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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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I. Das Geschäftsjahr 2005
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Kühn, Paul J.: Wolfgang Kaiser (22.2.1923 - 26.3.2005)
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Wolfgang Kaiser

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Neben seinen wissenschaftlich-technischen Leistungen in Industrie und Uni-
versität dürfen seine weitblickenden Beiträge in verschiedenen Gremien nicht uner-
wähnt bleiben. Durch seine Integrationsfähigkeit, sein Geschick zur Motivation, sei-
nen Überblick und seine verbindliche, herzliche Art wurde er häufig zum gefragten
Mitglied und Vorsitzenden. So war er u.a. Leiter des Arbeitskreises „Technik und
Kosten“, der „Kommission für den Ausbau des technischen Kommunikationssystems
(KtK)“ sowie Mitglied der Gutachterkommission „Frequenzregulierung“ beim
damaligen Bundesministerium für Post und Telekommunikation. Mit dem Bericht
der „Kommission für den Ausbau des technischen Kommumkationssystems (KtK)“
wurden die entscheidenden politischen Weichen und strategischen Ziele gesetzt,
mit denen in Deutschland mit der Digitalisierung eine moderne Kommunikations-
infrastruktur eingeführt werden konnte und die deutsche informationstechnische
Industrie zu einer führenden Rolle auf dem Weltmarkt emporwuchs. Er war Mit-
glied und später Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Fraunhofer-Instituts
für Nachrichtentechnik Heinrich-Hertz-Institut Berlin, Vorsitzender des For-
schungsausschusses des Münchner Kreises während mehr als 20 Jahren sowie Vor-
sitzender in Programmausschüssen des Internationalen Fernseh-Symposiums
Montreux. Für die Belange der Informationstechnischen Gesellschaft ITG imVDE
hat er sich als Vorstandsmitglied und als Vorsitzender viele Jahre eingesetzt. Die
Geschicke der Universität Stuttgart konnte Kaiser u. a. als Dekan sowie als Mitglied
des Senats und des Verwaltungsrats beeinflussen.
Auch nach seiner Emeritierung im Herbst 1992 war Wolfgang Kaiser weiter-
hin aktiv, bis Ende 1997 als Vorsitzender des Projektrats des Forschungsverbunds
Medientechnik Südwest und bis 1994 als Mitglied des Vorstands und des For-
schungsausschusses des Münchner Kreises. Lothar Späth hat ihn als Mitglied des
Wissenschaftlichen Beirats der JENOPTIK AG in Jena gewinnen können.
Aufgrund seiner großen Verdienste verlieh ihm die Technische Universität
München 1985 den Titel Dr.-Ing. E. h. und die Ludwig-Maxirmhans-Universität
München den Dr. oec. publ. h. c. im Jahr 1993. Wolfgang Kaiser warTräger des Bun-
desverdienstkreuzes 1. Klasse und der Verdienstmedaille des Landes Baden-Würt-
temberg, Ehrenmitglied des VDE und Fellow des Institute of Electrical and Electro-
nic Engineers, New York. Im Jahr 1993 wurde er als Ordentliches Mitglied in die
Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg aufgenommen.
Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gehörte er seit 1983 an.
Mit Wolfgang Kaiser verliert die Nachrichtentechnik eine beeindruckende
Persönlichkeit. Sem Wirken hat Spuren hinterlassen und wird nachhaltig sein.

PAUL J. KÜHN, JOACHIM SPEIDEL
 
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