Baden
khait under der jugendt zuerhalten, geordnet wer-
den, Damit, wa die jugendt zuvil frech,c Sie von
denselben gestrafft und abgemanet werde.
Nach dem sich auch der abgestorbnen halben ein
unordnung befunden, Also das die selben etwann in
wenig stunden, gleich nach dem sie verscheiden, be-
graben werden, |cllr| Die weyl aber bey solchem aller
handt gefarr zubesorgen, So ist unser mainung, Das
hinfürter die abgestorbnen, so vor mitternacht tods
verscheiden, Des andern tags zu Neun uhrn begra-
ben, Wa aber jemandt nach mitternacht und gegen
tag sterben wirde, Der selb soll erst desselbigen tags
zu drey uhrn nach mittag begraben, und des Dodten
absterben dem Kirchendiener bey zeyten angezaigt
werden, Damit er sich mit der Leich Predig gefaßt
machen möge. Es were dann sach, Das sterbende
Leuff und erbliche Kranckhaiten vorhanden weren,
imselben fall soll mann sich jedes orts nach besserer
gelegenhait halten und sovil müglich, die abgestorb-
ne frü vortags oder abends gegen der nacht begra-
ben werden.
Dann so sollen hünfüre keine Feyertag, so inn unser
Christenlich Kirchenordnung nicht begriffen, gehal-
c KirchenzuchtO 1598: frech, unbescheidenlich und on
Mäntel dantzen.
d KirchenzuchtO 1598: halben.
ten und die Ungebotne Feyertag gentzlich vermit-
ten bleyben.
Wir wollen auch hiemit gnediglich zugeben, das
im hewet, Omat3, ernd unnd herpstzeyten unsere
underthanen nach der früe Predig an den Feyerta-
gen, usserthalben der Sontag, so es die kundtlich,
augenscheinlich nodthurfft erfordert, ir feldt arbayt
volbringenn mögen. |cllv|
Bevelhen hierauff euch, Unsern Landtvögten, vög-
ten, Amptleuthen, Schultheissen und Bevelchha-
bern, Denen diß unser Mandat zukompt, bey ewren
pflichten und eydenn ernstlich, Ir wöllet ewern
Amptangehörigen diß unser Mandat und ordnung
inn ewer gegenwertigkheit vorleßen lassen, Sie alles,
was darin begriffen, zuhalten mitt fleys und ernst
ermanen, Jedem Pfarrherr ein Exemplar zustellen
und dasselbig zu aller viertheild jarn von der Cantzel
zuverlesen bevelhen. Unnd mit ernst darob halten,
Das dem allem nachgesetzt und gelept werde, Bey
vermeidung unser Straff unnd schwerer ungnad.
Geben in unser Stat Pfortzheim, uff den viert-
zehenden Augusti Nach Christi, unsers herren unnd
seligmachers geburt, Tausendt Fünffhundert Sech-
zig vier Jare.
3 Ohmet: Die (Nach-)Ernte an Gras und Heu, vgl.
Grimm, DWb 13, Sp. 1201.
538
khait under der jugendt zuerhalten, geordnet wer-
den, Damit, wa die jugendt zuvil frech,c Sie von
denselben gestrafft und abgemanet werde.
Nach dem sich auch der abgestorbnen halben ein
unordnung befunden, Also das die selben etwann in
wenig stunden, gleich nach dem sie verscheiden, be-
graben werden, |cllr| Die weyl aber bey solchem aller
handt gefarr zubesorgen, So ist unser mainung, Das
hinfürter die abgestorbnen, so vor mitternacht tods
verscheiden, Des andern tags zu Neun uhrn begra-
ben, Wa aber jemandt nach mitternacht und gegen
tag sterben wirde, Der selb soll erst desselbigen tags
zu drey uhrn nach mittag begraben, und des Dodten
absterben dem Kirchendiener bey zeyten angezaigt
werden, Damit er sich mit der Leich Predig gefaßt
machen möge. Es were dann sach, Das sterbende
Leuff und erbliche Kranckhaiten vorhanden weren,
imselben fall soll mann sich jedes orts nach besserer
gelegenhait halten und sovil müglich, die abgestorb-
ne frü vortags oder abends gegen der nacht begra-
ben werden.
Dann so sollen hünfüre keine Feyertag, so inn unser
Christenlich Kirchenordnung nicht begriffen, gehal-
c KirchenzuchtO 1598: frech, unbescheidenlich und on
Mäntel dantzen.
d KirchenzuchtO 1598: halben.
ten und die Ungebotne Feyertag gentzlich vermit-
ten bleyben.
Wir wollen auch hiemit gnediglich zugeben, das
im hewet, Omat3, ernd unnd herpstzeyten unsere
underthanen nach der früe Predig an den Feyerta-
gen, usserthalben der Sontag, so es die kundtlich,
augenscheinlich nodthurfft erfordert, ir feldt arbayt
volbringenn mögen. |cllv|
Bevelhen hierauff euch, Unsern Landtvögten, vög-
ten, Amptleuthen, Schultheissen und Bevelchha-
bern, Denen diß unser Mandat zukompt, bey ewren
pflichten und eydenn ernstlich, Ir wöllet ewern
Amptangehörigen diß unser Mandat und ordnung
inn ewer gegenwertigkheit vorleßen lassen, Sie alles,
was darin begriffen, zuhalten mitt fleys und ernst
ermanen, Jedem Pfarrherr ein Exemplar zustellen
und dasselbig zu aller viertheild jarn von der Cantzel
zuverlesen bevelhen. Unnd mit ernst darob halten,
Das dem allem nachgesetzt und gelept werde, Bey
vermeidung unser Straff unnd schwerer ungnad.
Geben in unser Stat Pfortzheim, uff den viert-
zehenden Augusti Nach Christi, unsers herren unnd
seligmachers geburt, Tausendt Fünffhundert Sech-
zig vier Jare.
3 Ohmet: Die (Nach-)Ernte an Gras und Heu, vgl.
Grimm, DWb 13, Sp. 1201.
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