10. Dezember 2005 | 105
- Der Vorschlag zur Gründung der DAW (Deutsche Akademie der Wissenschaf-
ten) sei vom Präsidium mit fünf gegen eine Stimme verabschiedet worden. Die
BBAW sei nicht vertreten gewesen. In der Sache habe sich gegenüber dem im
Brief des Präsidenten vom September an die Akademiemitglieder skizzierten
Stand nichts Wesentliches mehr geändert. Eine leichte Modifizierung der Vor-
schlagsrechte durch einen „Tausch“ zwischen der Union und acatech sei noch
zu erwarten. Sobald auch die Leopoldina und acatech zugestimmt hätten, solle
Frau Ministerin Schavan um ein Gespräch gebeten werden, in dem ihr das
Modell erläutert werden solle.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Herr Hermann Hahn hält einen Vortrag: „Einengungen im Wasserverbrauch, in der
Wasserqualität“.
Die Verfügbarkeit von Wasser in genügender Menge und vor allem auch in genü-
gender Qualität bewegt die Menschheit seit langer Zeit. Allerdings wird nun auch
die Öffentlichkeit mehr und mehr gewahr, dass die Sicherung des Wasserbedarfes für
die wachsende Menschheit zu einer großen Herausforderung werden kann. Oder
sogar schon geworden ist, wenn man an die zahlreichen Prognosen zu Kriegen um
das Wasser erinnert. Einengung des Wasserverbrauches scheint also angezeigt (l.Teil
der Argumentation). Der Begriff „Einengung“ ist aber auch definiert als eine spezi-
fische Verhaltensweise im industriellen Wassermanagement; damit ist die teilweise
oder vollständige Schließung von Kreisläufen bei der Produktion gemeint, also die
sofortige Wiederverwendung von anfallendem Abwasser (das man vielleicht besser
Endwasser nennen sollte) nach mehr oder weniger intensiver Behandlung als Input-
wasser (dementsprechend als Eingangswasser zu bezeichnen). Die so verstandene
Einengung, um die es auch in diesem Beitrag gehen soll (2.Teil der Argumentation),
birgt, wie zu zeigen sein wird, die Gefahr der Verschlechterung der Wasserqualität;
diese tritt oft in industriellen Wasserkreisläufen auf. Und um solchen Qualitätsein-
bußen entgegenzuwirken, sind höchst komplexe Untersuchungen z.B. kolloidche-
mischer Art erforderlich, eine Art „Einengung“ des Blickwinkels zur Lösung eines
technischen Problems. Auch von einer solchen Einengung soll die Rede sein (3.Teil
der Argumentation).
Die sogenannte Millenniumsvereinbarung der Regierungschefs zur Jahrhun-
dertwende in New York, wiederholt in Johannesburg und auch in der Kioto Konfe-
renz, beinhaltet das Versprechen, für die Hälfte der Menschen, die heute noch keine
gesicherte Wasserversorgung haben, Zugang zur Wasserversorgung zu schaffen. Dies
hat dazu geführt, dass in zahlreichen Bilanzen nachgeprüft wird, ob das Ziel erreicht
werden kann, vor allem vor dem Hintergrund einer immer weiter zunehmenden
Weltbevölkerung. — Erste und überschlägige Berechnungen globaler Bedarfsmen-
gen, ausgehend von Verbrauchszahlen, wie sie für unsere Regionen gelten, und deren
Vergleich mit der heute bekannten Menge nutzbarer Süßwasserreserven, die wesent-
lich geringer sind, als dies bei der Ubiquität des Wassers auf unserem Planeten zu ver-
- Der Vorschlag zur Gründung der DAW (Deutsche Akademie der Wissenschaf-
ten) sei vom Präsidium mit fünf gegen eine Stimme verabschiedet worden. Die
BBAW sei nicht vertreten gewesen. In der Sache habe sich gegenüber dem im
Brief des Präsidenten vom September an die Akademiemitglieder skizzierten
Stand nichts Wesentliches mehr geändert. Eine leichte Modifizierung der Vor-
schlagsrechte durch einen „Tausch“ zwischen der Union und acatech sei noch
zu erwarten. Sobald auch die Leopoldina und acatech zugestimmt hätten, solle
Frau Ministerin Schavan um ein Gespräch gebeten werden, in dem ihr das
Modell erläutert werden solle.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Herr Hermann Hahn hält einen Vortrag: „Einengungen im Wasserverbrauch, in der
Wasserqualität“.
Die Verfügbarkeit von Wasser in genügender Menge und vor allem auch in genü-
gender Qualität bewegt die Menschheit seit langer Zeit. Allerdings wird nun auch
die Öffentlichkeit mehr und mehr gewahr, dass die Sicherung des Wasserbedarfes für
die wachsende Menschheit zu einer großen Herausforderung werden kann. Oder
sogar schon geworden ist, wenn man an die zahlreichen Prognosen zu Kriegen um
das Wasser erinnert. Einengung des Wasserverbrauches scheint also angezeigt (l.Teil
der Argumentation). Der Begriff „Einengung“ ist aber auch definiert als eine spezi-
fische Verhaltensweise im industriellen Wassermanagement; damit ist die teilweise
oder vollständige Schließung von Kreisläufen bei der Produktion gemeint, also die
sofortige Wiederverwendung von anfallendem Abwasser (das man vielleicht besser
Endwasser nennen sollte) nach mehr oder weniger intensiver Behandlung als Input-
wasser (dementsprechend als Eingangswasser zu bezeichnen). Die so verstandene
Einengung, um die es auch in diesem Beitrag gehen soll (2.Teil der Argumentation),
birgt, wie zu zeigen sein wird, die Gefahr der Verschlechterung der Wasserqualität;
diese tritt oft in industriellen Wasserkreisläufen auf. Und um solchen Qualitätsein-
bußen entgegenzuwirken, sind höchst komplexe Untersuchungen z.B. kolloidche-
mischer Art erforderlich, eine Art „Einengung“ des Blickwinkels zur Lösung eines
technischen Problems. Auch von einer solchen Einengung soll die Rede sein (3.Teil
der Argumentation).
Die sogenannte Millenniumsvereinbarung der Regierungschefs zur Jahrhun-
dertwende in New York, wiederholt in Johannesburg und auch in der Kioto Konfe-
renz, beinhaltet das Versprechen, für die Hälfte der Menschen, die heute noch keine
gesicherte Wasserversorgung haben, Zugang zur Wasserversorgung zu schaffen. Dies
hat dazu geführt, dass in zahlreichen Bilanzen nachgeprüft wird, ob das Ziel erreicht
werden kann, vor allem vor dem Hintergrund einer immer weiter zunehmenden
Weltbevölkerung. — Erste und überschlägige Berechnungen globaler Bedarfsmen-
gen, ausgehend von Verbrauchszahlen, wie sie für unsere Regionen gelten, und deren
Vergleich mit der heute bekannten Menge nutzbarer Süßwasserreserven, die wesent-
lich geringer sind, als dies bei der Ubiquität des Wassers auf unserem Planeten zu ver-