218 | TÄTIGKEITSBERICHTE
den chinesischen Kollegen vor Ort Vermessungs- und Textdaten zu sammeln. Auf
Exkursionen wurde gleichzeitig nach bereits existierenden Abreibungen der steiner-
nen Inschriften in Museen und Archiven in Shanghai und Jinan gesucht. Für die
photographische Dokumentation war Frau Klinger vom Kunsthistorischen Institut
zuständig. Auf der kleineren Kampagne vom 23.09. bis 16.10. arbeiteten Prof. Led-
derose und Dr. Tsai wiederum mit chinesischen Kollegen und unter Mitwirkung
zweier chinesischer Studenten weiter an der monumentalen Stele am Tieshan in
Zoucheng.
Prof. Ledderose und Dr. Tsai hatten zuvor auf der internationalen Konferenz
über die Felsenhöhlen von Dazu in Chongqing, Provinz Sichuan, teilgenommen,
über das Heidelberger Projekt berichtet und erste Kontakte mit den dortigen
Wissenschaftlern und den zuständigen Behörden geknüpft. Frau Dr. Tsai bereiste
anschließend mit Prof. Zhang Zong weitere Orte mit Steinschriften in Sichuan, um
sich ein Bild über das Textkorpus zu machen.
Dipl.-Ing. Schwing von der Fakultät für Geoinformationswesen der Hoch-
schule für Technik in Karlsruhe (FH) erstellte auf der Grundlage der Vermessungs-
daten der Chinakampagne im März 3D-Modelle für die Inschriftenberge Gangshan
undYishan. Darüber hinaus stellte er das 3D-Modell des Inschriftentals vom Berg
Hongdmgshan im Kreis Dongping fertig. Die zugrundeliegenden Meßdaten waren
bereits in einer von der DFG geforderten Kampagne im Jahr 2004 gesammelt wor-
den.
Die Forschungsstelle wird in den nächsten zwei Jahren die übrigen Inschriften-
orte in Shandong bearbeiten, bevor man sich im weiteren Verlauf des Projekts einer
der anderen Provinzen (Shaanxi oder Sichuan) zuwenden wird.
Parallel zur Dokumentationsarbeit innerhalb der Forschungsstelle fordert und
belebt das Gesamtprojekt den internationalen wissenschaftlichen Austausch. Im Som-
mersemester 2005 lehrte Prof Lai Fei vom Museum für Steininschriften der Provinz
Shandong am Institut für Kunstgeschichte Ostasiens der Universität Heidelberg. Sem
Wissen über die mit den Steinschriften der Provinz in Verbindung stehenden budd-
histischen Klöster brachte er in das Projekt mit ein. Von Januar 2006 an lehrt Prof.
Zhang Zong vom Institut für Weltreligionen der Chinesischen Akademie für Gesell-
schaftswissenschaften in Beijing in Heidelberg. Prof. Zhang hatte die vorherigen
Chinakampagnen auf chinesischer Seite vorbereitet und wissenschafthch geleitet.
Die buddhistischen Steinschriften sind nicht nur Werke der Kalligraphie und
wertvolle Quellen der ältesten erhaltenen Textfassungen, sondern können auch als
eigenständige Objekte in den aktuellen bildwissenschaftlichen Diskurs eingebunden
werden. Der Forschungsstellenleiter Prof. Ledderose und Dr. Wenzel nahmen vom
11.—14. September am Symposium „Weltbild - Bildwelt“ in Weingarten bei Ravens-
burg teil, auf dem interdisziplinär kunsthistorische und philosophische Konzepte der
Bildwissenschaft diskutiert wurden.
Am „Tag des offenen Denkmals“ am 11. September hatte die neue For-
schungsstelle Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Ein erster Bericht
über unsere Arbeit in Shandong soll demnächst in China in der führenden staat-
lichen Zeitschrift Wenwu erscheinen.
den chinesischen Kollegen vor Ort Vermessungs- und Textdaten zu sammeln. Auf
Exkursionen wurde gleichzeitig nach bereits existierenden Abreibungen der steiner-
nen Inschriften in Museen und Archiven in Shanghai und Jinan gesucht. Für die
photographische Dokumentation war Frau Klinger vom Kunsthistorischen Institut
zuständig. Auf der kleineren Kampagne vom 23.09. bis 16.10. arbeiteten Prof. Led-
derose und Dr. Tsai wiederum mit chinesischen Kollegen und unter Mitwirkung
zweier chinesischer Studenten weiter an der monumentalen Stele am Tieshan in
Zoucheng.
Prof. Ledderose und Dr. Tsai hatten zuvor auf der internationalen Konferenz
über die Felsenhöhlen von Dazu in Chongqing, Provinz Sichuan, teilgenommen,
über das Heidelberger Projekt berichtet und erste Kontakte mit den dortigen
Wissenschaftlern und den zuständigen Behörden geknüpft. Frau Dr. Tsai bereiste
anschließend mit Prof. Zhang Zong weitere Orte mit Steinschriften in Sichuan, um
sich ein Bild über das Textkorpus zu machen.
Dipl.-Ing. Schwing von der Fakultät für Geoinformationswesen der Hoch-
schule für Technik in Karlsruhe (FH) erstellte auf der Grundlage der Vermessungs-
daten der Chinakampagne im März 3D-Modelle für die Inschriftenberge Gangshan
undYishan. Darüber hinaus stellte er das 3D-Modell des Inschriftentals vom Berg
Hongdmgshan im Kreis Dongping fertig. Die zugrundeliegenden Meßdaten waren
bereits in einer von der DFG geforderten Kampagne im Jahr 2004 gesammelt wor-
den.
Die Forschungsstelle wird in den nächsten zwei Jahren die übrigen Inschriften-
orte in Shandong bearbeiten, bevor man sich im weiteren Verlauf des Projekts einer
der anderen Provinzen (Shaanxi oder Sichuan) zuwenden wird.
Parallel zur Dokumentationsarbeit innerhalb der Forschungsstelle fordert und
belebt das Gesamtprojekt den internationalen wissenschaftlichen Austausch. Im Som-
mersemester 2005 lehrte Prof Lai Fei vom Museum für Steininschriften der Provinz
Shandong am Institut für Kunstgeschichte Ostasiens der Universität Heidelberg. Sem
Wissen über die mit den Steinschriften der Provinz in Verbindung stehenden budd-
histischen Klöster brachte er in das Projekt mit ein. Von Januar 2006 an lehrt Prof.
Zhang Zong vom Institut für Weltreligionen der Chinesischen Akademie für Gesell-
schaftswissenschaften in Beijing in Heidelberg. Prof. Zhang hatte die vorherigen
Chinakampagnen auf chinesischer Seite vorbereitet und wissenschafthch geleitet.
Die buddhistischen Steinschriften sind nicht nur Werke der Kalligraphie und
wertvolle Quellen der ältesten erhaltenen Textfassungen, sondern können auch als
eigenständige Objekte in den aktuellen bildwissenschaftlichen Diskurs eingebunden
werden. Der Forschungsstellenleiter Prof. Ledderose und Dr. Wenzel nahmen vom
11.—14. September am Symposium „Weltbild - Bildwelt“ in Weingarten bei Ravens-
burg teil, auf dem interdisziplinär kunsthistorische und philosophische Konzepte der
Bildwissenschaft diskutiert wurden.
Am „Tag des offenen Denkmals“ am 11. September hatte die neue For-
schungsstelle Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Ein erster Bericht
über unsere Arbeit in Shandong soll demnächst in China in der führenden staat-
lichen Zeitschrift Wenwu erscheinen.