Das Geschäftsjahr 2005
Jahresfeier am 21. Mai 2005
BEGRÜSSUNG UND BERICHT
DES PRÄSIDENTEN PETER GRAF KiELMANSEGG
Liebe Gäste, Freunde, Mitglieder der Akademie, meine sehr verehrten Damen und
Herren,
wer im Reigen des Jahres nacheinander die Jahresfeiern der deutschen Akade-
mien der Wissenschaften besucht — die Sächsische Akademie in Leipzig macht im
April im prachtvoll wiederhergerichteten großen Sitzungssaal des Alten Reichsge-
richts den Anfang, die Bayerische Akademie im Herkulessaal der Residenz in Mün-
chen im Dezember den Beschluß —, der wird beobachten, daß die Akademien sich
auf sehr unterschiedliche Weise selbst darstellen. Der Bogen spannt sich von der
Münchner Pracht und Gravität bis zur Heidelberger — aber keineswegs nur Heidel-
berger — Nonchalance. In München ziehen die Akademiemitglieder feierlich im
Talar zu den Klängen einer Mozartschen Harmoniemusik em und nehmen, deutlich
abgesondert, vor dem Publikum Platz. In Heidelberg möchten wir gar nicht als Insti-
tution wahrgenommen werden, wir mischen uns unter unsere Gäste, und allenfalls
die Krawatte entschlüsselt dem Kundigen, wenn auch keineswegs verläßlich, wer
dazugehört und wer Gast ist.
Wie läßt sich der Heidelberger Stil deuten? Der wohlwollende Beobachter
könnte sagen: Die Heidelberger Akademie nimmt ihre Gäste wichtiger als sich selbst.
Dieser Deutung schließe ich mich natürlich gern an: Bei unserer Jahresfeier nehmen
wir in der Tat unsere Gäste wichtiger als uns selbst.
Im Sinne dieser Devise heiße ich Sie alle herzlich willkommen. Die Heidel-
berger Akademie freut sich ihrer Gäste. Wir danken Ihnen für die Sympathie, die Sie
der Akademie bekunden, indem Sie ihre Einladung annehmen.
Sie, verehrte Frau Prorektorin, liebe Frau Leopold, bitte ich unseren Dank
dafür entgegenzunehmen, daß wir wieder in der Alten Aula der Universität zu Gast
sein dürfen. Das ist zwar beinahe schon so etwas wie ein Gewohnheitsrecht. Aber
auch großzügige Gastgeber schätzen es, wenn Gäste nicht vergessen, daß sie Gäste
sind. Wir vergessen es nicht.
Ein besonderer Willkommensgruß gilt dem Präsidenten der Union und den
Vertretern der anderen Akademien der Wissenschaften, mit denen wir eng verbun-
den sind. Ich begrüße München und Leipzig, Berlin und Göttingen, Düsseldorf und
Mainz — auch Hamburg, das schon fast dazugehört; und über die — selbst gewählte —
Jahresfeier am 21. Mai 2005
BEGRÜSSUNG UND BERICHT
DES PRÄSIDENTEN PETER GRAF KiELMANSEGG
Liebe Gäste, Freunde, Mitglieder der Akademie, meine sehr verehrten Damen und
Herren,
wer im Reigen des Jahres nacheinander die Jahresfeiern der deutschen Akade-
mien der Wissenschaften besucht — die Sächsische Akademie in Leipzig macht im
April im prachtvoll wiederhergerichteten großen Sitzungssaal des Alten Reichsge-
richts den Anfang, die Bayerische Akademie im Herkulessaal der Residenz in Mün-
chen im Dezember den Beschluß —, der wird beobachten, daß die Akademien sich
auf sehr unterschiedliche Weise selbst darstellen. Der Bogen spannt sich von der
Münchner Pracht und Gravität bis zur Heidelberger — aber keineswegs nur Heidel-
berger — Nonchalance. In München ziehen die Akademiemitglieder feierlich im
Talar zu den Klängen einer Mozartschen Harmoniemusik em und nehmen, deutlich
abgesondert, vor dem Publikum Platz. In Heidelberg möchten wir gar nicht als Insti-
tution wahrgenommen werden, wir mischen uns unter unsere Gäste, und allenfalls
die Krawatte entschlüsselt dem Kundigen, wenn auch keineswegs verläßlich, wer
dazugehört und wer Gast ist.
Wie läßt sich der Heidelberger Stil deuten? Der wohlwollende Beobachter
könnte sagen: Die Heidelberger Akademie nimmt ihre Gäste wichtiger als sich selbst.
Dieser Deutung schließe ich mich natürlich gern an: Bei unserer Jahresfeier nehmen
wir in der Tat unsere Gäste wichtiger als uns selbst.
Im Sinne dieser Devise heiße ich Sie alle herzlich willkommen. Die Heidel-
berger Akademie freut sich ihrer Gäste. Wir danken Ihnen für die Sympathie, die Sie
der Akademie bekunden, indem Sie ihre Einladung annehmen.
Sie, verehrte Frau Prorektorin, liebe Frau Leopold, bitte ich unseren Dank
dafür entgegenzunehmen, daß wir wieder in der Alten Aula der Universität zu Gast
sein dürfen. Das ist zwar beinahe schon so etwas wie ein Gewohnheitsrecht. Aber
auch großzügige Gastgeber schätzen es, wenn Gäste nicht vergessen, daß sie Gäste
sind. Wir vergessen es nicht.
Ein besonderer Willkommensgruß gilt dem Präsidenten der Union und den
Vertretern der anderen Akademien der Wissenschaften, mit denen wir eng verbun-
den sind. Ich begrüße München und Leipzig, Berlin und Göttingen, Düsseldorf und
Mainz — auch Hamburg, das schon fast dazugehört; und über die — selbst gewählte —