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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0668
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Kinzigtal

4. Visitationsmandata
25. April 1546

Durch Prodicanten de anno 1546 am Ostertag1 von
Graff Wilhelmen zu Fürstenberg
Wir Wilhelm, Grave zu Furstennberg, landgraf in
Bar, herr zu Hausen im Kinzigthal unnd lanndtvogt
in Ortnaw etc., empieten allenn unnd jeden unnsern
ober- unnd unnder amtleuten, auch schultheißen
unnd rhäten, vögten, Gerichten unnd gemeinden al-
ler Stett, Flecken, thäler, wiler und höven unnserer
Herschafften Kinzigenthals unnd Ortnaw etc. unser
gnad unnd alles guets zuvor und fuegen euch zu ver-
nemen.
Demnach wir auß Gotts gnad unnd schickung
euch das heylpringenden Evangelion Jhesu Christi,
unnsers herrn unnd heylands, zupredigen verordnet,
u[nd]b da nun wir, als euwer Oberkeyt (die wir unns
nit allein in zitlichen [...]c, sonder auch in demjhe-
nigen, so der seelen heyl belanngdt, fur euch sorg
zetragen schuldig erkennen) wissenns tragen mögen,
weß ir euch bey sollicher leer haltendt etc., haben
wir fur notwendig, nutz und guet angesehen, ein jar-
liche visitation in allenn unsern pfarkirchen zehal-
ten, Und deshalben dem hachgelerten Caspar He-
dion2, der heiligen schrifft doctoren und predigern
im Münster zu Straßburg, sampt dem wolgelerten
Martino Schälling,3 seinem adjuncten, unserm ver-

a Textvorlage (Handschrift): F.F. Archiv Donaueschingen
Eccl. 135 Fasz. XIV Nr. 3. Abdruck: Roth von
Schreckenstein, Die Einführung des Interims, S.
27f.
b Text zerstört.
c Text zerstört.
d Text zerstört.
e Schreiben trägt kein Siegel und keine Unterschrift.

ordneten vorsteer4 der kirchen zu Wolfach, in gna-
den bevelh geben, sollich werck in Beisein unserer
amptleuth zuverrichten. Gepieten demnach euch al-
len in krafft dis unsers offnen Mandats ernstlich,
und wollen, das ir sollich Cristlich werkh bey euch
üben lassenn und euch gehorsamlich darinn erzeiget.
Und furnemlich das ir, unsere amptleut, darzu fur-
derlich und behilfflich seyendt, damit unnsern ord-
nungen unnd satzungen wie pillich gelept unnd ein
gottseligs leben angericht werde. W[ir]d dann nichts
liebers sehenndt, dann das ir, unsere lieben und ge-
treuwen underthanen, zuvorderst Gottes eher und
dann der seelen heyll suchtendt, dem allmechtigen
umb seine hohen gaben danckbar weren, damit unns
sein heyligs wort ewig plib und sein zorn uns nit
uberfalle.
Des wir trestlicher zuversicht seindt, ir uß schul-
diger erkantnus euch hierinn geflissen und gehor-
samlich erzeigen unnd haltenn werdenndt. Darin
thunn ir zuvörderst Gott, des almechtigen, gebott
unnd willen, auch unsern ernstlichen bevelch, mey-
nung unnd di grössist, angenemst wolgefallen, in
gnaden gegen euch halten zubedenncken. Datum
mit unserm secret unndt handzeichene uff den
Ostertag anno etc. der minder jarzall viertzig unnd
sechs.

1 25. April 1546.
2 Kaspar Hedio, vgl. Seite 642 Fußnote 8.
3 Martin Schalling d.Ä., vgl. Seite 642 Fußnote 10.
4 In der Befragung des Amtmannes Münch, die dieser
1548 im Zuge der Einführung des Interims unter den
einzelnen Pfarrern anstellte, wird Schalling ausdrücklich
als „superattendent“ bezeichnet, vgl. Roth von
Schreckenstein, Die Einführung des Interims,
S. 38. Vgl. S. 642 Fußnote 9.

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