Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Christlichen Kirchen, verkündige euch auß befehl
unsers Herren Jhesu Christi solche vergebung all
ewerer Sünden, im Namen Gottes, des Vaters und
des Sohns und des Heiligen Geistes, Amen. |41|
Oder also:
In der einsatzung des Predigampts des heiligen
Evangelii hat Jhesus Christus zu seinen Aposteln
gesagt: Wer euch höret, der höret mich149, und wel-
chem ir die Sünde verzeihet, dem seind sie verzigen,
und welchem ir sie behaltet, dem seind sie behal-
tenl150. Auß vermög dises befehls Christi sprich ich
euch aller ewerer Sünd frey, ledig und loß, daß sie
euch allzumal sollen vergeben sein, so reichlich und
volkommen, alß der Herr Jhesus Christus dasselbig
durch sein leiden verdient und durchs Evangelium
in alle Welt züpredigen befohlen hat151, im Namen
des Vaters und des Sohns und des Heiligen Geists,
Amen.
Nach disem folge das Gebet152:
Allmechtiger Gott, Himlischer Vater, seite-
mal153 wir dir nicht dann allein in deinem geliebten
Sohn, unserm Herren, wolgefallen mögen, so heilige
unser Leib und Seel und gib uns sein selige gemein-
schafft in seinem heiligen Abendmal mit recht gleu-
biger begird und danckbarkeit zu entpfahen, das
wir, deiner ewigen güte und liebe gegen uns aber-
malß getröstet und in dem newen leben gesterckt,
dir zum preiß deines Göttlichen Namens und bes-
serung deines |42| Volcks mit mehr fleiß und forcht
leben und dienen mögen, Durch denselben unsern
Herren Jhesum Christum, Amen.
Last uns weiter beten:
Unser Vater, der du bist im Himel, Geheiliget
werd dein Name. Zukom uns dein Reich. Dein wil
geschehe auff Erden wie im Himel. Unser täglich
149 Lk 10,16.
150 Joh 20,23.
151 Mk 16,15.
152 Das Gebet findet sich in der württembergischen Kir-
chenordnung von 1553, Sehling, EKO XVI, S. 253.
153 Weil.
Brot gib uns heut. Und vergib uns unser schuld, alß
wir vergeben unsern schüldigern. Nit füre uns in
versuchung, Sondern erlose uns von dem bösen.
Dann dein ist das Reich und die Krafft und die
Herrligkeit, von ewigkeit zu ewigkeit, Amen154.
Auff dises sol der Kirchendiener, nach dem er zuvor
Brot und Wein zu des Herren Nachtmal für sich ge-
stellet, die stifftung des Nachtmals, wie es die Evan-
gelisten und Sanct Paulus beschrieben155, mit lauter,
verstendtlicher stim verlesen, wie folget:
Die wort oder stifftung des Nachtmals106:
Unser Herr Jhesus Christus in der nacht, da er ver-
rathen ward, nam er das Brot, danckt und brachs
und gabs seinen Jüngern und sprach: Ne-143| met hin
und esset. Das ist mein Leib, der für euch gegeben
wird. Solches thut zu meinem gedechtnus.
Desselben gleichen nach dem Abendmal nam er
den Kelch, dancket und gab in den und sprach:
Trincket alle darauß. Diser Kelch ist das Newe
Testament in meinem Blut, das für euch vergossen
wirdt zu vergebung der Sünden. Solches thut, so offt
ihrs trincket, zu meinem Gedechtnuß.
Alß baldt gehet das Volck hinzu ordentlich und
empfahet an einem ort des Altars den Leib Christi,
am andern ort das Blut Christi.
Und sol der Kirchendiener in darreichung des Leibs
sprechen:
Nim hin und iß. Das ist der Leib Christi, der für
dich gegeben ist.
In der darreichung des Bluts sprech er:
Nim hin und trinck. Das ist das Blut des Newen
Testaments, das für deine Sünd vergossen ist.
154 Mt 6,9-13.
155 Mt 26,26-28; Mk 14,22-24; Lk 22,19-20; 1Kor 11,23-25.
156 Zu den Einsetzungs- und Spendeworte in der württem-
bergischen Kirchenordnung von 1553 s. Sehling, EKO
XVI, S. 254.
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Christlichen Kirchen, verkündige euch auß befehl
unsers Herren Jhesu Christi solche vergebung all
ewerer Sünden, im Namen Gottes, des Vaters und
des Sohns und des Heiligen Geistes, Amen. |41|
Oder also:
In der einsatzung des Predigampts des heiligen
Evangelii hat Jhesus Christus zu seinen Aposteln
gesagt: Wer euch höret, der höret mich149, und wel-
chem ir die Sünde verzeihet, dem seind sie verzigen,
und welchem ir sie behaltet, dem seind sie behal-
tenl150. Auß vermög dises befehls Christi sprich ich
euch aller ewerer Sünd frey, ledig und loß, daß sie
euch allzumal sollen vergeben sein, so reichlich und
volkommen, alß der Herr Jhesus Christus dasselbig
durch sein leiden verdient und durchs Evangelium
in alle Welt züpredigen befohlen hat151, im Namen
des Vaters und des Sohns und des Heiligen Geists,
Amen.
Nach disem folge das Gebet152:
Allmechtiger Gott, Himlischer Vater, seite-
mal153 wir dir nicht dann allein in deinem geliebten
Sohn, unserm Herren, wolgefallen mögen, so heilige
unser Leib und Seel und gib uns sein selige gemein-
schafft in seinem heiligen Abendmal mit recht gleu-
biger begird und danckbarkeit zu entpfahen, das
wir, deiner ewigen güte und liebe gegen uns aber-
malß getröstet und in dem newen leben gesterckt,
dir zum preiß deines Göttlichen Namens und bes-
serung deines |42| Volcks mit mehr fleiß und forcht
leben und dienen mögen, Durch denselben unsern
Herren Jhesum Christum, Amen.
Last uns weiter beten:
Unser Vater, der du bist im Himel, Geheiliget
werd dein Name. Zukom uns dein Reich. Dein wil
geschehe auff Erden wie im Himel. Unser täglich
149 Lk 10,16.
150 Joh 20,23.
151 Mk 16,15.
152 Das Gebet findet sich in der württembergischen Kir-
chenordnung von 1553, Sehling, EKO XVI, S. 253.
153 Weil.
Brot gib uns heut. Und vergib uns unser schuld, alß
wir vergeben unsern schüldigern. Nit füre uns in
versuchung, Sondern erlose uns von dem bösen.
Dann dein ist das Reich und die Krafft und die
Herrligkeit, von ewigkeit zu ewigkeit, Amen154.
Auff dises sol der Kirchendiener, nach dem er zuvor
Brot und Wein zu des Herren Nachtmal für sich ge-
stellet, die stifftung des Nachtmals, wie es die Evan-
gelisten und Sanct Paulus beschrieben155, mit lauter,
verstendtlicher stim verlesen, wie folget:
Die wort oder stifftung des Nachtmals106:
Unser Herr Jhesus Christus in der nacht, da er ver-
rathen ward, nam er das Brot, danckt und brachs
und gabs seinen Jüngern und sprach: Ne-143| met hin
und esset. Das ist mein Leib, der für euch gegeben
wird. Solches thut zu meinem gedechtnus.
Desselben gleichen nach dem Abendmal nam er
den Kelch, dancket und gab in den und sprach:
Trincket alle darauß. Diser Kelch ist das Newe
Testament in meinem Blut, das für euch vergossen
wirdt zu vergebung der Sünden. Solches thut, so offt
ihrs trincket, zu meinem Gedechtnuß.
Alß baldt gehet das Volck hinzu ordentlich und
empfahet an einem ort des Altars den Leib Christi,
am andern ort das Blut Christi.
Und sol der Kirchendiener in darreichung des Leibs
sprechen:
Nim hin und iß. Das ist der Leib Christi, der für
dich gegeben ist.
In der darreichung des Bluts sprech er:
Nim hin und trinck. Das ist das Blut des Newen
Testaments, das für deine Sünd vergossen ist.
154 Mt 6,9-13.
155 Mt 26,26-28; Mk 14,22-24; Lk 22,19-20; 1Kor 11,23-25.
156 Zu den Einsetzungs- und Spendeworte in der württem-
bergischen Kirchenordnung von 1553 s. Sehling, EKO
XVI, S. 254.
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