222 | TÄTIGKEITSBERICHTE

22. Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway
Dokumentation der am Oberen Indus entlang des Karakorum Highway entdeckten
5.000 Inschriften und mehr als 50.000 Felszeichnungen. Die Stationen, in denen
Petroglyphen gehäuft vorkommen, werden in Einzelmonographien systematisch
vorgelegt und in vergleichenden Studien ausgewertet.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Josef van Ess, Harald Hauptmann, Lothar
Ledderose, Stefan Maul, Eike Wolgast (Vorsitzender); das korrespondierende Mitglied
der Akademie Dietrich Seckel; Prof. Dr. Gerard Fussman, Paris; Prof. Dr. Oskar von
Hinüber, Freiburg; Prof. Dr. Thomas O. Höhmann, München; Prof. Dr. Hermann
Parzinger, Berlin.
Leiter der Forschungsstelle: Prof. Dr. Harald Hauptmann.
Mitarbeiter: Dr. Ditte Bandmi-König, Martin Bemmann M.A., Dipl.-Graph. Elisa-
beth Ochsenfeld.
Die Expedition zur Aufnahme von Felsbildern und Inschriften in Nordpakistan
konnte auch in diesem Jahr planmäßig fortgeführt werden. Die Genehmigung zu
den Feldarbeiten war vom Department of Archaeology and Museums in Islamabad
unter seinem geschäftsführenden Generaldirektor Dr. Fazal Dad Kakar rechtzeitig
erteilt worden. An der von Prof. Dr. Harald Hauptmann geleiteten Unternehmung
waren beteiligt: Martin Bemmann M.A., Dipl. Ing. Salwa Hauptmann-Hamza M. A.
und Laurianne Bruneau M.A. sowie die vom Geodätischen Institut der Universität
Karlsruhe entsandten Geodäten Jan-Hendrik Lott und Johannes Wöllner, die für die
topographischen Aufnahmen zuständig waren. Wie in den früheren Jahren war als
örtlicher Mitarbeiter Akhtar Khan aus Chilas, tätig. Die pakistanische Altertümer-
verwaltung war durch Faiz-ur-Rehman, Field Officer am Department of Archaeo-
logy in Peshawar, vertreten.
Die Feldarbeiten, die vom 24. August bis 28. September dauerten, konzen-
trierten sich vor allem auf die noch nicht erschlossenen Bereiche des nördlichen
Indusufers. Die Dokumentation der auf dem nördlichen Indusufer zwischen Thal-
pan und Hodur liegenden Felsbildstationen konnte mit der Begehung von Gichoi
Das und Dardarbati Das abgeschlossen werden. Hinzu kam die Aufnahme der zum
Siedlungsbereich Hodur gehörenden Felsbildansammlungen von Hodur-West,
Domu Das und Hodur-Süd. Für die topographische Aufnahme wurde der im ver-
gangenen Jahr nicht kartierte Bereich Khomar-Ost nachgetragen und danach die
Kartierung um die anschließenden Terrassen Khomar-West bis Gichoi Das ergänzt.
Auch wurde die große westlich von Hodur liegende Terrasse mit Domu Das und der
Station Hodur-Süd auf dem südlichen Indusufer mit dem Diarbat Nala kartiert.
Außerdem konnte die Zahl der bisher bekannten Fundstellen am südlichen Indus-
ufer mit der Aufnahme der kleinen Felsbildgruppe von Harban Nala und der beiden
östlich von Chilas liegenden Stationen vom Dong Nala und von Kanoo vermehrt
werden.