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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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I. Das Geschäftsjahr 2005
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Öffentliche Gesamtsitzung in Freiburg am 22. Oktober 2005
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Begrüßung durch den Präsidenten Peter Graf Kielmansegg
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https://doi.org/10.11588/diglit.67593#0074
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22. Oktober 2005

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Rundwanderung ordnungsgemäß abläuft, fast ein Jahrzehnt, bis wir wiederkommen.
In diesem Jahrzehnt ist dann wieder vollständig in Vergessenheit geraten, daß es das
gibt: die auswärtige öffentliche Sitzung der in Heidelberg residierenden Akademie
der Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg, und daß diese Veranstaltung
eigentlich für beide Seiten ihren Reiz hat. Aber das schadet - fast - gar nichts; auf
diese Weise hat der Präsident immer etwas zu sagen.
Übrigens betrachten wir die auswärtige öffentliche Sitzung keineswegs nur als
eine Gelegenheit für die Akademie, sich im Land zu präsentieren. Wir möchten sie
als Chance der Begegnung mit den Universitäten des Landes nutzen. Und sind des-
halb dankbar dafür, daß Prorektor Prof. Dr. Gerhard Schneider uns in der Pause
etwas über das Profil der Universität Freiburg und die Strategien, mit denen sie sich
im Zeitalter des von der Politik ausgerufenen Wettbewerbs mit an die Spitze setzen
möchte, berichten wird.
Eine Chance der Begegnung zwischen Akademie und Universitäten könnte
sich in Zukunft auch aus der Öffnung des Akademienprogrammes ergeben, jenes
Programmes also, aus dem sich die Forschungsaktivitäten der Akademien, die ja nur
eine sehr bescheidene institutionelle Förderung genießen, finanzieren. Wir haben
eine erste Einladung an die Universitäten hier in Baden-Württemberg ausgespro-
chen und gerade Freiburg hat diese Einladung auch aufgegriffen. Interessant wird die
Sache für die Universitäten freilich erst, wenn das Akademienprogramm - z.Zt. bei
etwa 42 Millionen Euro eingefroren - soweit aufgestockt wird, daß wir verläßlich
Jahr für Jahr eine größere Zahl von Langfristprojekten in das Programm neu auf-
nehmen können. Davon sind wir weit entfernt.
Zurück zum heutigen Tag: Wir freuen uns sehr darüber, daß unser Vorhaben auf
so beträchtliche Resonanz gestoßen ist.Tatsächlich versuchen wir uns heute an etwas
Neuem. Bisher waren alle auswärtigen Sitzungen wie die Sitzungen in der Akade-
mie überhaupt Veranstaltungen, auf denen em Vortrag gehalten und dann diskutiert
wurde. Diesmal haben wir ein Thema gewählt, das wir in zwei aufeinander folgen-
den Sitzungen in je zwei Vorträgen behandeln wollen. Wir hoffen, daß wir alle die-
sen intensiven Tag nicht nur durchstehen, sondern ihn am Ende als einen reichen
intellektuellen Gewinn verbuchen können.
Das Thema, so schien es uns, so scheint es uns noch immer, verlangte nach
einer auswärtigen öffentlichen Sitzung eigenen, neuen Formats. Das für die Zeitge-
nossen ungeheure Ereignis des Erdbebens von Lissabon im Jahre 1755 war in der
Vielfalt seiner Bedeutungsdimensionen unmöglich in einem Vortrag zu erfassen.
Allenfalls ein Symposium würde ihm gerecht werden können. Und so haben wir
denn das Vorhaben entworfen, das wir heute in die Tat umsetzen wollen. Es war Karl
Fuchs, der Doyen unter den Geowissenschaftlern der Akademie, der uns frühzeitig
darauf hingewiesen hat, daß am 1. November 2005 der Jahrestag des Erdbebens von
Lissabon zum 250. Mal wiederkehren werde. Und daß das Erdbeben von Lissabon
ein geradezu klassisches Akademiethema sei, weil sich in diesem Thema viele Diszi-
plinen mit ihren Interessen begegnen könnten.
In der Tat, das Erdbeben von Lissabon ist ein klassisches Akademiethema. Der
Bogen des heutigen Tages, der von den Geowissenschaften zur Theologie führt, zeigt
 
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