Das WIN-Kolleg
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Mannheim durchgeführt. Zunächst wurden Probanden im Alter von 25—64 (Mittel-
wert 41) Jahren untersucht, um die Ergebnisse aus Konstanz auch für eine Alters-
gruppe zu verifizieren, die von der Altersstruktur her besser mit einer Stichprobe
depressiver Patienten vergleichbar ist, als die in Konstanz untersuchte Stichprobe von
Studenten. Es ergab sich folgendes Aktivierungsmuster: Das Lesen der Worte im Ver-
gleich zu der Baseline-Bedingung führte zu einer höheren BOLD-Antwort beidseits
in den visuellen Arealen (Gyrus fusiformis, okzipitalis inferior und temporalis inferi-
or) sowie im Supplement motorischen Areal (SMA, medial), beidseits im Gyrus prä-
zentralis und frontalis inferior. Dieses Aktivierungsmuster passt gut zur Verarbeitung
von geschriebener Sprache. Die Verarbeitung des emotionalen Gehalts der Worte
wird durch den Vergleich von negativen und positiven Adjektiven zu neutralen
Adjektiven erreicht.
Positive Adjektive fuhren zu einer höheren BOLD-Antwort im Gyrus fronta-
lis medius und im orbitofrontalen Cortex sowie im Parietallappen und im Cerebel-
lum.
Anders als bei der Stichprobe in Konstanz ergeben sich für negative Adjektive
höhere Aktivierungen im Gyrus frontalis superior links mit SMA Beteiligung, im
Parietallappen und orbitofrontal. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf der linken
Hemisphäre.
Zusammenfassend kann man sagen, das Lesen von emotionalen Adjektiven
führt zu einer differentiellen BOLD-Antwort im Vergleich zu neutralen Adjektiven.
Anders als in Konstanz liegt für die älteren Probanden aus Mannheim der Schwer-
punkt auf den negativen Adjektiven.
Zusätzlich zur fMRI Messung wurde ein Teil der Probanden gebeten, auf
einem Fragebogen die Valenz (positiv<—>negativ) und das Arousal (erregend<—
>beruhigend) verschiedener Adjektive zu bewerten. Diese Bewertung wurde als
zusätzliche Variable in die fMRI-Auswertung mit einbezogen. Der Einfluss des Arou-
sal zeigte sich stärker als der Zusammenhang mit dem Valenzrating. Je mehr Erre-
gung/Aufregung das Adjektiv auslöste, desto höher war die Aktivierung in einer
Region medial-orbitofrontal, deren Beteiligung bei der Emotionsverarbeitung auch
in anderen Studien nachgewiesen wurde.
Depressive Patienten zeigen bei negativen im Vergleich zu neutralen Adjekti-
ven eine Aktivierung im Gyrus frontalis medialis und in den frontalen Polen des
Temporallappens. Für positive Adjektive zeigt sich keine höhere BOLD-Antwort.
Im direkten Vergleich zwischen Patienten und Probanden ergibt sich für die
Gesunden eine stärkere Aktivierung in beiden Gyri frontalis inferior und im linken
Gyrus frontalis superior beim Lesen von emotionalen Adjektiven. Patienten zeigen
dagegen bei negativen Adjektiven eine signifikant höhere Aktivierung des rechten
frontalen Pols des Temporallappens, eine Region, die auch in anderen Studien
(Elliott, 2002) als Region identifiziert wurde, die auf die veränderte Verarbeitung von
negativem Material durch depressive Patienten hinweist.
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Mannheim durchgeführt. Zunächst wurden Probanden im Alter von 25—64 (Mittel-
wert 41) Jahren untersucht, um die Ergebnisse aus Konstanz auch für eine Alters-
gruppe zu verifizieren, die von der Altersstruktur her besser mit einer Stichprobe
depressiver Patienten vergleichbar ist, als die in Konstanz untersuchte Stichprobe von
Studenten. Es ergab sich folgendes Aktivierungsmuster: Das Lesen der Worte im Ver-
gleich zu der Baseline-Bedingung führte zu einer höheren BOLD-Antwort beidseits
in den visuellen Arealen (Gyrus fusiformis, okzipitalis inferior und temporalis inferi-
or) sowie im Supplement motorischen Areal (SMA, medial), beidseits im Gyrus prä-
zentralis und frontalis inferior. Dieses Aktivierungsmuster passt gut zur Verarbeitung
von geschriebener Sprache. Die Verarbeitung des emotionalen Gehalts der Worte
wird durch den Vergleich von negativen und positiven Adjektiven zu neutralen
Adjektiven erreicht.
Positive Adjektive fuhren zu einer höheren BOLD-Antwort im Gyrus fronta-
lis medius und im orbitofrontalen Cortex sowie im Parietallappen und im Cerebel-
lum.
Anders als bei der Stichprobe in Konstanz ergeben sich für negative Adjektive
höhere Aktivierungen im Gyrus frontalis superior links mit SMA Beteiligung, im
Parietallappen und orbitofrontal. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf der linken
Hemisphäre.
Zusammenfassend kann man sagen, das Lesen von emotionalen Adjektiven
führt zu einer differentiellen BOLD-Antwort im Vergleich zu neutralen Adjektiven.
Anders als in Konstanz liegt für die älteren Probanden aus Mannheim der Schwer-
punkt auf den negativen Adjektiven.
Zusätzlich zur fMRI Messung wurde ein Teil der Probanden gebeten, auf
einem Fragebogen die Valenz (positiv<—>negativ) und das Arousal (erregend<—
>beruhigend) verschiedener Adjektive zu bewerten. Diese Bewertung wurde als
zusätzliche Variable in die fMRI-Auswertung mit einbezogen. Der Einfluss des Arou-
sal zeigte sich stärker als der Zusammenhang mit dem Valenzrating. Je mehr Erre-
gung/Aufregung das Adjektiv auslöste, desto höher war die Aktivierung in einer
Region medial-orbitofrontal, deren Beteiligung bei der Emotionsverarbeitung auch
in anderen Studien nachgewiesen wurde.
Depressive Patienten zeigen bei negativen im Vergleich zu neutralen Adjekti-
ven eine Aktivierung im Gyrus frontalis medialis und in den frontalen Polen des
Temporallappens. Für positive Adjektive zeigt sich keine höhere BOLD-Antwort.
Im direkten Vergleich zwischen Patienten und Probanden ergibt sich für die
Gesunden eine stärkere Aktivierung in beiden Gyri frontalis inferior und im linken
Gyrus frontalis superior beim Lesen von emotionalen Adjektiven. Patienten zeigen
dagegen bei negativen Adjektiven eine signifikant höhere Aktivierung des rechten
frontalen Pols des Temporallappens, eine Region, die auch in anderen Studien
(Elliott, 2002) als Region identifiziert wurde, die auf die veränderte Verarbeitung von
negativem Material durch depressive Patienten hinweist.