be-
kennen und darbey vermittelst Göttlicher Hilff und
Beistands biß in unsern letsten Athem zubleiben ge-
sinnet seien, Demnach ist unser gnädiger, auch
ernstlicher Will und Befelch, ir wollet ob disen un-
sern widerholten und verbesserten Ordnungen mit
allem fleiß und eiffer halten, auch denselbigen trew-
lich und gehorsamlich, sovil die einen jeden betref-
fen, geleben und nachsetzen, unnd niemanden, der
euch zuversprechen gebürt, gestatten, darwider zu-
handlen, wie ir solches vor Gott, dem Allmechtigen,
und gegen uns zuverantworten getrawen. Dann wie
der Allmechtig seines heiligen Worts verachtung
unnd gutter, heilsamen Ordnung Ubertrettung nicht
ungestrafft lassen würdt, Also seind wir bedacht,
solchen Ungehorsam und Farlessigkeit auch für un-
sere Person und in Krafft unsers anbefolhenen unnd
tragenden Göttlichen Ampts ohne gebürlichs, ernst-
lichs einsehens nicht hingehn zulassen, Wie wir dann
hergegen nicht zweiffeln, da Gottes Ehr und der
Kirchen Heil unnd Wolstandt befürdert, auch gutte
Ordnungen im Gang erhalten, der Allmechtig werde
seinen Göttlichen, milten Segen je mehr unnd reich-
licher bey seiner geliebten Kirchen erzeigen und ob
uns und unserm Fürstenthumb, Kirchen, Schulen
unnd Underthonen mit seiner gnedigen Allmechti-
gen Handt halten.
Dessen alles, und das ir an ewerm unterthäni-
gen, gehorsamen, getrewen Fleiß nichts erwinden
lassen werden, wöllen wir uns zu euch sampt und
sonders gnädig und endtlich versehen.
Actum Stutgarten, den letsten Aprilis nach Christi,
unsers lieben Herrn und Seligmachers, Geburt im
fünfftzehen hundert zwey und achtzigsten Jarb.
10 Confessio Augustana 1530, BSLK, S. 44-137.
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