4a. Zeremonienordnung [1542]
Wat wyder by der dope tho holden:
1. Dat men godtfruchtige, vorstendige fadde-
renn bydde und solchs ynt erste dem pastoren an-
tzeige tho erkunden, offt se ock tholatich edder
nycht synw, desgelyken ock de fromden nycht tho-
gelaten werden, se hebben den van eren pastoren
eyne getuchnissex.
2. Dat me de kynder ungedofft nycht lange
lyggen lathe umme vare wyllen.
3. So men den vader nycht wuste, sol men den-
noch dat kyndt dopen myth der |65r| overicheit rha-
de, wetten und wyllenn, deny alle untucht an den
oldern myth ernsthe tho straffen wyl geburen.
4. Itemz de faddern flytich na der dope vorma-
nen, wat se dem kynde schuldich synt, alss yn sy-
nem wassdom, sunderlich, so de oldern affgaen, den
catechismum, dat ys de vyff hovetstucke, de eyn
christhe schuldich tho wettende, lheren und thom
besten holden.
5. De kynder schollen up predig dage, ydt were
dan, dat se swecklich gefunden, gedofft werden,
averst de unechten kynder (nycht erer sulvesth,
sunder der olderen halven) schollen myt weinich
frouwen nycht up den hylligena dagen, sundern an-
dern dagen, thor dope gebracht werden, ock nycht
tho gelyeck myth andern ehlichen kynderen gedoi-
peth. Item, dat men nycht baven drei fadderenn
bydde. |65v|
w Von anderer Hand ergänzt: syn. So ys auch christlich,
dat dan de pastoren bedachtsam, sine affectu yn solcher
vorgestalten personen prove sich holten, ne temere quis
renunciatur vel crimen occultum manifestetur.
x Von anderer Hand ergänzt: getuchnisse, dat see fromme
christen seynn und nicht verachters des words und sa-
cramenten.
y Von anderer Hand ergänzt: den darna.
z Von anderer Hand ergänzt: Item, alle.
a Von anderer Hand ergänzt: hylligen edder predygh.
b-b Gestrichen.
c Von anderer Hand ergänzt: gemeine moth eyne christ-
like.
d Gestrichen. Stattdessen von anderer Hand: vorgestellet
werden. Erstlich, dat see christlich tho Gade ym namen
Christi bedden.
e Gestrichen.
f Von anderer Hand ergänzt: dopende understaen.
g Gestrichen. Stattdessen von anderer Hand: vellemer tho
Gade fleen als andere papistische myddel vornemen, da-
rum nodich vor allens, dat see myt allen jegenwardigen.
Noith dope
bDarmyth handelen, alss yn ordinantien33 undeb den
bademoderen und -frouwen ynt gemeinec de form,
yn der tydt der noith tho dopende, wol underwy-
send.
Iteme, so dat kyndt nycht gantz gebaren worde,
nycht tho dopendef, dan wanner se allen flyth yn der
noidt furgenamen hebben und nycht helpet, dat se
fluxg up ere knhe tho Gade myth vastem geloven
unde gebede sich begeven und bydden eyn vader
unnsse34.
Demna sollen syck ock de swangeren frouwen
vaken yn dat gebedt begeven unde de frucht Gade,
almechtigen, tho erholdende bevehlenh.
So dat kindti yn der noidt gedofft worde, schol-
len de fruwen myth dem gebede Christi vorhergaen
und dat recht dopenj, unde so datk alsso ym huse
recht gedoept und |66r| levendich bleve, sal men
nycht wedder dopenn yn der kercken, aversth
ldat kyndtl thor kerckenn bryngen und seggen dem
pastorm, dat ydt rechtschapen gedofft syn. Dan soll
de pastor daraver lesen dat evangelion Marci am
teynden cap. [13-16] van den kyndern, dat vater
unse myth deme umbsthandeo35 flytich beden und
dan aver dat kyndt lesen de lesen collecten, aldus:
h Von anderer Hand ergänzt: bevehlen dorch Christum Je-
sum.
i Von anderer Hand ergänzt: kindt syner sorgliken swack-
heyt halven.
j Von anderer Hand ergänzt: dopen nach Christi ynsate
ym namen des vaders, des sonnes und des heyligen
geists.
k Von anderer Hand ergänzt: dat kindt.
l-l Gestrichen. Stattdessen von anderer Hand: gelike wol.
m Von anderer Hand ergänzt: pastor offt prediger.
n Von anderer Hand ergänzt: sy myt dussen worden, ut
supra.
o Von anderer Hand ergänzt: umbsthande yn namen Chri-
sti tho behoff des kindes.
33 Kirchenordnung von 1538, oben, S. 315. Vgl. die Kir-
chenordnung von Antonius Corvinus, oben, S. 347.
34 Mt 6,9-13.
35 Mit den Umstehenden, Anwesenden, Grimm, DWb 23,
Sp. 1165f.
355
Wat wyder by der dope tho holden:
1. Dat men godtfruchtige, vorstendige fadde-
renn bydde und solchs ynt erste dem pastoren an-
tzeige tho erkunden, offt se ock tholatich edder
nycht synw, desgelyken ock de fromden nycht tho-
gelaten werden, se hebben den van eren pastoren
eyne getuchnissex.
2. Dat me de kynder ungedofft nycht lange
lyggen lathe umme vare wyllen.
3. So men den vader nycht wuste, sol men den-
noch dat kyndt dopen myth der |65r| overicheit rha-
de, wetten und wyllenn, deny alle untucht an den
oldern myth ernsthe tho straffen wyl geburen.
4. Itemz de faddern flytich na der dope vorma-
nen, wat se dem kynde schuldich synt, alss yn sy-
nem wassdom, sunderlich, so de oldern affgaen, den
catechismum, dat ys de vyff hovetstucke, de eyn
christhe schuldich tho wettende, lheren und thom
besten holden.
5. De kynder schollen up predig dage, ydt were
dan, dat se swecklich gefunden, gedofft werden,
averst de unechten kynder (nycht erer sulvesth,
sunder der olderen halven) schollen myt weinich
frouwen nycht up den hylligena dagen, sundern an-
dern dagen, thor dope gebracht werden, ock nycht
tho gelyeck myth andern ehlichen kynderen gedoi-
peth. Item, dat men nycht baven drei fadderenn
bydde. |65v|
w Von anderer Hand ergänzt: syn. So ys auch christlich,
dat dan de pastoren bedachtsam, sine affectu yn solcher
vorgestalten personen prove sich holten, ne temere quis
renunciatur vel crimen occultum manifestetur.
x Von anderer Hand ergänzt: getuchnisse, dat see fromme
christen seynn und nicht verachters des words und sa-
cramenten.
y Von anderer Hand ergänzt: den darna.
z Von anderer Hand ergänzt: Item, alle.
a Von anderer Hand ergänzt: hylligen edder predygh.
b-b Gestrichen.
c Von anderer Hand ergänzt: gemeine moth eyne christ-
like.
d Gestrichen. Stattdessen von anderer Hand: vorgestellet
werden. Erstlich, dat see christlich tho Gade ym namen
Christi bedden.
e Gestrichen.
f Von anderer Hand ergänzt: dopende understaen.
g Gestrichen. Stattdessen von anderer Hand: vellemer tho
Gade fleen als andere papistische myddel vornemen, da-
rum nodich vor allens, dat see myt allen jegenwardigen.
Noith dope
bDarmyth handelen, alss yn ordinantien33 undeb den
bademoderen und -frouwen ynt gemeinec de form,
yn der tydt der noith tho dopende, wol underwy-
send.
Iteme, so dat kyndt nycht gantz gebaren worde,
nycht tho dopendef, dan wanner se allen flyth yn der
noidt furgenamen hebben und nycht helpet, dat se
fluxg up ere knhe tho Gade myth vastem geloven
unde gebede sich begeven und bydden eyn vader
unnsse34.
Demna sollen syck ock de swangeren frouwen
vaken yn dat gebedt begeven unde de frucht Gade,
almechtigen, tho erholdende bevehlenh.
So dat kindti yn der noidt gedofft worde, schol-
len de fruwen myth dem gebede Christi vorhergaen
und dat recht dopenj, unde so datk alsso ym huse
recht gedoept und |66r| levendich bleve, sal men
nycht wedder dopenn yn der kercken, aversth
ldat kyndtl thor kerckenn bryngen und seggen dem
pastorm, dat ydt rechtschapen gedofft syn. Dan soll
de pastor daraver lesen dat evangelion Marci am
teynden cap. [13-16] van den kyndern, dat vater
unse myth deme umbsthandeo35 flytich beden und
dan aver dat kyndt lesen de lesen collecten, aldus:
h Von anderer Hand ergänzt: bevehlen dorch Christum Je-
sum.
i Von anderer Hand ergänzt: kindt syner sorgliken swack-
heyt halven.
j Von anderer Hand ergänzt: dopen nach Christi ynsate
ym namen des vaders, des sonnes und des heyligen
geists.
k Von anderer Hand ergänzt: dat kindt.
l-l Gestrichen. Stattdessen von anderer Hand: gelike wol.
m Von anderer Hand ergänzt: pastor offt prediger.
n Von anderer Hand ergänzt: sy myt dussen worden, ut
supra.
o Von anderer Hand ergänzt: umbsthande yn namen Chri-
sti tho behoff des kindes.
33 Kirchenordnung von 1538, oben, S. 315. Vgl. die Kir-
chenordnung von Antonius Corvinus, oben, S. 347.
34 Mt 6,9-13.
35 Mit den Umstehenden, Anwesenden, Grimm, DWb 23,
Sp. 1165f.
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