Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Disem Gebet folg das Vater unser vom Pfarherr von
wort zu wort gesprochen und darauff der Segen.
VIII. Von Feyertagen
Dise nachgeschribne Feyertag sollen gehalten wer-
den:
Alle Sontag
Der Christag
S. Steffans tag193
S. Johans tag194
Der New Jarstag
Drey heiligen König tag195
S. Paulus bekerung196
Marien Liechtmeß197
Matthie des Apostels tag198 |59|
Marie verkündigung199
Grün Donnerstag )
Karfreytag ) halb
Ostertag sampt dem folgenden Montag
Philippi und Jacobi200
Himmelfart Christi
Der Pfingstag sampt dem folgenden Montag
Joannes des Teuffers201 \
Petri und Pauli202
Marie heimsuchung203
Jacobi204
Bartholomei205 '
S. Mattheus tag206
S. Michels oder aller Engel tag207
Simonis und Jude208
Andree209
S. Thomas210
jeder halb
IX. Vom Begrebnuß
So ein Leich verhanden, sol an den orten, da Schulen
sein211, der Pfarherr und Schulmeister mit gehen
und erstlich singen: Mitten wir im leben sein212 etc.,
darnach, wann man den Tod-|60| ten ins Grab legt,
das Gesang: Nun last uns den Leib begraben213. Auff
dieses thue der Pfarherr ein vermanung auß Gottes
Wort auff dem Kirchhoff oder Kirchen, welches am
breuchlichsten und gelegnesten ist, von der Sünd,
193 26. Dezember.
194 27. Dezember.
195 6. Januar.
196 25. Januar.
197 2. Februar.
198 24. Februar.
199 25. März.
200 1. Mai.
201 24. Juni.
202 29. Juni.
203 2. Juli.
204 25. Juli.
205 24. August.
206 21. September.
207 29. September.
von allerley unglück, vom zeitlichen und ewigen
Todt, von dem verdienst Christi, von der Auffer-
stehung, vom ewigen Leben und dergleichen, Und
befleiß sich, das sein Predig und des verstorbnen le-
ben und abschied mit einander uberein stimmen.
Darnach beschließ er mit einem bequemen214 Gebet
und Segen.
208 28. Oktober.
209 30. November.
210 21. Dezember.
211 Vgl. dazu die Einleitung zu Nr. 7.
212 Von Martin Luther, s. Wackernagel 3, Nr. 12,
S. 10f.; AWA 4, Nr. 3, S. 160-162.
213 Das Lied stammt ursprünglich von Michael Weiße. Der
Schluß wurde aber von Luther umgestaltet (s. Wak-
kernagel 3, Nr. 395 bzw. 396, S. 332f. und AWA 4,
Nr. 40, S. 309f.). Deswegen erscheint das Lied in den
Gesangbüchern dieser Zeit unter dem Namen des Wit-
tenberger Reformators (vgl. dazu die Erläuterungen in
AWA 4, S. 120-122).
214 Passenden, s. FWb 3, Sp. 1332f.
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Disem Gebet folg das Vater unser vom Pfarherr von
wort zu wort gesprochen und darauff der Segen.
VIII. Von Feyertagen
Dise nachgeschribne Feyertag sollen gehalten wer-
den:
Alle Sontag
Der Christag
S. Steffans tag193
S. Johans tag194
Der New Jarstag
Drey heiligen König tag195
S. Paulus bekerung196
Marien Liechtmeß197
Matthie des Apostels tag198 |59|
Marie verkündigung199
Grün Donnerstag )
Karfreytag ) halb
Ostertag sampt dem folgenden Montag
Philippi und Jacobi200
Himmelfart Christi
Der Pfingstag sampt dem folgenden Montag
Joannes des Teuffers201 \
Petri und Pauli202
Marie heimsuchung203
Jacobi204
Bartholomei205 '
S. Mattheus tag206
S. Michels oder aller Engel tag207
Simonis und Jude208
Andree209
S. Thomas210
jeder halb
IX. Vom Begrebnuß
So ein Leich verhanden, sol an den orten, da Schulen
sein211, der Pfarherr und Schulmeister mit gehen
und erstlich singen: Mitten wir im leben sein212 etc.,
darnach, wann man den Tod-|60| ten ins Grab legt,
das Gesang: Nun last uns den Leib begraben213. Auff
dieses thue der Pfarherr ein vermanung auß Gottes
Wort auff dem Kirchhoff oder Kirchen, welches am
breuchlichsten und gelegnesten ist, von der Sünd,
193 26. Dezember.
194 27. Dezember.
195 6. Januar.
196 25. Januar.
197 2. Februar.
198 24. Februar.
199 25. März.
200 1. Mai.
201 24. Juni.
202 29. Juni.
203 2. Juli.
204 25. Juli.
205 24. August.
206 21. September.
207 29. September.
von allerley unglück, vom zeitlichen und ewigen
Todt, von dem verdienst Christi, von der Auffer-
stehung, vom ewigen Leben und dergleichen, Und
befleiß sich, das sein Predig und des verstorbnen le-
ben und abschied mit einander uberein stimmen.
Darnach beschließ er mit einem bequemen214 Gebet
und Segen.
208 28. Oktober.
209 30. November.
210 21. Dezember.
211 Vgl. dazu die Einleitung zu Nr. 7.
212 Von Martin Luther, s. Wackernagel 3, Nr. 12,
S. 10f.; AWA 4, Nr. 3, S. 160-162.
213 Das Lied stammt ursprünglich von Michael Weiße. Der
Schluß wurde aber von Luther umgestaltet (s. Wak-
kernagel 3, Nr. 395 bzw. 396, S. 332f. und AWA 4,
Nr. 40, S. 309f.). Deswegen erscheint das Lied in den
Gesangbüchern dieser Zeit unter dem Namen des Wit-
tenberger Reformators (vgl. dazu die Erläuterungen in
AWA 4, S. 120-122).
214 Passenden, s. FWb 3, Sp. 1332f.
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