Baden
stern und darauff gesezten straffen wissen zu. hüe-
ten, durch dise unsere satzung offenbaren und ver-
künden.c
αErstlich, so ein Ehgemächt, man oder weib, an dem
andern brüchig eund mit eines andern Person, die-
selbe sey auch verehelicht oder nit, in verbotener
liebe sich übersehene und ergriffen fwürde, der oder
die beede straffwürdige personen sollen gleich zuenf
erstenmal, gda sie eines solchen lasters überwisen,g
gefencklich angenommen, der mann inn Thurn an
boden, das weib hgleichfalß in ein weiblichh gefenck-
nis gelegt,i jedes 4 wochen lang mit wasser und
brotj gespeiset, und darzu jedem vor seiner erledi-
gung zu mehrerer straf kzum wenigstenk 10 pfund
loder nach beschaffenheit seines vermögens ein meh-
rerersl abgenommen werden. Auch über das der
Man, so die Ehe gebrochen, |57| weder zu gericht,
Rhat oder andern Ehrlichen Emptern mdesglei-
chen gevatterschafftenm nit gebraucht, sonder, so er
solche oder dergleichen trüege,n deren von stund an
entsezt werdeno und zu demselben, auch zu ehrli-
chen gesellschafften undt offenen zechen pso lang
und vill, biß er auf sein wolhalten wider von uns
begnadiget und restituirt würdt,p nit mehr gelaßen
werdenq. rEbenmässig sollenr die weibspersonen zu
α Ehebruchs erste straff.
e-e Fehlt B.
f-f B: mit recht oder sonst kundtlich gemacht würde, das
soll zum.
g-g Fehlt B.
h-h B: inn ihre gebürliche.
i B: gelegt und ihr.
j B: brot (es were dann, das die gelegenheit des weibs an-
dere notturftige underhaltungen erforderet).
k-k Fehlt B.
l-l B: pfenning.
m-m Fehlt B.
n B: trüge oder het.
o B: sein.
p-p Fehlt B.
q B: ohne unserer verordneten Statthalter, Cantzler und
Rhät bevelch oder geheiß.
r-r B: Und.
s Fehlt B.
t B: werden, und ob es sich gefügte, das sie aus unwißen
oder vergeßenheit berufft, sollen sie doch dahin nicht ge-
vorgesezter thurn- und geltstraff zu keiner gevatter-
schafft,s Hochzeit, offenen täntzen, ehrlichen gesell-
schafften auff den Stuben, würtsheuser oder Höfen
nicht berufft und geladen werden,t darzu auch kein
goldt, seydenwat2 noch einige andere kleidung, mit
seyden belegt, antragen, uund ob es sich gefüegte,
das gedachte mann- oder weibs Person aus unwis-
send oder vergessenheit berufft, solle sie doch dahin
nit gehen, noch von den Ober- oder under ambtleu-
then, burgermeistern, heimburgern, geschworenen
etc. geduldet, und da dieselben solches nachsehen
oder auch andere, so dessen gute wissenschafft und
kein entschuldigung haben, bei solchen ohnehrlich
gemachten leuthen sich sezen und zechen, jedes mals
für 1 pfund.u
vNit weniger welchev man oder weibspersonen
jeztgemelte ihrw ufgelegte straff übertrettenx, der je-
des soll, so offt und dick das geschiht, acht tag in
thurn gesezt,y mit wasser und brot gespeiset,z
aauch nocha zwey pfund zurb straff zu legenc schuldig
sein, dauch menniglich zur nachrichtung solches
durch unserer jedes orts beambten schrifftlich be-
felch, Sontags nach der morgenpredig uff der Cant-
zel vor jeder gemein offentlich verkündiget wer-
den.de |58|
hen noch von denn amptleuthen und Burgermeistern
alda gedultet werden.
u-u B: keinswegs.
v-v B: Welchs aber.
w Fehlt B.
x B: übertretten und nicht halten.
y Fehlt B.
z B: gespeiset und gestraft werden.
a-a B: und darzu.
b B: pfenning.
c B: geben.
d-d Fehlt B.
e C: werden. Nach dem aber mehrmahlen der Weibsper-
sonen gelegenheit, sie wegen nahender Geburt oder ha-
bender Jugend der Gefangenschafft zuerlassen, erfor-
dert, soll doch auff solche Fäll, bevorab da sie der Un-
zucht anlaß und raitzung gegeben, an statt des Thurns
eine andere straff, alß offener einspannung in die Geigen,
auff ein oder mehr Jahr einbannung in die Vogtey, wei-
2 Wat = Tuch, Kleidung, vgl. Grimm, DWb 27, Sp. 2561.
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stern und darauff gesezten straffen wissen zu. hüe-
ten, durch dise unsere satzung offenbaren und ver-
künden.c
αErstlich, so ein Ehgemächt, man oder weib, an dem
andern brüchig eund mit eines andern Person, die-
selbe sey auch verehelicht oder nit, in verbotener
liebe sich übersehene und ergriffen fwürde, der oder
die beede straffwürdige personen sollen gleich zuenf
erstenmal, gda sie eines solchen lasters überwisen,g
gefencklich angenommen, der mann inn Thurn an
boden, das weib hgleichfalß in ein weiblichh gefenck-
nis gelegt,i jedes 4 wochen lang mit wasser und
brotj gespeiset, und darzu jedem vor seiner erledi-
gung zu mehrerer straf kzum wenigstenk 10 pfund
loder nach beschaffenheit seines vermögens ein meh-
rerersl abgenommen werden. Auch über das der
Man, so die Ehe gebrochen, |57| weder zu gericht,
Rhat oder andern Ehrlichen Emptern mdesglei-
chen gevatterschafftenm nit gebraucht, sonder, so er
solche oder dergleichen trüege,n deren von stund an
entsezt werdeno und zu demselben, auch zu ehrli-
chen gesellschafften undt offenen zechen pso lang
und vill, biß er auf sein wolhalten wider von uns
begnadiget und restituirt würdt,p nit mehr gelaßen
werdenq. rEbenmässig sollenr die weibspersonen zu
α Ehebruchs erste straff.
e-e Fehlt B.
f-f B: mit recht oder sonst kundtlich gemacht würde, das
soll zum.
g-g Fehlt B.
h-h B: inn ihre gebürliche.
i B: gelegt und ihr.
j B: brot (es were dann, das die gelegenheit des weibs an-
dere notturftige underhaltungen erforderet).
k-k Fehlt B.
l-l B: pfenning.
m-m Fehlt B.
n B: trüge oder het.
o B: sein.
p-p Fehlt B.
q B: ohne unserer verordneten Statthalter, Cantzler und
Rhät bevelch oder geheiß.
r-r B: Und.
s Fehlt B.
t B: werden, und ob es sich gefügte, das sie aus unwißen
oder vergeßenheit berufft, sollen sie doch dahin nicht ge-
vorgesezter thurn- und geltstraff zu keiner gevatter-
schafft,s Hochzeit, offenen täntzen, ehrlichen gesell-
schafften auff den Stuben, würtsheuser oder Höfen
nicht berufft und geladen werden,t darzu auch kein
goldt, seydenwat2 noch einige andere kleidung, mit
seyden belegt, antragen, uund ob es sich gefüegte,
das gedachte mann- oder weibs Person aus unwis-
send oder vergessenheit berufft, solle sie doch dahin
nit gehen, noch von den Ober- oder under ambtleu-
then, burgermeistern, heimburgern, geschworenen
etc. geduldet, und da dieselben solches nachsehen
oder auch andere, so dessen gute wissenschafft und
kein entschuldigung haben, bei solchen ohnehrlich
gemachten leuthen sich sezen und zechen, jedes mals
für 1 pfund.u
vNit weniger welchev man oder weibspersonen
jeztgemelte ihrw ufgelegte straff übertrettenx, der je-
des soll, so offt und dick das geschiht, acht tag in
thurn gesezt,y mit wasser und brot gespeiset,z
aauch nocha zwey pfund zurb straff zu legenc schuldig
sein, dauch menniglich zur nachrichtung solches
durch unserer jedes orts beambten schrifftlich be-
felch, Sontags nach der morgenpredig uff der Cant-
zel vor jeder gemein offentlich verkündiget wer-
den.de |58|
hen noch von denn amptleuthen und Burgermeistern
alda gedultet werden.
u-u B: keinswegs.
v-v B: Welchs aber.
w Fehlt B.
x B: übertretten und nicht halten.
y Fehlt B.
z B: gespeiset und gestraft werden.
a-a B: und darzu.
b B: pfenning.
c B: geben.
d-d Fehlt B.
e C: werden. Nach dem aber mehrmahlen der Weibsper-
sonen gelegenheit, sie wegen nahender Geburt oder ha-
bender Jugend der Gefangenschafft zuerlassen, erfor-
dert, soll doch auff solche Fäll, bevorab da sie der Un-
zucht anlaß und raitzung gegeben, an statt des Thurns
eine andere straff, alß offener einspannung in die Geigen,
auff ein oder mehr Jahr einbannung in die Vogtey, wei-
2 Wat = Tuch, Kleidung, vgl. Grimm, DWb 27, Sp. 2561.
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