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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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II. Die Forschungsvorhaben
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Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
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Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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13. Reuchlin-Briefwechsel (Pforzheim)
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https://doi.org/10.11588/diglit.67593#0191
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204 I TÄTIGKEITSBERICHTE
Am 12. Januar 2005 ist Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Fuhrmann in Überlingen gestor-
ben; der Kommission hatte er seit 1994 als Vorsitzender angehört; seit März 1998
hatte er die Forschungsstelle auch geleitet. Ein Nachruf findet sich auf den Seiten
140—144 dieses Jahrbuches.
Das Manuskript des dritten Bandes des Reuchlin-Briefwechsels (90 Briefe aus
den Jahren 1514-1517) konnte nach Fertigstellung der Einleitung und nach
Abschluß der Korrekturarbeiten im Juni 2005 an den Verlag geschickt werden. Auf-
grund technischer Schwierigkeiten bei der Weiterverarbeitung der Daten trafen die
ersten Druckfahnen nicht vor Mitte November in der Forschungsstelle ein. Ohne
die noch zu erstellenden Register hat der Band einen Umfang von LXXIII (Einlei-
tung) und 557 Seiten.
Die von dem im Juni 2002 verstorbenen Adalbert Weh begonnene Überset-
zung von Reuchhns Briefwechsel - die ersten beiden Bände sind 2000 und 2004
erschienen - wird seit Mai dieses Jahres von Georg Burkard fortgeführt. Die Roh-
fassung seiner Übersetzung der Briefe von Band 3 konnte Herr Burkard auf der
Grundlage des Manuskripts der Akademie-Ausgabe, das ihm im Mai und Juli 2005
in zwei Lieferungen von der Forschungsstelle zur Verfügung gestellt worden war,
bereits im Dezember 2005 abschließen. Die deutsche Übersetzung der Briefe (sog.
Leseausgabe) wird somit schon kurze Zeit nach dem Erscheinen der kritischen Aus-
gabe publiziert werden können.
Im Sommer wurden die Arbeiten am vierten und letzten Band des Brief-
wechsels begonnen, der die Korrespondenz der Jahre 1518—1522 enthält. Unter den
82 überlieferten Briefen jenes Zeitraumes ragen zwei Einzelkorrespondenzen her-
aus, die für die Kenntnis von Reuchlins letzten Lebensjahren von zentraler Bedeu-
tung sind: der Briefwechsel mit Willibald Pirckheimer (15 Briefe) und derjenige mit
dem Ravensburger Humanisten Michael Hummelberger (16 Briefe). Rechnet man
Reuchlins 5 späte Schreiben an Jakob Questenberg sowie die 5 zwischen Reuchlm
und Philipp Melanchthon gewechselten Briefe hinzu, so verteilt sich die Hälfte der
überlieferten Korrespondenz dieser Jahre auf nicht mehr als vier Briefpartner. Die
Verfasser und Adressaten der übrigen Briefe sind breit gestreut; zu den umfangreich-
sten und wichtigsten Texten gehören Reuchlins Dedikationsschreiben zu seinem
Werk „De accentibus et orthographia linguae Hebraicae“ (an Kardinal Adriano
Castellesi) und zu seiner kommentierten Übersetzung von Athanasios’ „Liber de
variis quaestionibus“ (an Erzbischof Albrecht von Mainz). Alle Brieftexte liegen
bereits in einer vorläufigen Computerfassung vor und werden sukzessive an den
Handschriften und alten Drucken überprüft, mit Regesten versehen und kommen-
tiert.
Das aus Anlaß von Reuchlins 550sten Geburtstag insbesondere in Baden-
Württemberg aufwendig gefeierte Reuchlinjahr wurde dazu genutzt, die Gestalt des
Pforzheimer Humanisten auch über den rein akademischen Bereich hinaus in Vor-
trägen und kleineren Publikationen zu behandeln und zu würdigen. Am 14. April
2005 hielt Prof. Dr. Gottfried Seebaß in der Pforzheimer Schloßkirche einen Vortrag
zum Thema „Reuchlin und die Reformation“; am 19. April 2005 sprachen die bei-
den Mitarbeiter der Forschungsstelle (im Rahmen der Vortragsreihe „Wir forschen
 
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