Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0590
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Baden

18. Fastnachtsmandata
8. Februar 1610

Georg Friderich, von Gottes gnaden Marggrave zu
Baden und Hachberg etc.
Unsern gruß. bVeste, hochgelerte,c liebe getrewe.b
Demnach es sich bey nahe aller Ortten ansehen
lasset, alß wolte der Allmächtige umb vielfeltiger
fürgehender mißhandlungen unnd Sünden willen
unserm geliebten Vatterlandt Teutscher nation den
nun vil jahr miltiglichen gegöndten frieden mit
Krieg und blutvergießen zorniglich verwechßeln, so
will ja, solche straff auffzuhaltten,d eusserst nöthig
sein, das man sich neben eyferigem gebett eines buß-
fertigen, Gottseeligen lebens befleißige, auch zu sol-
chem ende alle leichtfertigkheit meide und verhüte.
Ist derwegen, weiln dergleichen fürnemblichen umb
diese zeit jahrse und in der Faßnachtf sich zuereigen
pflegt, unnser befelch, will und meinung, das gun-
sern Hoff-, Cammer- und Rechen Räthen, auch al-

a Textvorlage (Handschrift): GLA Karlsruhe 74/4373 in 4
Exemplaren mit zeitgenössischen Adressen an Engel-
hardt Göler von Ravensburg, Geheimer Rat und Ober-
vogt zu Durlach, und Wendel Lang, Untervogt zu Dur-
lach (A: 8. Februar); an die Statthalter, Hofrichter, den
Kanzler und die Geheimen Räte (B: 8. Februar); an Jo-
hann Philipp Kircher, Amtmann zu Küsnacht (C: 11.
Februar); an die Kammerräte und Statthalter zu Sulz-
burg (D: 8. Februar). Der Abdruck folgt Exemplar B,
dass als einziges von Markgraf Georg Friedrich eigen-
händig unterzeichnet ist.
b-b C: Lieber getrewer.
c Fehlt A.
d A gestrichen: und dem lieben Gott in die Ruthen zufal-
len.
e A gestrichen: darin doch alte abgöttische fest und un-
wesen.
f A gestrichen: fallet.
g-g A: unseren räthen, dienern, auch allen underthonen, ein-
wohnern und hindersässen unserer Marggrafschafft
Hochberg und deren zugehörigen Landtgrav- unndt

len unnßern Cantzleyverwandteng mith besonderm
ernst gebotten werde, kein faßnacht zuhaltten, son-
dern derselben, wie auch der dänz (ausserthalb or-
dentlicher hochzeitten), ubermeßigen zechens, umb-
lauffens unnd sonsten aller yppigkheit sich bey un-
nachleßiger straffi zumüßigen, jund vil mehr dem
von unß geordneten gebett mit vleiß obzuwartten
unnd dem lieben Gott in die Ruthen zu fallen.j
kDas meinen wir ernstlich.
Datum Carlspurg, den 8.l Februarii anno etc.
[1]610.
mGeorg Fridrich, M[arkgraf] z[u] Badenm
[Umschlag:] Ausschreiben in Kirchenzucht, in specie
daß keine faßnacht gehalten werden solle. Anno
1610.

herrschafften [Letzteres von zweiter Hand ergänzt als
Ersatz für: Marggrafschaft Hachberg, ... [unleserlich],
Landgravschaft Susenberg, Herrschaften Rotteln unnd
Badenweiler] unseres Euch anbefohlenen ambtts. C: un-
sern dienern, auch allen underthonen, einwohnern unndt
hindersassen unsers dir ... [Textlücke] Ambts also bal-
den. D: unsern Räthen, Dienern, auch allen undertha-
nen, einwohnern und hindersäßen unser Marggrave-
schafft Hachberg und deren darzugehörigen Landtgrave-
unnd Herrschafften [gestrichen: Euch anbefohlenen
ämbtern] also balldt.
h A: also baldt mit
i A, C, D: straff 5 Pfund Pfennig.
j-j In A nicht im Haupttext sondern als Marginalie.
k A, C, D: So auch einer oder der ander wider solch unser
gebott zuhandlen sich würdt gelüsten lassen, soll von je-
dem benante straff durch Euch ohne nachsehen einge-
zogen und der gebür verrechnet werden.
l C: 11.
m-m Fehlt A, C, D.

572
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften