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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 2. Teilband): Die Territorien und Reichsstädte (außer Straßburg) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.30662#0307
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23. Katechismus 1580

vFrag: Wenn man aber die Christen wurde vertry-
ben, fahen, töden und verbrennen, wilt du dennocht
ein Christ blyben?
Ant.: Ja, mit der gnad Gottes.
ξFrag: Wo man aber zu dir sagt, du thüyst daran
närrisch, was wöllist du dich zyhen18, thu, wie ander
auch thund, was woltest du antworten?
Ant.: οEs ist kein narrheit. Dann ich gloub, wo
ich den Christen glouben verlöugnete, wurde mir
Gott fynd unnd wurd mich in das hellisch fhür stos-
sen. πWo ich aber verharren im |A 5r| glouben unnd
bekenne ihn, so werde ich das eewig läben erlangen,
das mir Gott zugsagt hatt.
[V. Sonntag]
Frag: Welcher ist ein Christ, unnd welcher ist kein
Christ?
Ant.: pWelcher gloubt von hertzen, daß der Son
Gottes ist waar mensch worden, der da mit sinem
lyden und sterben uns erworben hat verzyhung der
sünd unnd das eewig läben. Der aber das nit gloubt,
ist kein Christ.
Frag: Darff man sunst nüt glouben?
Ant.: σWär diß recht gloubt, wirt die anderen
artickel deß gloubens auch bekennen.
Frag über die zwölff artickel deß
Christenlichen gloubens
[VI. Sonntag]
Frag: So sag mir den Glouben.
Ant.: 1. Ich gloub in Gott vatter, den allmech-
tigen, der ein schöpffer ist deß himmels
und der erden,

ν Rom. 8 v. 35 / 2. Tim 2 v. 11.12.
ξ Matth. 11 v. 6.
ο Matth. 24 v. 13 / Luc. 22 v. 28.29.
π Matth. 10 v. 32.33.
ρ Joan. 20 v. 29 [Druck: 35] / Rom. 10 v. 9 / I. Joan. 4
v. 2 / Marc. 16 v. 16.

2. Und in Jesum Christum, sinen einge-
bornen sun, unseren Herren,
3. Der empfangen ist von dem heiligen
Geist, Geboren uß Maria, der jungkfrou-
wen,
4. Der gelitten hat under Pontio Pilato,
Gecrütziget, gestorben unnd |A 5v| begra-
ben, Ist hinab gefaren zu der hellen,
5. Am dritten tag widerumb uferstanden
von den todten,
6. Ist ufgefaren in die himmel, da er sitzt
zu der rechten hand Gottes, deß allmech-
tigen vatters,
7. Von dannen er kommen wirt, zurichten
die läbendigen und die todten.
8. Ich gloub in den heiligen Geist,
9. Ein heilige, allgmeine Christenliche
Kirchen, die da ist ein gmeinschafft der
heiligen,
10. Ablaß der sünden,
11. Uferstentnuß deß fleischs
12. Und ein ewigs läben.
Frag: Wo zu ist die erkanntnuß und verjähung19
gut?
Ant.: Zum heil.
Frag: Wie das?
Ant.: τDarumb, das geschriben ist: Abraham hat
Gott gloubt, unnd es ist im gerechnet zur gerechtig-
keit. Welches, so es waar, so sind die glöubigen ge-
rächt und deßhalb auch sälig.
Frag: Wie vil sind der articklen, die du gesagt hast?
Ant.: Zwölff.
Frag: Wie underscheidst du dise zwölff? |A 6r|
Ant.: Ich hab sy gnüg underscheiden, ich kans
nit besseren.

σ 1. Tim. 3 v. 16.
τ Gen. 15 v. 6 / Rom. 4 v. 3.

18 Absondern.
19 Bekenntnis, s. Grimm, DWb 25, Sp. 609.

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