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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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19. Felsbilder und Inschriften am Katakorum-Highway
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0228
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Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway

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wie Caprinus und Markhor sowie Jäger wieder, die auch zu Jagdszenen komponiert
sind, außerdem stilisierte männliche Figuren, Krieger und Reiter sowie die für die
nachbuddhistische Zeit charakteristischen dekorierten Scheiben.
13. Die große Felsbildstation von Alam bridge auf dem rechten Ufer des Indus
dehnt sich vom Dorfe Sassi am Ausgang der Rondu-Schlucht über die weite Hoch-
terrasse über dem Flusslauf zur Brücke von Alam nahe der Einmündung des Gilgit
in den Indus aus. Diese Ansammlung von Petroglyphen war bereits 1955 von Peter
Snoy entdeckt worden. Aufgrund der hier gefundenen Beispiele des Eurasischen
Tierstils und achämenidischen Einflusses, vor allem aber wegen der zahlreichen
buddhistischen Inschriften war die besondere Bedeutung dieses Fundplatzes für die
Kenntnis der Geschichte der Hochgebirgsregion von Karl Jettmar erkannt worden.
Er hatte den Ort, an dem die buddhistischen Felsbilder die in den Steilhang gebau-
te, von Baltistan nach Gilgit oder in das Hunza-Tal führende Verkehrsroute beglei-
ten, als Raststation oder sogar als Brückenheiligtum bezeichnet. Seiner Anregung fol-
gend konnte im Jahre 1976 Gerard Fussman diesen engeren Felsbildkomplex auf-
nehmen, der eine ältere Inschriftengruppe A-B in Kharosthi, und eine größere
jüngere E-F in Brähmi sowie eine mögliche tibetische Inschrift umfasst. Die Nen-
nung eines Daradaraya, eines Königs der Darden, und von Personennamen mit dem
Toponym Palalo/Palala/Palolo, das sich auf das Territorium von Palola/Bolör und die
Palola Sähi-Dynastie bezieht, begründen die Besonderheit dieser Felsbildstation. Sie
stellt neben Haldeikish und Shatial das dritte große epigraphische Monument in der
Hochgebirgsregion dar. Die Pläne zur Erweiterung des KKH und die Errichtung
einer neuen Alam-Brücke, die mit dem Betrieb von Steinbrüchen innerhalb der
Fundstellen verbunden ist, waren der Anlass, diese bekannte, aber nur im Kernbereich
erfasste Station systematisch zu begehen.
Insgesamt wurden auf 75 Felsen und Gerollen 429 Petroglyphen dokumen-
tiert, die von den vorgeschichtlichen Epochen bis in die nachbuddhistische Zeit rei-
chen. Einige Bilder von Wildtieren, darunter das heraldische Löwenmotiv, repräsen-
tieren, wie die von Jettmar veröffentlichten, inzwischen aber verlorenen Beispiele,
Einflüsse des Eurasischen oder achaemenidischen Tierstils. Der buddhistischen Zeit
sind 32 Grafitti, die meist Stüpas unterschiedlicher Form zeigen, zuzuordnen. Zu den
auffallenden Gravuren zählen eine Jagdszene, die einen Bogenschützen in bitrian-
gulärer Gewandung und einen Steinbock zeigt, und zwei elegant gezeichnete Pfer-
de, davon eines mit krenelierter Mähne. In den Bildfolgen ist das Swastika-Motiv mit
sechs und der Dreizack mit über einem Dutzend Beispielen vertreten, die „Vase des
Überflusses“ (pürnaghata) hingegen nur ein Mal. Von den neu aufgenommenen
Inschriften sind 42 in Kharosthi, 102 in Brähmi, vier in Sogdisch und zwei in Chi-
nesisch in den Fels gemeißelt. Grob ausgeführte Gravuren von Caprini, Jägern, Krie-
gern, Reitern und runden verzierten Scheiben dürften in der Mehrzahl der nach-
buddhistischen Zeit zuzurechnen sein.
Außerhalb der 1976 aufgenommenen Felsbildgruppen A-F wurde eine Reihe
außergewöhnlicher Petroglyphen entdeckt. Über der modernen nach Skardu
führenden Fahrstraße erhebt sich ein großer Felsblock, der mit zahlreichen Bildern
von Wildtieren wie Steinbock, Schraubenziege, die zu Jagdszenen komponiert sein
 
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