268 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES
unserer Arbeit am Thema „Konstruktion von Vergangenheit im Raum des Politi-
schen. Europa und das historische Imaginäre“ neu zu stellen beginnen.
Wo die Konstruktion von Vergangenheit historisiert, dynamisiert und auch
dekonstruiert ist, muss auch das Verhältnis zwischen Europa und seinen „kulturellen
Grundlagen“ neu bestimmt werden. Wie werden Grundlagen Europas konstruiert?
Lassen sie sich auf die Produktion von Identität reduzieren? Und welche Rolle spie-
len im Zusammenhang der Entstehung und Durchsetzung der Europäischen Union
eigentlich symbolische Diskurse und ihre Träger, die Intellektuellen? Anders gewen-
det: Auch die Frage nach der Konstruktion kultureller Grundlagen muss aus der
archäologisch-genealogischen Perspektive unseres Projekts heraus qualifiziert und
untersucht werden. Im Vordergrund der vergangenen Aktivitäten stand neben der
Arbeit an den Einzelprojekten die Absicht, die Grundfragen des Projekts im Rah-
men von Workshops und Tagungen an signifikanten und forschungsrelevanten Bei-
spielen zu erörtern und weiterzufuhren.
Einem grundlegenden Aspekt der Thematik widmen sich die Einzelstudien
von Matthias Schöning und Stefan Seidendorf.
Zu dieser Frage wurde von Matthias Schöning und Stefan Seidendorf über-
dies in Kooperation mit dem Zentrum für den Wissenschaftlichen Nachwuchs der
Universität Konstanz eine internationale und interdisziplinäre Tagung, „Reichweiten
der Verständigung. Intellektuellendiskurse zwischen Nation und Europa“ (Februar
2005, Universität Konstanz), veranstaltet; ihr methodischer Zugriff auf die Proble-
matik lag dabei insbesondere darin, die kommunikative Relevanz und mediale Kon-
struktion symbolischer Europa-Diskurse an der entscheidenden Bruchstelle zwi-
schen „Nationalisierung“ und „Europäisierung“ sichtbar zu machen. Im Vorder-
grund stand dabei die Rolle kultureller Diskurse für die Möglichkeit der Selbstthe-
matisierung von „Europa“.
2. Tagungsbericht
Reichweiten der Verständigung.
Nationalisierung und Europäisierung intellektueller Kommunikation im 20. Jahrhundert:
Konstanz, 18.—19. Februar 2005
Mit finanzieller und logistischer Unterstützung des Forschungszentrums für den wissen-
schaftlichen Nachwuchs der Universität Konstanz hatten Matthias Schöning und Stefan
Seidendorf zehn Wissenschaftler aus den Bereichen Politologie, Literaturwissen-
schaften, Soziologie, Geschichte und Philosophie nach Konstanz eingeladen, um die
enge Beziehung, die Nationalisierung und Europäisierung seit Aufklärung und
Romantik verbindet, am Beispiel der Intellektuellenkommunikation des 20. Jahr-
hunderts gemeinsam zu diskutieren.
Die Einsicht, die der Tagungsvorbereitung zu Grunde lag, findet sich bereits bei
zahlreichen Zeitgenossen des langen 19. Jahrhunderts wie Kant, Victor Hugo oder
Friedrich Nietzsche. Nationalisierung und Europäisierung haben ihren gemeinsa-
men Ursprung in der „Demokratisierung“ oder anders ausgedrückt: im zunehmen-
unserer Arbeit am Thema „Konstruktion von Vergangenheit im Raum des Politi-
schen. Europa und das historische Imaginäre“ neu zu stellen beginnen.
Wo die Konstruktion von Vergangenheit historisiert, dynamisiert und auch
dekonstruiert ist, muss auch das Verhältnis zwischen Europa und seinen „kulturellen
Grundlagen“ neu bestimmt werden. Wie werden Grundlagen Europas konstruiert?
Lassen sie sich auf die Produktion von Identität reduzieren? Und welche Rolle spie-
len im Zusammenhang der Entstehung und Durchsetzung der Europäischen Union
eigentlich symbolische Diskurse und ihre Träger, die Intellektuellen? Anders gewen-
det: Auch die Frage nach der Konstruktion kultureller Grundlagen muss aus der
archäologisch-genealogischen Perspektive unseres Projekts heraus qualifiziert und
untersucht werden. Im Vordergrund der vergangenen Aktivitäten stand neben der
Arbeit an den Einzelprojekten die Absicht, die Grundfragen des Projekts im Rah-
men von Workshops und Tagungen an signifikanten und forschungsrelevanten Bei-
spielen zu erörtern und weiterzufuhren.
Einem grundlegenden Aspekt der Thematik widmen sich die Einzelstudien
von Matthias Schöning und Stefan Seidendorf.
Zu dieser Frage wurde von Matthias Schöning und Stefan Seidendorf über-
dies in Kooperation mit dem Zentrum für den Wissenschaftlichen Nachwuchs der
Universität Konstanz eine internationale und interdisziplinäre Tagung, „Reichweiten
der Verständigung. Intellektuellendiskurse zwischen Nation und Europa“ (Februar
2005, Universität Konstanz), veranstaltet; ihr methodischer Zugriff auf die Proble-
matik lag dabei insbesondere darin, die kommunikative Relevanz und mediale Kon-
struktion symbolischer Europa-Diskurse an der entscheidenden Bruchstelle zwi-
schen „Nationalisierung“ und „Europäisierung“ sichtbar zu machen. Im Vorder-
grund stand dabei die Rolle kultureller Diskurse für die Möglichkeit der Selbstthe-
matisierung von „Europa“.
2. Tagungsbericht
Reichweiten der Verständigung.
Nationalisierung und Europäisierung intellektueller Kommunikation im 20. Jahrhundert:
Konstanz, 18.—19. Februar 2005
Mit finanzieller und logistischer Unterstützung des Forschungszentrums für den wissen-
schaftlichen Nachwuchs der Universität Konstanz hatten Matthias Schöning und Stefan
Seidendorf zehn Wissenschaftler aus den Bereichen Politologie, Literaturwissen-
schaften, Soziologie, Geschichte und Philosophie nach Konstanz eingeladen, um die
enge Beziehung, die Nationalisierung und Europäisierung seit Aufklärung und
Romantik verbindet, am Beispiel der Intellektuellenkommunikation des 20. Jahr-
hunderts gemeinsam zu diskutieren.
Die Einsicht, die der Tagungsvorbereitung zu Grunde lag, findet sich bereits bei
zahlreichen Zeitgenossen des langen 19. Jahrhunderts wie Kant, Victor Hugo oder
Friedrich Nietzsche. Nationalisierung und Europäisierung haben ihren gemeinsa-
men Ursprung in der „Demokratisierung“ oder anders ausgedrückt: im zunehmen-