172 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Lumineszenz datierung von Sedimenten
Die Lumineszenzdatierung ermöglicht die Altersbestimmung junger Sediment-
ablagerungen. Diese Altersinformation ist wiederum die Grundlage für die Unter-
suchungen der natürlich und durch menschlichen Eingriff bedingten Landschafts-
veränderungen. In diesem Zusammenhang arbeitet die Forschungsstelle in einigen
Projekten geoarchäologischen Forschungsbedarfs mit.
Im Nasca-Projektverbund (BMBF gefordert) werden zusammen mit der Kom-
mission für Außereuropäische Archäologische Kulturen in Bonn, dem Geographi-
schen Institut der Universität Heidelberg und der Forschungsstelle Radiometrie
Sedimentarchive im Siedlungsraum der Nasca-Kultur bei Palpa in Südperu unter-
sucht. Von besonderem Interesse sind die alluvialen Sedimente der aus den Anden
kommenden Fremdlingsflüsse, die in der Atacama-Vollwüste des Nasca-Palpa-
Beckens Flussoasen bilden. Die Auen dieser Flüsse dienten den Menschen der Paracas-
und Nasca-Kulturen als Siedlungsraum. Die Sedimente haben die Klima- und
Umweltsignale der Vergangenheit gespeichert und ermöglichen somit die Rekon-
struktion der Landschaftsgeschichte. Eine wichtige Aufgabe dabei ist die Erstellung
von Chronologien. Mittels OSL wurden Proben bearbeitet aus Terrassen des Rio
Palpa, aus Terrassen im Mündungsbereich des Rio Santa Cruz in den Rio Grande
sowie aus dem Schwemmfächer eines kleineren Zuflusses zum Rio Grande an der
archäologischen Fundstätte La Muna. Die Alter belegen eine Phase fluvialer Dyna-
mik im letzten Jahrtausend, die klimatisch durch eine Erhöhung der Niederschläge
in der Wüstenregion bedingt ist. Die Ergebnisse der OSL-Datierung werden durch
14C-Datierungen an den gleichen Sedimentarchiven gestützt und präzisiert. Die
Phase fluvialer Dynamik kann mit der auf der Nordhalbkugel bekannten Phase der
Klimaverschlechterung in der „Kleinen Eiszeit“ (13.-19. Jahrhundert) korreliert
werden. Zum derzeitigen Stand der Untersuchungen kann für die Region Palpa
nicht eindeutig geklärt werden, ob die fluviale Dynamik durch eine Intensivierung
und Ausdehnung der monsunalen Sommerniederschläge nach Westen oder durch El
Nino-Ereignisse gesteuert wurde.
Im Glauberg-Projekt, das gemeinsam mit dem Institut für Vor- und Frühge-
schichte der Universität Mainz durchgeführt wird, wurden die bisher mittels der
IRSL-Multiple-Aliquot-Technik analysierten Proben einer weiteren Analyse mittels
einer IRSL-Einzel-Aliquot-Methode unterzogen. Dadurch ist es möglich, mit Hilfe
des multiplen Verfahrens nicht erkennbare unvollständige Bleichung von Proben fest-
zustellen. Bei den natürlichen Proben ließ sich mit dem neuen Protokoll für die
ursprünglich als in die Bronzezeit gehörige Probe eine partielle Bleichung nachwei-
sen. Insofern wäre für diese Proben auch eine jüngere Zeitstellung möglich. Auf-
grund der stratigraphischen Situation ist die jüngst mögliche Einordnung die frühe
Eisenzeit. Die beiden Proben aus der Grabenfüllung, die mittels IRSL-Multiple-
Aliquot-Technik Alter von 1710 ± 120 a und 2090 ± 140 a aufwiesen und damit
schon einen Hinweis darauf lieferten, dass der Graben bis ins Frühmittelalter offen
blieb, liefern mittels IRSL-SAR Alter von 1490 ± 90 a und 1680 + 110 a. Zusätzlich
liefert die Streuung der Messergebnisse der einzelnen Aliquots einen Hinweis auf
Lumineszenz datierung von Sedimenten
Die Lumineszenzdatierung ermöglicht die Altersbestimmung junger Sediment-
ablagerungen. Diese Altersinformation ist wiederum die Grundlage für die Unter-
suchungen der natürlich und durch menschlichen Eingriff bedingten Landschafts-
veränderungen. In diesem Zusammenhang arbeitet die Forschungsstelle in einigen
Projekten geoarchäologischen Forschungsbedarfs mit.
Im Nasca-Projektverbund (BMBF gefordert) werden zusammen mit der Kom-
mission für Außereuropäische Archäologische Kulturen in Bonn, dem Geographi-
schen Institut der Universität Heidelberg und der Forschungsstelle Radiometrie
Sedimentarchive im Siedlungsraum der Nasca-Kultur bei Palpa in Südperu unter-
sucht. Von besonderem Interesse sind die alluvialen Sedimente der aus den Anden
kommenden Fremdlingsflüsse, die in der Atacama-Vollwüste des Nasca-Palpa-
Beckens Flussoasen bilden. Die Auen dieser Flüsse dienten den Menschen der Paracas-
und Nasca-Kulturen als Siedlungsraum. Die Sedimente haben die Klima- und
Umweltsignale der Vergangenheit gespeichert und ermöglichen somit die Rekon-
struktion der Landschaftsgeschichte. Eine wichtige Aufgabe dabei ist die Erstellung
von Chronologien. Mittels OSL wurden Proben bearbeitet aus Terrassen des Rio
Palpa, aus Terrassen im Mündungsbereich des Rio Santa Cruz in den Rio Grande
sowie aus dem Schwemmfächer eines kleineren Zuflusses zum Rio Grande an der
archäologischen Fundstätte La Muna. Die Alter belegen eine Phase fluvialer Dyna-
mik im letzten Jahrtausend, die klimatisch durch eine Erhöhung der Niederschläge
in der Wüstenregion bedingt ist. Die Ergebnisse der OSL-Datierung werden durch
14C-Datierungen an den gleichen Sedimentarchiven gestützt und präzisiert. Die
Phase fluvialer Dynamik kann mit der auf der Nordhalbkugel bekannten Phase der
Klimaverschlechterung in der „Kleinen Eiszeit“ (13.-19. Jahrhundert) korreliert
werden. Zum derzeitigen Stand der Untersuchungen kann für die Region Palpa
nicht eindeutig geklärt werden, ob die fluviale Dynamik durch eine Intensivierung
und Ausdehnung der monsunalen Sommerniederschläge nach Westen oder durch El
Nino-Ereignisse gesteuert wurde.
Im Glauberg-Projekt, das gemeinsam mit dem Institut für Vor- und Frühge-
schichte der Universität Mainz durchgeführt wird, wurden die bisher mittels der
IRSL-Multiple-Aliquot-Technik analysierten Proben einer weiteren Analyse mittels
einer IRSL-Einzel-Aliquot-Methode unterzogen. Dadurch ist es möglich, mit Hilfe
des multiplen Verfahrens nicht erkennbare unvollständige Bleichung von Proben fest-
zustellen. Bei den natürlichen Proben ließ sich mit dem neuen Protokoll für die
ursprünglich als in die Bronzezeit gehörige Probe eine partielle Bleichung nachwei-
sen. Insofern wäre für diese Proben auch eine jüngere Zeitstellung möglich. Auf-
grund der stratigraphischen Situation ist die jüngst mögliche Einordnung die frühe
Eisenzeit. Die beiden Proben aus der Grabenfüllung, die mittels IRSL-Multiple-
Aliquot-Technik Alter von 1710 ± 120 a und 2090 ± 140 a aufwiesen und damit
schon einen Hinweis darauf lieferten, dass der Graben bis ins Frühmittelalter offen
blieb, liefern mittels IRSL-SAR Alter von 1490 ± 90 a und 1680 + 110 a. Zusätzlich
liefert die Streuung der Messergebnisse der einzelnen Aliquots einen Hinweis auf